Die Höhle der Löwen am Montag, 22. März 2021: Für diese Produkte werben Start-ups aus SH

Bei Thorsten Homma in Elmenhorst stehen seit drei Jahren zwei große Wassergläser auf dem Tisch: In dem einen schwimmen Feuchttücher, in dem anderen Toilettenpapier. Während Letzteres sich aufgelöst hat, dümpeln die kunststoffhaltigen Feuchttücher noch erkennbar in der Flüssigkeit. Das soll veranschaulichen, wie umweltschonend das Produkt „Bideo“ ist, das Homma als Start-up entwickelt hat: einen Toilettenpapier-Abroller mit Befeuchtungsfunktion, der herkömmliche Feuchttücher ersetzt. Mit dem Patent will der Stormarner groß ins Geschäft kommen: Sein Produkt stellt Homma am Montag, 22. März, in der TV-Show „ Die Höhle der Löwen “ einer illustren Reihe von Investoren vor. „Bideo“ ist ein völlig neues Produkt: „Der Abroller enthält einen kleinen Tank, der mit Wasser gefüllt ist“, beschreibt Homma seine Erfindung. Je nach Abrollrichtung bleibt das Toilettenpapier trocken oder wird mit Wasser befeuchtet, um so Feuchttücher durch eine umweltfreundliche Alternative zu ersetzen. „Das Produkt ist etwas völlig Neues, das es bisher noch nicht gibt“, betont Homma. „Zusätzlich kann man das Wasser im Tank auch mit Pflegestoffen versehen, die für den Nutzer angenehm sind.“ Für die Verwendung seines Produkts sieht Homma drei gute Argumente. Produkt erhält Chance in der „Höhle der Löwen“: „Zum einen wird dadurch die Verstopfung des WCs verhindert“, sagt er, denn übliches Toilettenpapier löst sich – anders als Feuchttücher – im Wasser schnell auf. Gleichzeitig sei der Befeuchter umweltschonend, weil er keine Zusätze enthalte und so die Wasserqualität schütze. Neben dem Umweltschutz schätzten Kunden vor allem den gesundheitlich Aspekt – Argument Nummer zwei: „Viele Menschen reagieren auf Feuchttücher empfindlich, es gibt Allergien oder es brennt“, hat er als Rückmeldung bekommen. Die wasserbefeuchteten Tücher seien neutral, enthielten keinerlei Schadstoffe und seien damit das, was Proktologen und Hautärzte empfehlen. Schließlich zähle auch der finanzielle Aspekt, denn in den Abroller investiere man nur einmal. Angefeuchtet wird das Blatt nur punktuell, so dass das Papier bei der Nutzung stabil bleibe. „Damit wird das Toilettenpapier auch gleich zu einem kleinen Waschlappen“, sagt Homma. Bisher hat der 45-Jährige sein Produkt auf Messen gezeigt, wo er immer denselben Rat bekam: „Stell das doch mal in ,Die Höhle der Löwen’ vor.“ Die Sendung bei Vox gibt Start Up-Unternehmern die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee vor Investoren zu präsentieren, die dann möglicherweise mit einem Geldbetrag mit ins Geschäft einsteigen. Vox-Sendung läuft am Weltwassertag: „Ich war aufgeregt“, erklärt Homma, „aber mir hat die Messeerfahrung geholfen. Außerdem bin ich von dem Produkt überzeugt.“ In der Show sitzen fünf Investoren, die es zu überzeugen gilt. Einer von ihnen ist der Segeberger Ralf Dümmel, der Geschäftsführer des Unternehmens DS Produkte mit Sitz in Stapelfeld ist. Wer einen der Investoren überzeugt, hat damit die Chance, sein Produkt zu vermarkten. Die Löwen haben nicht nur das Kapital, sondern auch das Business-Know-how, um gemeinsam den Ideen der Gründer zum Erfolg zu verhelfen. Um sein Produkt auf dem Markt zu etablieren, benötigt Homma 100 000 Euro und bietet dafür 20 Prozent Firmenanteile. „Der Ausstrahlungstermin am Montag passt“, sagt Homma, „am Montag ist Weltwassertag.“ Plastikersatz aus dem Herzogtum Lauenburg: Mit dem Unternehmen „Repaq“ aus Börnsen im Kreis Herzogtum Lauenburg ist am Montag zum Staffelstart der Sendung ein weiteres Start Up aus dem LN-Gebiet zu sehen. Die Gründer Katja (48) und Sven Seevers (51) sind mit Hannes Füting (49) seit dem Produktdesign-Studium befreundet. 2017 gründeten sie gemeinsam ein Unternehmen für umweltfreundliche Verpackungen. „Plastikverpackungen sind ein dramatisches Problem“, erklärt Sven Seevers. „Es gibt keinen Flecken mehr auf diesem Planeten, der nicht von sichtbarem Müll oder Mikroplastik durchsetzt ist.“ Repaq: Plastikfreie und kompostierbare Verpackung: Doch die Industrie und die Kunden hätten kaum Möglichkeiten, Plastikverpackungen auszuweichen. „Aus diesem Grund haben wir die Marke Repaq gegründet und die erste zertifiziert plastikfreie und kompostierbare Verpackung kreiert“, beschreibt Katja Seevers die Geschäftsidee. Diese Verpackungen sollen sich in 42 Tagen völlig rückstands- und plastikfrei kompostieren. Sie bestehen aus pflanzlicher Zellulose, Glyzerin und Wasser. „Alle Zutaten für unsere Verpackungen sind natürlichen Ursprungs. Wenn sie sich zersetzen und kompostieren, entsteht am Ende immer CO2 , Wasser und Biomasse“, erläutert die Unternehmerin. So soll Repaq in der Natur beim Zersetzungsprozess keinen Schaden hinterlassen. In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits 20 verschiedene Verpackungen entwickelt, pro Woche soll Repaq dazu 50 Anfragen erreichen. Um diese Menge abdecken zu können und mit Repaq langfristig Plastikverpackungen zu ersetzen, möchte das Team Unterstützung haben. Für ein Investment von 600 000 Euro bietet das Trio zehn Prozent ihres Unternehmens an. Ob die Löwen sich darauf einlassen werden? Die Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ wird am Montag, 22. März, um 20.15 Uhr bei Vox ausgestrahlt. 1 Von Bettina Albrod