Corona in Flüchtlingsunterkunft Boostedt: Gebäude unter Quarantäne

Nach einem Anstieg der Corona-Fallzahlen in der Landesunterkunft für Flüchtlinge in Boostedt zum Jahreswechsel hat der Infektionsschutz des Kreises Segeberg am Sonnabend ein Wohngebäude auf dem Gelände unter Quarantäne gestellt. Die Verfügung gilt und voraussichtlich für 14 Tage, also bis zum 16. Januar, teilte das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge (LaZuF) in Neumünster am Montag mit. Bewohner reagierten mit Verständnis auf die Maßnahme: Vorangegangen waren Routinetests am Neujahrstag, bei denen 18 Infektionsfälle in einem Wohngebäude der Landesunterkunft Boostedt festgestellt worden seien. Das Landesamt habe daraufhin entschieden, ein Haus, das bisher schon als Quarantänebereich für Kontaktpersonen genutzt wurde, zum Isolationshaus umzuwidmen und die Betroffenen mit ihren Familien dort unterzubringen. Am Sonnabend habe dann der Kreis Segeberg entschieden, für das ursprüngliche Wohngebäude der Betroffenen eine Quarantäne zu verhängen. Dort wohnen aktuell 36 Personen. Neue Testverordnung in SH: Wer jetzt nur noch getestet wird Kürzere Quarantäne: Das sind die neuen Regeln für Reiserückkehrer So verhalten Sie sich, wenn Sie keinen Corona-Test bekommen Das sind die neuen Corona-Schnelltests – und so werden sie eingesetzt Positiv auf Corona getestet worden, aber nicht ansteckend? Was der Ct-Wert über die Infektiosität verrät Drosten: PCR-Corona-Tests sind „zweifelsfrei“ Was unterscheidet den Corona-Schnelltest vom PCR-Nachweis? Wie entscheidend sind „falsch positive“ Testergebnisse? Mitarbeiter der ärztlichen Dienstes in den Landesunterkünften, der sogenannten Notarzt-Börse“, des Landesamtes sowie des Deutschen Roten Kreuzes seien gemeinsam mit sechs Dolmetschern vor Ort, um die Bewohnerinnen und Bewohner über die Entscheidung und die Konsequenzen zu informieren, sagte Wolfgang Kossert, Sprecher des Landesamtes. Derzeit sei kein Bewohner im Gebäude an Covid-19 erkrankt. Trotzdem hätten alle sehr verständnisvoll auf die Maßnahme reagiert, so Kossert. 388 Bewohner sollen auf Corona getestet werden: Am Sonntag sei dann entschieden worden, sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner der Landesunterkunft zu testen. 308 von 388 Personen wurden angetroffen. Auch sie verhielten sich sehr kooperativ, sagte Kossert. Am Montagnachmittag lagen alle Testergebnisse vor. Es habe nur noch einen weiteren Fall unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gegeben. Die 80 Personen, die am Sonntag nicht angetroffen wurden, sollen in den nächsten Tagen nach und nach getestet werden. Ebenfalls vom Infektionsgeschehen betroffen ist der private Sicherheitsdienst in Boostedt mit aktuell fünf Fällen. Nun sollen zunächst Mitarbeiter aus anderen Liegenschaften nach Boostedt verlegt werden. Christopher Budde, stellvertretender Leiter des LaZuF, er-gänzte: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Partner in der Landesunterkunft haben über das ganze Neujahrswochenende intensiv daran gearbeitet, dass sich das Corona-Virus in der Landesunterkunft nicht weiter ausbreitet“, sagte Christopher Budde, stellvertretender Leiter der Landesbehörde. Gleichzeitig sei dafür gesorgt worden, dass keine erhöhte Infektionsgefahr für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Boostedt entstehe. Von ov