Drei Feuerwehreinsätze in zwei Wochen: Was ist los an den Segeberger Kliniken?

Als ob die Anspannung durch die Corona-Pandemie nicht schon groß genug wäre, sorgen mehrere Brandeinsätze für Unruhe an den Segeberger Kliniken. Schon dreimal in diesem Monat musste dort die Feuerwehr mit Großaufgebot anrücken – zuletzt am frühen Sonntagmorgen, als um 3.43 Uhr die Brandmeldeanlage des Therapiezentrums ausgelöst hatte. Im Keller des Gebäudes stand ein Kaffeeautomat in Flammen. Der Rauch verteilte sich daraufhin im ganzen Haus, in dem vor allem Reha-Patienten der kardiologischen Abteilung untergebracht sind. „Per Zimmertelefon haben sich Patienten aus den verschiedensten Stockwerken bei den Pflegekräften gemeldet und über Atemwegsreizungen geklagt“, sagt Dennis Schubring, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bad Segeberg. Einsatzkräfte der Feuerwehr begleiteten daraufhin 85 Patienten nach draußen in ein anderes Gebäude, in dem sich Rettungssanitäter und ein Notarzt ihrer annahmen. Verletzt wurde aber niemand. Nachdem die Feuerwehr das Therapiezentrum gründlich durchgelüftet hatte, konnten die Menschen in ihre Zimmer zurückkehren. Waschmaschine im Keller der Allgemeinen Klinik brannte: Aus ähnlichen Gründen war schon am Abend des 1. Dezember ein Feuerwehreinsatz an den Segeberger Kliniken erforderlich gewesen. Im Kellergeschoss des Allgemeinen Krankenhauses war eine Industrie-Waschmaschine in Brand geraten. Von dem starken Qualm waren in diesem Fall aber nur die Räume im Untergeschoss betroffen gewesen, so dass die Feuerwehr auf eine Evakuierung des Gebäudes verzichtete. Damit nicht genug: Auch in der vergangenen Woche wurde die Feuerwehr zu den Segeberger Kliniken alarmiert, weil in einem Gebäude die Meldeanlage ausgelöst hatte und Brandgeruch festgestellt worden war. „Wir haben vor Ort aber nichts feststellen können, so dass der Einsatz schnell beendet war“, sagt Feuerwehrsprecher Schubring. Da es sich um ein Krankenhaus handele und damit um eine Vielzahl potenziell gefährdeter Personen, sei man aber auch hier routinemäßig zunächst mit großem Aufgebot zum Einsatz gefahren. Klinikleitung verspricht transparente Aufarbeitung: Robert Quentin, Sprecher der Segeberger Klinik, gibt sich zerknirscht. „Natürlich ist das für die Außenwirkung fatal, wenn hier dreimal innerhalb von zwei Wochen die Feuerwehr anrücken muss.“ Entsprechend hohe Priorität räume man der Angelegenheit jetzt ein. „Es wird die Aufgabe dieser Woche sein, zusammen mit Klinikleitung, Haustechnik und Feuerwehr die Fälle aufzuarbeiten, herauszufinden, wie sich die Geräte entzünden konnten und gegebenenfalls Dinge zu verbessern“, sagt Quentin. Dabei werde man sehr transparent sein und die Öffentlichkeit darüber auch informieren. Nach bisherigen Erkenntnissen sehe es nach einem „Mix aus technischem und menschlichem Versagen“ aus, sagt der Kliniksprecher, ohne konkrete Details zu nennen. Es könne aber keine Rede davon sein, dass man veraltete, feuergefährliche Geräte in den Segeberger Kliniken betreibe, versichert Quentin. Von Oliver Vogt