Corona-Impfung: Segeberger buchten Termine im falschen Impfzentrum

Zum ersten Mal konnten sich die Segeberger am Dienstag über die Online-Plattform www.impfen-sh.de oder unter der Telefonnummer 116117 für einen Termin in einem Segeberger Impfzentrum anmelden. Für bestimmte Personengruppen wie zum Beispiel Menschen ab 80 Jahren sollen dort ab dem 4. Januar die Impfungen beginnen. Doch der Start verlief holprig, und das vor allem für die Segeberger Bürger. Während für jeden Kreis im Land ein Impfzentrum oft mit Foto und direkter Weiterleitung zur Terminvergabe auf impfen-sh.de hinterlegt war, konnten die Segeberger keines ihrer Impfzentren dort wiederfinden. Erst wer sich durch die Auflistung der Impfzentren scrollte, stieß auf das Impfzentrum in Wahlstedt. Doch das war zudem das falsche Impfzentrum, denn die Zentren in Wahlstedt und Norderstedt bleiben noch geschlossen. Termine für die erste Januarwoche gab es eigentlich nur für Kaltenkirchen. Termine für das falsche Impfzentrum gebucht: Bei der Kreisverwaltung in Segeberg verweist man auf das zuständige Sozialministerium des Landes. Dort wird der Fehler eingeräumt. „Es war leider irrtümlich der Name Wahlstedt für den Kreis online auf der Anmeldeseite, obwohl das Impfzentrum Kaltenkirchen ab dem 4. Januar startet. Die Buchungen für den Kreis erfolgten also, jedoch eben unter dem falschen Namen Wahlstedt. Im weiteren Verlauf wurde Wahlstedt dann offline geschaltet. Das Ministerium entschuldigt sich für den Fehler“, sagt ein Ministeriumssprecher. Insgesamt seien zirka 420 Termine für Wahlstedt gebucht worden, die jetzt nach Kaltenkirchen umgebucht werden sollen. „Jede Person, die sich in Wahlstedt angemeldet hat, wird persönlich kontaktiert und kann den entsprechenden Termin in Kaltenkirchen wahrnehmen“, so der Sprecher. Der Kreis bittet zudem die Segeberger um Hilfe: „Wenn Sie im Bekanntenkreis gerade ältere Menschen haben, von denen Sie wissen, dass sie sich in Wahlstedt angemeldet haben, können Sie bitte diese gerne zusätzlich auch persönlich über diese Ortsänderung informieren.“ Denn das Ministerium werde nur über E-Mail informieren. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Stornierte Termine werden nicht neu vergeben: Während Kaltenkirchen für einen Teil der angemeldeten Bürger sogar günstiger liegt, könnte es aber gerade für ältere und nicht so mobile Senioren aus Wahlstedt oder Bad Segeberg nur schwer zu erreichen sein. „Sollte die Fahrt der angemeldeten Person nach Kaltenkirchen nicht möglich sein, kann der Termin storniert werden“, heißt es dazu aus dem Ministerium. Oder es könne ein Termin in Wahlstedt wahrgenommen werden, sobald Wahlstedt geöffnet sei. „Hier wird eine Umbuchung ermöglicht werden“, verspricht der Sprecher. Der Haken: Der Termin der Eröffnung in Wahlstedt steht noch nicht fest, sondern sei abhängig vom verfügbaren Impfstoff. Vom Kreis heißt es dazu, die Eröffnung der Impfzentren in Wahlstedt und Norderstedt solle „in den kommenden Wochen“ erfolgen. Von daher haben die Betroffenen aus dem Ostkreis wohl kaum eine Wahl. Das sieht offenbar auch der Ministeriumssprecher so: „Wer rasch geimpft werden möchte, dem wird nahegelegt, den gebuchten Termin in Kaltenkirchen wahrzunehmen, gegebenenfalls mit Unterstützung aus dem privaten Bereich.“ Sollte es zu Stornierungen kommen, werden die frei werdenden Termine in der ersten Kalenderwoche aber nicht mehr neu vergeben. Es werde lediglich „das Kontingent des Kreises jetzt auf Kaltenkirchen übertragen.“ Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Das sind die Corona-Regeln ab Dezember Private Treffen: Diese Regeln gelten im Dezember in Schleswig-Holstein Sport draußen und drinnen: Das ist in SH erlaubt Hier informieren wir kostenlos über Corona-Regeln: Diese Corona-Regeln haben die Bundesländer für Weihnachten und Silvester erlassen 80-Jährige waren verunsichert: Es war jedoch nicht nur für die Segeberger zu Verwirrung bei den Anmeldungen gekommen, es gab weitere Startschwierigkeiten, die auch anderen Kreise betrafen. So waren zunächst die 80-Jährigen verunsichert, weil sie ein Anrecht auf die Impfung haben, jedoch auf der Startseite des Landes angegeben war, dass man vor 1940 geboren sein muss. Diesen Fehler hat das Ministerium mittlerweile behoben. Nun steht dort klar: „80 Jahre oder älter“. Viele freuten sich auch, dass sie sich erfolgreich angemeldet hatten und vom Land daraufhin per Mail einen Link zur Terminbuchung bekamen. Auf der Seite der Terminbuchung stand dann auch „Wählen Sie einen Termin und die Anzahl der Personen…“. Allerdings war es dann oft gar nicht möglich, dort einen Termin zu wählen. Auf LN-Anfrage bestätigt das Ministerium, dass dies daran gelegen habe, dass die Termine bereits ausgebucht waren. Jedoch wurde dies den Menschen auf der Seite nicht mitgeteilt. „Das wurde auch als verbesserungswürdig erkannt und wird mit der kommenden Anmeldephase verbessert sein“, verspricht der Ministeriumssprecher. Im Kreis Stormarn gab es zudem Probleme mit den Postleitzahlen. Das Problem ist laut Ministerium ebenfalls behoben und „alle Termine für den Kreis sind auch vergeben.“ Telefonnummer 116117 überlastet: Doch auch die Terminvergabe über die Telefonnummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) lief am ersten Tag nicht rund, dabei hatte die KVSH die Leitung vorher extra verachtfachen lassen, um alle Anrufe abarbeiten zu können. Trotzdem berichten Bürger, dass sie teilweise über eine Stunde vergeblich versucht haben, durchzukommen. „Es gab zu Beginn vor allem aus technischen Gründen eine Überlastung“, bestätigt Nikolaus Schmidt, Sprecher der KVSH. Die Probleme seien aber noch im Laufe des Tages behoben worden. Schmidt: „Inzwischen sind alle Termine vergeben und die nächste Möglichkeit der Terminvergabe besteht ab dem 5. Januar.“ Dann soll auch die Online-Vergabe auf impfen-sh.de reibungslos klappen. Von Sven Wehde