Digitalpakt: Hunderte Laptops und iPads für Bad Segebergs Schulen

Hunderte iPads und Laptops erreichen die Klassenzimmer: Bad Segebergs Schulleiter nehmen eine Reihe von Paketen mit in die Schulen. 206 sind am Mittwoch an das Städtische Gymnasium, die Dahlmannschule, die Schule am Seminarweg und die Franz-Claudius-Schule übergeben worden. 161 weitere Geräte erreichen in Kürze Schüler und Lehrer der Schulen in Trägerschaft des Schulverbandes: die Burgfeldschule, Heinrich-Rantzau-Schule, Theodor-Storm-Schule sowie die Grundschulen in Neuengörs, Goldenbek und Warderfelde. Finanziert werden sie durch Soforthilfen des Landes, den Digitalpakt. Bad Segeberg und der Schulverband haben insgesamt rund 200 000 Euro dafür bekommen. Schüler sollen nicht abgehängt werden: Bürgermeister Dieter Schönfeld spricht von einer angemessenen Größenordnung. Schulen müssten unter erschwerten Bedingungen arbeiten. „Bei allen Erschwernissen durch Corona ist es eine gute Idee, die Medienausstattung zu verbessern.“ Sicher sei es nicht das Ende von Maßnahmen. „Ziel muss es sein, dass jeder Schüler einen Laptop hat“, so Schönfeld. Jeder solle die gleichen Chancen haben. Die neuen Geräte im Wert von je 500 Euro sind vor allem dazu da, damit bedürftige Schüler während der Pandemie nicht hinterherhängen – nur weil zu Hause die Technik fehlt. Sie bekommen die iPads geliehen. Die Schulleitungen müssen nun entscheiden, welche Schüler das betrifft. Neben der Stadt Bad Segeberg treibt auch der Kreis Segeberg den Ausbau für WLan an seinen Schulen voran. Der Kreistag hat in der vergangenen Woche entsprechende Beschlüsse gefasst. Es werden Mittel für die Traveschule Bad Segeberg, das BBZ und die Schule am Hasenstieg in Norderstedt sowie die Janusz-Korczak-Schule in Kaltenkirchen bereitgestellt. Gleichzeitig werden Landesmittel aus dem „Digitalpakt Schule“ eingeworben. Insgesamt fließen mehr als eine Million Euro. Fortbildung für Lehrkräfte vorantreiben: „Die Rückmeldung kam natürlich sofort, dass die Geräte nicht reichen. Wir überlegen nun, wie wir sie aufteilen. Vermutlich eher an höhere Klassen“, sagt Michaela Busch, Konrektorin der Franz-Claudius-Schule. Sie nimmt 24 iPads mit. „Es ist ein erster Schritt. Vor allem für Schüler, die bedürftig sind“, sagt der Schulleiter des Städtischen Gymnasiums, Ulrich Bähr. Er bekommt 71 iPads. Dennoch: „Ich freue mich, dass bedingt durch Corona die Digitalisierung Fahrt aufgenommen hat. Aber wir sind längst nicht am Ende der Fahnenstange.“ Vor allem bei der Fortbildung für die Lehrkräfte müsse in jedem Fall etwas geschehen. Zwar könne nicht jeder mit einem Tablet ausgestattet werden, sagt Dr. Thilo Philipp, Schulleiter der Gemeinschaftsschule am Seminarweg. „Homeschooling ist ein tolles Wort, doch damit kann man nicht hundert Prozent der Schüler erreichen. Papier und Füller gibt es auch noch. Und das wollen wir auch beibehalten.“ Mit der Technik sei man auf einem guten Weg. WLan für alle Schulen in diesem Jahr: Philipp nutzte die Gelegenheit, sich bei der Stadt zu bedanken. „ Es gibt immer wieder Stimmen, warum das alles so lange dauert. Doch es klappt jetzt sehr gut. Der IT-Mitarbeiter der Stadt ist unermüdlich im Einsatz, um die Digitalisierung voranzutreiben.“ Im Herbst gebe es WLan für die Schule am Seminarweg, damit die 40 iPads zum Einsatz kommen können. Das gilt auch für die anderen Gebäude: Am Städtischen Gymnasium gibt es bereits flächendeckendes WLan. „Im Herbst werden die Schule am Seminarweg und die Burgfeldschule ausgestattet“, sagt Reimer Harms, IT-Systemadministrator bei der Stadt. Als nächstes sei die Dahlmannschule dran. „Die Schulen müssen nicht mehr unendlich lange warten. Wir versuchen, das noch in diesem Jahr für alle zu erledigen.“ Im Prinzip gibt es auch in den anderen Schulen bereits W-Lan. Jedoch mangelt es noch an einer einheitlichen Struktur, um alle pädagogisch genutzten Räume zu erreichen. Und das ist nötig, um neben der jetzt bereitgestellten Soforthilfe weitere Mittel aus dem viel beschworenen Digitalpakt des Bundes – fünf Milliarden Euro – zu erhalten. Zudem ist diese Richtlinie insofern geändert worden, als dass es W-Lan nicht nur in den Klassenräumen, sondern auch in Sport- und Pausenhallen und Mensen geben muss. Daran wird nun gearbeitet. Von Irene Burow