CDU Bad Segeberg: „Ausverkauf des Ihlwaldes“ ist absurd

Die Bad Segeberger CDU weist die Kritik der Grünen als „Halbwahrheiten“ entschieden zurück. „Ihlsee und Ihlwald haben, da sind sich alle einig, eine sehr große Bedeutung für die Natur, die Stadt Bad Segeberg und deren Einwohner“, teilt Torben Fritsch, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, mit. Die Grünen sollten Mehrheitsentscheidungen akzeptieren. Diese hatten Mitte Dezember erneut vor einem „Ausverkauf des Ihlwaldes“ gewarnt, da kürzlich wieder eine kleine Fläche des Ihlwaldes an einen privaten Interessenten verkauft worden sei. Man solle den Stadtwald nicht scheibchenweise abgeben, hieß es von Stadtvertreter Dr. Henning Vollert. Ein Antrag, den Wald deshalb unter besonderen Schutz zu stellen, wurde aber abgelehnt. Streitpunkt ist ein kleiner Streifen einer Auffahrt: „Die interessierten Leserinnen müssten annehmen, die Grünen wollen den Wald vor neuen Baugebieten schützen, für die möglicherweise viele Bäume hätten gefällt werden müssen und der Öffentlichkeit damit entzogen würden“, ärgert sich Fritsch. „Vor wem also will Dr. Vollert den Wald schützen? Vor uns Bürgern?“ Im aktuellen Fall gehe es um einen Anwohner, der seit 40 Jahren Grund und Boden im Ihlwald besitze. „Im Glauben, dass die gesamte Auffahrt dazu gehört, musste der Grundbesitzer feststellen, dass ein kleiner Seitenstreifen im Besitz der Stadt ist. Es sollte formal aus dieser Nutzung, Duldung oder Gewohnheit heraus der Erwerb dieser kleinen Fläche erfolgen“, erläutert Fritsch. „Auf der Fläche steht im Übrigen kein Baum.“ So eine Situation sei auch andernorts schon häufig zwischen Anwohnern und der Stadt einvernehmlich geregelt worden. Der Vorwurf an die CDU- und SPD-Fraktion, „man unterstütze den kurzfristigen Profit von zwei Investoren“, weist er als absurd zurück. Zweiter Knackpunkt ist vier Jahre her: In einem anderen Fall ging es vor vier Jahren um ein Grundstück des ehemaligen Landesvorsitzenden der Grünen, Peter Stoltenberg. Er wollte ein städtisches Nachbargrundstück erwerben und den Waldstatus umwandeln, um ein größeres Einfamilienhaus bauen zu können. „Die Grünen hätten vor solchen Vorwürfen gegen andere erst einmal in den eigenen Reihen für Nachhaltigkeit sorgen sollen“, sagt Fritsch. Stadtvertretung, Stadtverwaltung, untere Naturschutzbehörde, Landesforsten und nicht zuletzt das grüne Umweltministerium in Kiel wachten mit Argusaugen über dieses FFH-Gebiet. Die Kritik der Grünen lautete aber bereits 2016: „Ausverkauf des Ihlwaldes“ – trotz Parteifreund. Für Unmut hatte damals zudem eine Baumfällaktion im Waldweg gesorgt. Von Irene Burow