Bad segeberg: Strafanzeigen gegen Extinction Rebellion

Betroffene Supermärkte und Einkaufszentren wehren sich mit Anzeigen wegen Sachbeschädigung. Aktivisten der Klimaschutzbewegung haben am vergangenen Sonntag Parkplätze und Eingangsbereiche von Supermärkten in Bad Segeberg bemalt. Es handelte sich dabei „um Straßenkunst der besonderen Art“, bekannten sich die Aktivisten von Extinction Rebellion unter anderem in einer Pressemitteilung zu der Aktion. Sie wollten mit der Malerei vor den Märkten von Kaufland, Edeka, Penny, Famila, Lidl, Aldi und Rewe an den Klimawandel erinnern. Ihre Organisation handele „gewaltfrei, friedlich und legitim gegen menschenverachtende, zerstörerische und zukunftsmissachtende Zustände“, verkündeten die Aktivisten. Doch die Segeberger Polizei ermittelt jetzt wegen Sachbeschädigung, heißt es von Polizeisprecher Lars Brockmann auf LN-Anfrage. Das sei strafrechtlich eine „Grauzone“. Die Aktivisten hätten teilweise auf privaten Flächen mit Sprühkreide ihre Parolen und Bilder hinterlassen. Wenn nun Reinigungsfirmen beauftragt werden, die Aufschriften zu beseitigen, könnte das auch teuer werden. Vor dem Unternehmen Kaufland wurden die Malereien schon mit dem Schrubber weitgehend beseitigt. Kein „jugendlicher Übermut“ der Aktivisten: Ob es wegen der Aktion zu einer Anklage kommen werde, entscheide später die Staatsanwaltschaft, teilte die Polizei mit. Nach LN-Informationen war den Extinction-Künstlern offenbar gar nicht klar, das es sich hier nicht um öffentlichen Grund handelte. Auch ist spätestens seit der Störaktion der Bad Segeberger Stadtvertretung im Bürgersaaal klar, dass es sich bei den Aktivisten vor allem um ältere Menschen handelt. Da scheide offenbar jugendlicher Übermut als Tatmotiv aus, meinte ein Beobachter zu den LN. Der Kopf der Aktivisten soll Jahrgang 1953 sein. Extinction Rebellion fordert nach eigenen Angaben von den Fraktionen im Bad Segeberger Rathaus, eine Sondersitzung der Stadtvertretung zur Klimakatastrophe zu beantragen. Von Wolfgang Glombik

Klimaschutz - Asphalt-Künstler von Extinction Rebellion müssen mit Anzeigen rechnen