Corona-Schnelltest in Bad Segeberg: Wird Aktion nach Weihnachten fortgesetzt?

Vor dem Fest zum Schnelltest: Alle sechs Kabinen in der umfunktionierten Burgfeld-Sporthalle waren im Einsatz. Am 23. Dezember kurz nach 14 Uhr ist Feierabend in Bad Segebergs Corona-Schnelltest-Zentrum. Vorläufig. „Wir mussten konsequent sein, damit, falls jemand positiv getestet wird, er noch vor Heiligabend sein PCR-Testergebnis bekommen kann“, sagt Mitorganisator Michael Witt. Mehr als 800 Termine waren an zweieinhalb Tagen abgearbeitet worden. Hinzu gekommen seien noch etliche unangemeldete Kurzentschlossene. PCR-Ergebnisse bis Heiligabend: „Anfangs tröpfelte es so, dass wir schon dachten, die Leute bezahlen für den Test, kommen aber gar nicht. Am Ende liegen wir nun doch bei gut 1000 Männern, Frauen und auch Kindern aus allen Altersgruppen“, berichtet Witt. „Wobei junge Leute, die ihre Eltern oder Großeltern besuchen wollen, eindeutig in der Überzahl waren.“ Am Ende habe man elf positive Fälle gezählt. Die Personen seien sofort in Quarantäne gekommen und PCR-Corona-Tests vorgenommen worden. „Bei zwei von ihnen ist auch der positiv. Alle anderen sind noch im Labor“, sagt Frauenarzt und Testzentrum -Initiator Andreas Lenhard. Bis zum 24. Dezember gegen 14 Uhr lägen die Ergebnisse vor, damit alle rechtzeitig zum Heiligabend informiert seien. Negativ: TV-Promi Ralf Dümmel: Dass es denjenigen, die für einen Nasenabstrich anstehen, nicht um einen Freifahrtschein zum Feiern geht, wie von manchen Skeptikern kritisiert, und ihnen auch die geringere Genauigkeit eines Antigen-Tests bewusst ist, das machen viele deutlich. Es gehe darum, alles, was man für den Corona-Schutz der Lieben tun kann, auch getan zu haben, sagt Witt. „Dazu gehört für mich Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen und wenigstens einen Schnelltest gemacht zu haben.“ Bad Segebergs Bürgermeister Schönfeld, sein Nachfolger Toni Köppen, Unternehmer sowie am Mittwoch auch Ralf Dümmel, TV-Promi aus der „Höhle der Löwen“, gehören zu denjenigen, die sich für ein bisschen mehr Sicherheit testen ließen. „Ich habe schon etliche Tests gemacht, gerade vor Fernsehauftritten: Manchmal merkt man nichts, und manchmal hat man das Gefühl, sie rühren mit dem Stäbchen noch mal das Gehirn um, so weht tut es“, sagt Unternehmer Dümmel, der aus Wahlstedt stammt. Auch er wisse aus seinem Umfeld, dass viele nach solch einem Test einfach ein besseres Gefühl hätten. Gefeiert wird bei Dümmels Weihnachten dennoch im ganz kleinen Kreis: „Wir sind nur zu dritt. Sonst wären wir zweistellig, nur Familie.“ Tanja Ernst, die auf dem Weg aus dem Breisgau zu den Lieben im Segebergischen von der „Safe-Santa-Aktion“ gehört hatte, pflichtet ihm bei. „Bei uns in Freiburg sind die Fallzahlen sehr hoch und die Testzentren sehr voll. Es ist super, dass ich das hier machen konnte, bevor es zu meinen Senioren geht. Und es ist sehr gut organisiert“, lobt die 52-Jährige. Witt: „Natürlich war es hier nicht so voll wie im Testzentrum am Hamburger Flughafen. Aber mit 1000 Getesteten können wir zufrieden sein.“ Die Sporthalle ist abgeschlossen. Abgebaut aber wird Bad Segebergs Schnelltest-Zentrum vorläufig nicht. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Witt: „Wir führen Gespräche, ob es bis Silvester oder sogar darüber hinaus weitergeht.“ Das liege an mehreren Faktoren, etwa ob genug Helfer dabei seien und wie sich die Corona-Lage in Schleswig-Holstein entwickelte. Am 27. Dezember soll die Entscheidung fallen. Grünes Licht gab es einen Tag vor Heiligabend schon mal von Bürgermeister Dieter Schönfeld: „Ich bin nur Hausherr der Halle, stelle sie aber gern weiter zur Verfügung.“ Von Heike Hiltrop