Die Bergarbeiter-Pyramide

Eine große Pyramide dreht sich mitten im Wohnzimmer bei Anneliese und Günther Burrack im Eichbalken 21 in Rickling. „Die haben wir kurz nach der Wende im Erzgebirge gekauft“, erzählt Anneliese Burrack. „Aber ohne Engel.“ Denn ihr Mann ist von Bergbau und Mineralien fasziniert. Auf den drei Etagen drehen sich daher Bergarbeiter. Zum Aufbau der Pyramide kommen traditionell die Enkelkinder herüber. Rund herum haben sie Mineralien drapiert und Abbauszenen nachgestellt. Dazu kommen ganz besondere Holzfiguren. „Die haben wir von Freunden zu DDR-Zeiten geschenkt bekommen“, beginnt Anneliese Burrack die Geschichte zu erzählen. Kennengelernt haben sie sich 1980 — durch einen Luftballon. „Das war eine Aktion auf einem Stadtfest“, sagt Günther Burrack. Es wurden Karten mit der eigenen Adresse per Ballon losgeschickt. Das Gewinnspiel dazu war längst vorbei, da erhielten Burracks den ersten Brief aus der damaligen DDR. „Die Freundschaft hält bis heute.“ Und die von ihnen geschenkten Figuren schmücken jedes Jahr zur Adventszeit das Haus der Burracks. An Heiligabend aber wird die Pyramide in den Erker geschoben. Der Platz wird für den Weihnachtsbaum gebraucht. Während sie „ein richtiges Menü“ kocht, schmückt er die Tanne. Zum Abend kommt die Familie zum Essen bei Burracks zusammen. Erst danach ist Bescherung. „Unsere Enkel verteilen dann die Geschenke.“ Eins nach dem anderen. Das Auspacken wird zelebriert. „Das kann durchaus ein paar Stunden dauern“, sagt Anneliese Burrack. Danach ist auch wieder Platz im Magen — für das Dessert. nam

Rickling - Die Bergarbeiter-Pyramide