Corona: Segeberg schnürt Hilfspaket über 800 000 Euro für Gastronomie

Allen, die derzeit knapp bei Kasse sind, graute es vor dem Jahresbeginn: Versicherungen, Steuern und andere laufende Kosten müssen trotz Corona-Krise beglichen werden. Wie berichtet, greift der Kreis Gasthöfen, Kneipen und Musikbetrieben in der Region Segeberg finanziell unter die Arme. Entsprechend Gas gegeben haben die Verantwortlichen: Wie die CDU auf Anfrage mitteilt, hat die Kreisverwaltung die notwendigen Vorschläge für Richtlinien erarbeitet. Also Richtlinien, nach denen das Geld beantragt werden darf. Rechtlich war das eine absolute Kraftanstrengung – das hatte Landrat Jan Peter Schröder mehrfach betont. Doch nun ist es so weit, und die Politik kann darüber abstimmen. Das soll ebenso schnell passieren. Deshalb ist eine Sondersitzung des Hauptausschusses im Gespräch. Sehr wahrscheinlich könnte die schon im Januar stattfinden. Wenn kein Sondertermin zustande kommen sollte, ist der reguläre Termin am 4. Februar. Dabei können noch Wünsche eingebracht und Änderungen festgezurrt werden. Denkbar ist etwa eine Berücksichtigung von Kunst und Kultur. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Wo würde eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit gelten? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Wie viele Menschen wurden bisher in SH gegen Corona geimpft? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Kreistag stimmte überraschend für Hilfspaket: Normalerweise hat der Kreistag das letzte Wort. Doch beim Thema Gastro-Hilfen ist auch festgelegt worden, dass der Beschluss im Hauptausschuss reicht. Danach können Betriebe also Anträge ausfüllen. Die fraktionsübergreifende Zustimmung am 4. Dezember kam nach vielen Diskussionen überraschend. Überraschend ist auch, dass das Gesamtpaket zwischenzeitlich offenbar noch aufgestockt wurde – von 750 000 auf 800 000 Euro. Betriebe sollen maximal 10 000 Euro bekommen dürfen. Die Finanzspritze muss nicht zurückgezahlt werden. „Ein bundesweit einmaliger Vorgang“, sagt Fraktionschef Torsten Kowitz. Die Entwürfe hat die Kreisverwaltung zusammen mit der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WKS) und dem Segeberger Gaststättenverband des Kreises (Dehoga) erarbeitet. Die „Richtlinien zur Förderung von Landgasthöfen mit Saalbetrieb und gastronomischen Treffpunkten mit Musik“, wie es genau heißt, liegen jetzt den Fraktionen zur Beratung vor. Übrigens zusammen mit den Beschlussvorschlägen für weitere Finanzhilfen. Denn auf Antrag der SPD werden demnächst weitere 300 000 Euro für Soloselbstständige, Jungunternehmer und Freiberufler zur Verfügung gestellt. Konkret geht es bei der Finanzhilfe um Beratungskosten beispielsweise für Anwälte oder Steuerberater. Denn die brauchen Unternehmer, um Überbrückungshilfen von Bund und Land überhaupt beantragen zu können. Dafür hatte sich die SPD eingesetzt. Sie geht von rund 100 Betroffenen im Kreis aus. Die WKS wird die Anträge prüfen. Von Irene Burow