Bad Segeberger Klimacamp auf dem Marktplatz

Die Aktivisten von „Extinction Rebellion“ haben sich mit ihrem Klimacamp auf dem Marktplatz in Bad Segeberg viel vorgenommen: Bis zum Dienstag, 23. März, wollen sie rund um die Uhr ansprechbar sein und von morgens bis abends mit den Segebergern über die Klimakrise nicht nur reden, sondern auch Lösungsschritte aufzeigen. Unterstützt werden sie dabei von den Organisationen „Parents For Future“, „Fridays For Future“ und den Grünen. Der Auftakt zum globalen Klimastreik am Freitag war nicht nur kalt, sondern hätte sicherlich mehr Zuhörer verdient gehabt. Wahrscheinlich dem aktuellen Corona-Inzidenzwert hart an der Grenze der 100er-Marke geschuldet, war die Fußgängerzone um 13 Uhr jedoch nur spärlich besucht. Dennoch blieben einige Passanten stehen, um dem zuzuhören, was die Klimaaktivisten mitzuteilen hatten. „Es reicht nicht mehr, wenn Schüler auf die Straße gehen“: „Ich schäme mich, dass wir Erwachsenen in den vergangenen 30 Jahren auf dieser Erde in Saus und Braus gelebt haben ohne Rücksicht auf unsere Mitwelt, unsere tierischen Mitbewohner, ohne Rücksicht auf das Klima und damit ohne Rücksicht auf unsere Kinder und Enkel“, offenbarte Tom Wilderland von „Extinction Rebellion“. „Wir haben Mutter Erde vermüllt, vergiftet und sie steht in Flammen. Es reicht nicht mehr, wenn Schüler auf die Straße gehen. Wir Erwachsenen müssen handeln. Jetzt!“ „Fridays For Future“ hatte den Auftakt des Klimacamps geschwänzt, aber Silvia Tödter von „Parents For Future“ ist am Freitag sogar extra aus Kaltenkirchen angereist. „Ich tue das für meine Kinder und Enkelkinder, denn meine größte Sorge ist, dass meine Kinder wegen der Klimakrise auf unserem Planeten einen Verteilungskrieg um Lebensmittel führen müssen“, schildert sie ihre Befürchtungen. Henning Vollert von den Grünen verglich die letzten Baumfällungen und Baumaßnahmen am Ihlwald mit den Baumrodungen am Amazonas. „Das reicht jetzt. Stoppt den Grünlandverkauf“, forderte Vollert. Sonnabend: Performance für die gefällten Kirschbäume: Eine Straßenkunst-Performance in Rot erwartet die Besucher am Sonnabend um 14 Uhr: Die Straßenkünstler der „Red Rebels Bergedorf“ werden die von vielen Bad Segebergern betrauerten Marktplatzbäume kurz aufleben lassen, die dann in einer bewegenden Zeremonie erneut fallen. Außerdem lädt „Extinction Rebellion“ für Sonnabend und Sonntag um 16 Uhr zu Klimaspaziergängen, um Platz für einen Baum zu finden und ihn gemeinsam einzupflanzen. Von Petra Dreu