Corona-Ausbruch im Psychiatrischen Zentrum Rickling: Nur eine Station betroffen

Nachdem am Wochenende mehrere Corona-Fälle im Rehabilitations- und Pflegebereich des Psychiatrischen Zentrums in Rickling festgestellt worden waren, waren zwei Bewohner sicherheitshalber zur besseren Versorgung in ein Akutkrankenhaus verlegt worden, sagte am Donnerstag Sebastian Wieschowski, Sprecher des Landesvereins für Innere Mission. Beide hätten sich zum damaligen Zeitpunkt in einem unkritischen Zustand befunden. „Der Gesundheitszustand einer Bewohnerin verschlechterte sich jedoch.“ Sie sei am frühen Heiligabend in den Segeberger Kliniken verstorben. Die zweite Bewohnerin habe das Klinikum inzwischen wieder verlassen können. Aktuell befinden sich laut Wieschowski drei weitere Patienten in medizinischer Behandlung im Krankenhaus. „Sie befinden sich aktuell in einem stabilen Zustand, ebenso die infizierten Mitarbeiter und Bewohner, die auf der Station 10B isoliert wurden.“ Nach dem Auftreten von mehreren Corona-Fällen auf der Station des Psychiatrischen Zentrums hat der Landesverein Schutzmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter ergriffen. „Das Infektionsgeschehen ist auf die Station 10B beschränkt und nach aktuellem Stand eingegrenzt. Die Station ist räumlich vom Psychiatrischen Krankenhaus getrennt“, sagte Sebastian Wieschowski. Bewohner nicht in der Lage, Masken zu tragen: Auf der vollstationären Pflegestation für chronisch psychisch Erkrankte waren 20 Patienten und neun Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Hygieneteam des Landesvereins habe während des vergangenen Wochenendes breit angelegte Testungen vorgenommen und die betroffenen Bewohner auf Zimmern isoliert. Für die Station sei sofort ein Betretungsverbot ausgesprochen und eine Quarantäne verhängt worden. Insgesamt leben auf der Station 25 Personen, die von insgesamt 16 Mitarbeitern betreut werden. Wieschowski: „Die Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich im mittleren bis höheren Alter und weisen vielfältige Vorerkrankungen auf. In der Fachpflegeeinrichtung werden chronisch psychisch kranke Menschen betreut, die auch körperlich pflegebedürftig sind. Sie befinden sich daher in ständiger ärztlicher Behandlung und sind wegen ihrer Erkrankungen nicht verpflichtet und auch nicht in der Lage, Schutzmasken zu tragen.“ Keine weiteren positiven Fälle festgestellt: „In kurzer Zeit waren alle Bewohner und Mitarbeitenden getestet worden“, so Wieschowski. Davon hätten dann jene 20 Bewohner und neun Mitarbeitende bei einem „hochwertigen Schnelltest“ einen positiven Antigen-Nachweis gezeigt. Die Schnelltest-Ergebnisse seien durch die PCR-Ergebnisse bestätigt worden. „Bei der Testung aller weiteren Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden wurden keine weiteren positiven Fälle festgestellt“, sagt Wieschowski. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn „Pflegekräfte und Ärzte reagierten besonnen“: Trotz der erschwerten Bedingungen, die für die Mitarbeitenden des Psychiatrischen Zentrums seit dem Beginn der Corona-Pandemie in diesem Jahr bestünden, hätten Pflegekräfte und Ärzte besonnen und umsichtig reagiert, konstatiert der Sprecher des Landesvereins. Sie hätten auf die Strukturen zurückgreifen können, die der Landesverein bereits seit dem Frühjahr etabliert und ständig weiterentwickelt habe, um einzelne Corona-Infektionen schnell zu lokalisieren und ein Ausbreiten des Virus zu verhindern. Über die gesamte Zeit erfolge eine enge Abstimmung des für die Infektionsabwehr zuständigen Hygienestabs mit Direktion und Geschäftsführung des Landesvereins sowie den verschiedenen Leitungsebenen des Psychiatrischen Zentrums. Wieschowski: „Die Beteiligten werden auch in den kommenden Tagen alle verfügbaren Ressourcen einsetzen, um diese ernste Situation baldmöglichst und sicher aufzulösen und eine Gefährdung von Bewohnerinnen und Bewohner der Station oder anderer Bereiche der Fachpflegeeinrichtung oder des auf dem gleichen Gelände gelegenen Psychiatrischen Krankenhauses möglichst auszuschließen.“ Hygieneteam untersucht andere Bereiche des Krankenhauses: Neben der Auswertung ausstehender Testergebnisse und der klinischen Beobachtung der Betroffenen liege der Fokus des Hygienestabs darauf, das örtliche Infektionsgeschehen einzudämmen. Nach bisherigen Erkenntnissen seien die Infektionen auf die eine Station beschränkt. Das Hygieneteam untersuche dennoch weiterhin benachbarte Bereiche des Psychiatrischen Krankenhauses. Zuvor keinen größeren Corona-Ausbruch im Psychiatrische Zentrum: Wieschowski betont, dass für das gesamte Psychiatrische Zentrum und den gesamten Landesverein seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ein strenges Hygienekonzept gelte, mit dem es nach über 7000 Testungen bisher gelungen sei, einen Eintrag von gehäuften Corona-Infektionen zu verhindern. Vor dem jetzigen Ausbruch habe es im Psychiatrischen Zentrum nur vereinzelte Fälle gegeben, die zeitlich in größeren Abständen zueinander aufgetreten seien. Von LN