Cybermobbing: Polizei in Segeberg gibt Internet-Seminare für Schüler

Kriminalität vorbeugen: In Corona-Zeiten soll das nicht ins Wasser fallen. In diesen Wochen hat die Polizeidirektion Bad Segeberg ein Projekt auf die Beine gestellt, um mit Schülern trotzdem wichtige Themen der polizeilichen Kriminalprävention zu bearbeiten. Pandemie, Schulschließungen und vielfältige Unterrichtsformen – das Sachgebiet Prävention hat das Pilotprojekt „Digitaler Unterricht – Prävinare der Polizei“ gestartet. Lange wurde es vorbereitet, Technik gesucht und Videokonferenzsysteme erprobt. Nun werden Präventionsveranstaltungen vom Klassenzimmer ins Internet verlegt. Nach einem technischen Testlauf ist der Online-Unterricht diese Woche gestartet und wird bis mindestens Ende Februar fortgesetzt. Lesen Sie auch Ein Mobbing-Opfer aus Bornhöved erzählt: „So wurde ich seelisch gebrochen“ „Medien“ und „Cybermobbing“ für Klasse fünf bis sieben: „Ich denke, das wird die polizeiliche Prävention der Zukunft“, sagt der Leiter der Polizeidirektion Bad Segeberg, Andreas Görs. „Wir bieten jetzt wichtige Inhalte aus dem Bereich der Prävention an, die aufgrund der aktuellen Lage auf anderem Wege nicht mehr vermittelt werden können. Ich bin von dieser Art der Präventionsangebote überzeugt.“ Im Fokus der Präventionsbeamtinnen und -beamten stehen vorerst die Jahrgänge fünf bis sieben der weiterführenden Schulen. Großen Bedarf gibt es zum Beispiel an Themen wie „Medien“ und „Cybermobbing“. Dass Cybermobbing ein wachsendes Problem ist, davor warnte die Direktion bereits im vergangenen Jahr. Immer mehr Schulen würden an die Polizei herantreten. Gefahren im Netz: Schüler sensibilisieren: Ziel der Polizei ist es, Kinder und Jugendliche weiterhin über potenzielle Gefahren und Kriminalitätsformen zu sensibilisieren und aufzuklären, wenn sie „Neue Medien“ nutzen. Das soll ihre Medienkompetenz stärken. „Wir wollen verhindern, dass Kinder und Jugendliche Opfer von Straftaten oder gar zu Tätern werden“, bekräftigt Polizeihauptkommissar Nico Möller, Leiter des Pilotprojektes. Dabei könnte die Vermittlung kaum stilechter sein: Die Präventionsbeamtinnen und -beamten interagieren im Videochat mit den Schülern online, sind damit sozusagen „mittendrin“ im Bereich der Mediennutzung. Das Projekt ist zunächst zeitlich und vom Umfang her begrenzt. So können anfangs nicht alle Schulen bedient werden. Das Sachgebiet Prävention nimmt dennoch ab sofort Bedarfsmeldungen von Schulen entgegen. Schulleitungen können sich über die üblichen Kontakte an die verantwortlichen Beamten wenden. Die Polizeidirektion Bad Segeberg ist zuständig für die Kreise Pinneberg und Segeberg. Von Irene Burow