Die drei Impfzentren im Kreis Segeberg sind jetzt startklar

„Wir sind startklar. Das ist die gute Botschaft vor Weihnachten“, sagte am Dienstagnachmittag Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. Gemeinsam mit Landrat Jan Peter Schröder inspizierte sie die umgebauten Räume in der TriBühne im Rathaus, wo sich ab Januar die ersten Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen können. Der genaue Starttermin stehe noch nicht fest, sagte Landrat Schröder. Das entscheide das Land. Ebenso wie darüber, welches der drei fertigen Impfzentren (Norderstedt, Rathausallee 50; Wahlstedt, Tennishalle Nordlandstraße; Kaltenkirchen, Gewerbehalle, Borsigstraße) als erstes in Betrieb gehe. Dies hänge wohl von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab. „Alle drei Impfzentren im Kreis Segeberg sind jedenfalls fertig eingerichtet und betriebsbereit. Wir haben geliefert.“ Impfungen zuerst in Alten- und Pflegeheimen: Dafür würden unmittelbar nach Weihnachten, vom 27. Dezember an, landesweit alle Alten- und Pflegeheime von mobilen Impf-Teams angefahren, die dort die Hochrisiko-Patienten impfen sollen, die älter als 70 Jahre alt sind. Im Kreis Segeberg seien davon etwa 60 Einrichtungen betroffen. Norderstedt gehöre zu jenen 29 Impfzentren, die jetzt in allen elf Kreisen und vier kreisfreien Städten des Landes für die Impfungen ab Januar vorbereitet und eingerichtet worden sind, so Schröder weiter. Angedacht sei, dass sich hier auch Hamburger impfen lassen könnten, die beispielsweise im Kreis Segeberg arbeiten oder Verwandte besuchen. Denn die Wahl des Impfortes stehe den Bürgern frei. Lesen Sie auch Ärztlicher Koordinator gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Impfzentren Impfzentrum in Wahlstedter Tennishalle ist fertig Für das Impfzentrum in der TriBühne im Rathaus habe im Vergleich zum Kulturwerk am Stadtparksee die viel bessere Verkehrsanbindung gesprochen, glaubt Schröder. Hier, wo alle Bus-, U-Bahn- und AKN-Verbindungen Norderstedts zusammenlaufen, sei der ideale Ort für ein solches Projekt. Die Entscheidung habe nicht die Kreisverwaltung, sondern die Landesregierung getroffen. Für Oberbürgermeisterin Roeder kommt hinzu, dass sich das Impfzentrum hier in den Mehrzwecksälen schnell und leicht vergrößern ließe, falls dies notwendig sein sollte. Tagsüber Impfungen, abends Theater: Das hofft Kai Jörg Evers als amtierender Geschäftsführer der TriBühne und ihrem Kulturprogramm natürlich nicht. Er geht davon aus, dass ab Januar ein, wenn auch eingeschränktes, Kultur- und Theaterprogramm neben der Impfaktion in Norderstedt laufen könnte. „Der Parallelbetrieb ist möglich: Tagsüber die Impfungen, abends die Theatervorstellungen.“ Dafür seien die Räumlichkeiten gut voneinander getrennt worden. Im Norderstedter Impfzentrum wird es zunächst mit drei Impfstraßen beginnen, die bis auf acht erweitert werden könnten. Jede Impflinie soll etwa zwölf Impfungen pro Stunde oder etwa 120 am Tag bewerkstelligen können. Die Impfstoffe würden jeden Tag aufs Neue geliefert und verbraucht. Über Nacht werde keinerlei Impfstoff in den Impfzentren gelagert. Als erstes sollen in den Impfzentren Senioren, die über 80 Jahre alt sind, Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten sowie medizinisches Personal geimpft werden. In den Krankenhäusern erfolgt dies für die Mitarbeiter vor Ort. Erst danach kommen die Menschen, die über 70 sind oder schwere Erkrankungen wie Trisomie, Demenz oder Organschäden haben, an die Reihe. Auch Schwangere, Betreuer von sehr alten oder geistig behinderten Menschen sowie Polizei, Ordnungskräfte und Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes sowie von Obdachlosen- und Asylunterkünften gehören in diese zweite Kategorie. 1. Bundeswehrsoldaten empfangen den Probanden, messen Fieber und klären ab, ob er gesund ist. Falls er Krankheitssymptome zeigt, muss er wieder gehen 2. Bei der Registrierung wird abgeklärt, ob tatsächlich ein Termin zu dieser Zeit vereinbart wurde und um welche Person es sich handelt. Der Personalausweis ist mitzubringen 3. Danach füllen die Probanden einen Anamnese-Bogen aus, um mögliche Vorerkrankungen oder Allergien abzuklären. 4. Ein Arzt bittet sie zum Patientengespräch, das etwa fünf bis zehn Minuten dauern soll. 5. Nun kommt der Proband in den eigentlichen Impfraum, wo er sich sitzend oder liegend den Impfstoff verabreichen lassen kann. 6. Nach der Impfung soll der Proband sich in einem Extra-Ruheraum noch eine Viertelstunde ausruhen, damit er sofort versorgt werden könnte, falls ihm schlecht werden sollte oder andere Komplikationen auftreten sollten. Die Impfstudie im Vorfeld, an der 30 000 Menschen teilgenommen haben sollen, hat nach Aussagen von Medizinern bei einigen Menschen durch die Impfung Gliederschmerzen, leichtes Fieber oder Kopfschmerzen verursacht. Termine über Online-Portal oder Telefon-Hotline: Wer zu diesen ersten Gruppen gehört und sich impfen lassen möchte, braucht aber einen Termin. Ohne Termin würde man wieder nach Hause geschickt. Die Vergabe soll über ein landesweites Online-Portal erfolgen, das aber noch nicht freigeschaltet ist. Es soll aber auch telefonisch möglich sein, sich ab Januar über die Rufnummer 11117 anzumelden. Mit einer Spritze ist es aber nicht getan. Wer sich impfen lässt, muss drei Wochen später zu einer zweiten Auffrischungs-Impfung kommen, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten. Der Ruheraum ist in Norderstedt besonders gemütlich gestaltet. Hier können sich die Menschen nach der Impfung bequem in Ledersesseln oder Sofas ausruhen, bevor sie nach der Abmeldung durch den Extra-Hinterausgang das Rathaus wieder verlassen. Der Eingang des Impfzentrums ist der Seiteneingang des Rathauses am Blumenladen vom Marktplatz aus. Von Burkhard Fuchs