FFP-Masken in Segeberg: Drogerien, Supermärkte und Apotheken rüsten nach

Intensive Kontakte zu Großhändlern und Mitarbeiter, die sich durch den Zertifikate-Dschungel kämpfen: In Kürze gilt die Pflicht für medizinische Masken. Sie filtern Partikel noch besser. Stoffmaske, Buff oder Schal haben dann ausgedient; das gilt für den Einzelhandel, in Tankstellen, bei Bäckern und in Supermärkten sowie im öffentlichen Nahverkehr, also in Bussen, Bahnen, aber auch Taxis. Erlaubt sind dann nur noch OP-Masken, vorn meistens hellblau, oder zertifizierte Masken mit mindestens integriertem FFP2-Filter oder KN95-Standard. Andere Masken dürfen dort nicht mehr verwendet werden. Nachfrage nach FFP-Masken steigt rasant: Die verschärften Regeln der Bundesregierung stellen Segebergs Apotheker und Händler vor neue Herausforderungen. Relativ flächendeckend sind inzwischen OP-Masken zu bekommen. Und das auch ausreichend, sagte Kai Christiansen, der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am Dienstag. Es gibt sie neben Apotheken in den meisten Drogerien und Supermärkten. Engpässe drohen eher bei den stabileren FFP-Modellen. Zwar nicht akut. Aber wenn alle 80 Millionen Bürger die Masken kaufen wollen, sei Geduld gefragt. Andere Händler kritisieren den kurzen Vorlauf. Die Lage in Segeberg im Detail: Zeitweise Engpässe nicht ausgeschlossen: Drogerien: Viele sind mit den OP-Masken ausgestattet. Durch die FFP2-Maskenpflicht in Bayern war der Handel vorgewarnt, dennoch muss er schnell reagieren. Der Drogerie-Gigant Rossmann, der mehrere Filialen in Segeberg hat, spricht von zahlreichen Nachfragen. „Wir sehen uns mit einem ad hoc steigenden Bedarf konfrontiert. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch diesem gerecht zu werden – hätten uns aber etwas mehr Vorlauf gewünscht“, sagt Unternehmenssprecher Josef Lange. Die Nachfrage nach FFP3-Masken sei ebenfalls stark gestiegen. Daher werde auch die Abgabemenge von FFP3-Masken auf eine Packung pro Kunde beschränkt. Für OP-Masken gelte das jedoch nicht. Die dm-Märkte sind gut versorgt. Man habe Ende des vergangenen Jahres große Mengen an FFP2-Masken bestellt, sagt Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Folge der neuen Maskenpflicht: Die Bestellmenge wurde sofort erhöht und neue Anbieter hinzugezogen. Zudem werden die dm-Märkte jetzt in kürzeren Abständen beliefert. Beide Drogerieketten weisen darauf hin, dass es durch die abrupt gestiegene Nachfrage zu Engpässen kommen kann. Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Diese Regeln gelten für die Januar-Verlängerung des Lockdowns in Schleswig-Holstein Eingeschränkter Bewegungsradius: Das bedeutet eine 5- oder 15-Kilometer-Regelung Interaktive Grafik: In welchen Kreisen in SH droht die eingeschränkte Bewegungsfreiheit? Diese Regeln gelten für Schulen und Kitas Breiter Verkauf ab kommende Woche: Supermärkte: Der Famila in Bad Segeberg hat OP-Masken, FFP2-Masken gibt es ab kommende Woche. Das gleiche gilt für Rewe: absehbar sollen FFP2 Masken ins Sortiment. Bei Kaufland gibt es ebenfalls bereits OP-Masken. Ab kommende Woche haben alle Filialen FFP2-Masken im Sortiment, sagt Kaufland-Sprecherin Alisa Götzinger. „Wir versorgen die Märkte täglich mit Ware.“ Auch hier gilt jedoch: Engpässe nicht ausgeschlossen. Bei Edeka Kost in Wahlstedt gibt es medizinische Einwegmasken, man sei an FFP2-Masken dran, heißt es. Beim Netto in Wahlstedt gibt es bis dato die himmelblauen Einwegmasken. Apotheken: Hier ist man Schlange stehende Kunden mittlerweile gewöhnt. Und das, obwohl Masken erst seit einem halben Jahr im Sortiment der Apotheken seien, erinnert Dr. Thomas Friedrich, Geschäftsführer des Apotheker-Verbandes Schleswig-Holstein. Apotheken gehören zurzeit zu den ersten Anlaufstellen, um viele Millionen Masken an Ältere auszugeben. Der Bedarf sei gar nicht absehbar. Die Belieferung für die Verteilung der Gutscheine laufe gut, so Friedrich. Zur Not an die Tankstelle: Der Versand an Risikopatienten oder Menschen über 60 ziehe sich offenbar aber auch hin, worüber man nicht traurig sei. Denn aktuelle ad-hoc-Veränderungen kämen oben drauf. „Das ist eine echte neue Herausforderung.“ Die Stadt- und die Wald-Apotheken in Wahlstedt sind auf die größere Nachfrage eingestellt, heißt es. Und die sei bereits da: Vor allem durch jene Senioren, die mit Bezugsscheinen den geforderten Mund-Nase-Schutz abholen wollen. In Bad Segeberg gehören die Wartenden vor den Geschäften inzwischen zum Stadtbild. Tankstellen: Selbst Tankstellen-Betreiberinnen rüsten jetzt nach. „Die blauen OP-Masken hatten wir von Anfang an. Ab nächster Woche gibt es bei uns die FFP-Masken“, sagt Katarzyna Urban, Chefin der Schackendorfer Shell-Tankstelle direkt an der A21. Hier kommen viele Pendler vorbei. „Zwar wird kaum jemand deswegen gezielt zu uns kommen, aber im Ausnahmefall wird man hier fündig“, sagt sie. Das Gleiche gelte für die Shell-Tankstelle in Bad Segebergs Ziegelstraße. „Wenn sie noch mehr nachgefragt werden, bestellen wir nach.“ Positives Echo auch aus der stark frequentierten Star-Tankstelle an der B206 in Bad Segeberg: Die blauen Medizinmasken gibt’s hier im Fünferpack. „Gut möglich, dass wir noch mit FFP2 nachrüsten“, erklärt ein Mitarbeiter. Bei der Team-Tankstelle und Nordoel in Wahlstedt gibt es keine medizinischen Masken. Baumärkte: Zwar sind sie geschlossen beziehungsweise nur für Gewerbetreibende geöffnet. Die Telefon-Hotlines des Hagebau und des Obi in Bad Segeberg weisen jedoch darauf hin, dass in den Online-Shops nach wie vor bestellt und vor Ort abgeholt werden kann. Post: Bei der Postagentur in der Waldstraße in Wahlstedt gibt es zwar verschiedene Stoffmasken, aber dabei soll es auch bleiben. Derzeit plane man keinen Verkauf von FFP2, heißt es hier. Von Irene Burow und Heike Hiltrop