Bürgermeisterwahl in Bad Segeberg steigt am 1. November

Am 1. November können Bad Segebergs wahlberechtigte Bürger im Alter ab 16 Jahren ihren Bürgermeister oder ihre Bürgermeisterin für Bad Segeberg wählen. Hartmut Gieske vom Bad Segeberger Ordnungsamt teilte auf LN-Anfrage mit, dass der Gemeindewahlausschuss in nichtöffentlicher Sitzung den Termin beschlossen hat. Ist eine Stichwahl notwendig, erfolge diese drei Wochen später, am Sonntag, 22. November. Im Vorfeld hatte es Diskussionen um den Wahltermin gegeben. Am 1. November 2020 oder erst am 7. März 2021? Diese beiden Daten standen damals zur Wahl. Nun hat man sich im Ausschuss offenbar einmütig für den frühen Termin entschieden, obwohl es nach der Wahl bis zum Amtsantritt dann noch ein halbes Jahr dauern würde. Beginn der Amtsperiode für den oder die Bürgermeisterin ist in jedem Fall der 4. Juni 2021. Wahlausschuss entschied sich für 14 Wahlbezirke: Entschieden wurde in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses auch, dass die Urnen nicht in sieben, wie bei den Europawahlen, sondern in 14 Wahlbezirken der Stadt aufgestellt werden. Bei einer hohen Wahlbeteiligung kommt es so nicht zu Staus vor der Wahlbüros. Schon jetzt wirbt Hartmut Gieske darum, dass sich Bürger als Wahlhelfer zur Verfügung stellen. Besonders für junge Leute, auch Schüler, könne das durchaus einen Lerneffekt haben, bei der Bürgermeister-Direktwahl mal mit zu einem der verantwortlichen Wahlvorstände der Stadt zu gehören. Interessierte können sich bei ihm melden. Schon jetzt habe die Verwaltung viele Vorbereitungen getroffen. Die etablierten Parteien und die Wählergemeinschaft in Bad Segeberg haben schon die Wahlunterlagen erhalten, falls sie selbst einen Kandidaten nominieren möchten. Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) ist darauf als Amtsinhaber nicht angewiesen. Er kann sich selbst wieder zur Wahl stellen. Er hat zwar schon angekündigt, erneut zu kandidieren. Er muss aber – wie andere Kandidaten auch – dafür seine Unterlagen einreichen. Obwohl die SPD sich schon im Vorfeld für eine Wahl Schönfelds ausgesprochen hat, habe auch sie Unterlagen erhalten, wenn sie es sich doch anders überlegt und einen eigenen Kandidaten aufstellen möchte. Offiziell hat noch kein Kandidat Bewerbung eingereicht: Neben dem Amtsinhaber haben bislang die von der CDU nominierte parteilose Marlis Stagat und der Wi-Se-Kreistagsabgeordnete Toni Köppen ihren Hut in den Ring geworfen. Doch offiziell eingereicht seien die Unterlagen der Kandidaten bislang noch nicht, teilte Gieske den LN mit. Denkbar seien auch Einzelkandidaturen. „Bis jetzt hat hier im Rathaus aber noch kein Bürger nachgefragt, sagt Gieske. Einzelkandidaten, die nicht von einer Partei im Rathaus unterstützt werden, müssen als Voraussetzung 135 Unterstützer-Unterschriften von Bad Segebergern sammeln. Auch diese Kandidaten bekämen von Gieske einen Packen Papier mit auf den Weg. Montag, 7. September, 18 Uhr müssten „allerspätestens“ die Unterlagen zu den Kandidaten im Rathaus eingereicht sein. Fehlen dann zum Beispiel einem Einzelbewerber noch Unterstützer-Unterschriften oder wird versäumt, den Partei-Kandidaten anzumelden, ist alles zu spät. Ohne die rechtzeitige Anmeldung gibt es auch keine Nennung auf dem Wahlzettel. Gefahr, die Wahl zu verschusseln: Dass der Abgabe-Termin sehr wichtig ist, macht Gieske an einem Bespiel deutlich. Vor vielen Jahren hatte die SPD mal fast vergessen, vor einer Kommunalwahl ihre Unterlagen am Stichtag einzureichen. Nach dem zarten Hinweis eines Mitarbeiters der Verwaltung sei dann noch schnell reagiert worden. Sonst wären die Politiker der SPD bei der Wahl außen vor geblieben. Wird nun tatsächlich „vergessen“, für einen der drei Personen, die zurzeit als Bürgermeister-Kandidaten gehandelt werden, „die Unterlagen hier einzureichen, weiß ich, dass ich am Sonntag, 22. November, frei habe“, sagt Gieske schmunzelnd. Bei zwei Kandidaten ist nämlich keine Stichwahl mehr notwendig. Gieske ist auf alles vorbereitet. Kanister von Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung, wenn Corona noch grassieren sollte. Auch auf den erwarteten Run auf Briefwahlunterlagen ist die Verwaltung vorbereitet. Schon jetzt habe Gieske im Vorwege 3000 Sätze Briefwahlunterlagen geordert. So viele wie noch nie. Die Briefumschläge liegen schon im Rathaus parat. Übrigens: Wer Briefwahl bevorzugt, würde Briefwahlunterlagen automatisch auch bei einer eventuellen Stichwahl zugeschickt bekommen. Gieske: „Noch sind wir bei dem Thema in der Ruhephase.“ – Wahlplakate dürfen übrigens erst sechs Wochen vor der Wahl aufgehängt werden. Von Wolfgang Glombik