Fahrenkrug: "DorfFunk"-App informiert Bürger der Gemeinde

Die Gemeinde Fahrenkrug will nicht nur mit der Zeit gehen, sondern seine Bürger vor allem schneller als bisher informieren. Statt wie bislang üblich über das 14-tägig erscheinende Mitteilungsblatt des Amtes Trave-Land „Uns Dörper“ werden die Fahrenkruger künftig auch über die kostenlose App „DorfFunk“ auf dem Laufenden gehalten. Mit dem Online-Marktplatz „BestellBar“, dem Mitbring-Service „LieferBar“, dem lokalen Onlineportal „DorfNews“ sowie der Kommunikationszentrale „DorfFunk“ ist das Projekt gerade in Zeiten des Lockdowns gefragter denn je. Von Rheinland-Pfalz aus hat das vom dortigen Innenministerium, der Entwicklungsagentur und dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) geförderte Projekt „Digitale Dörfer“ seine Bahnen gezogen. Inzwischen nutzen auch viele Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg die App. Die Gemeinde Blunk ist bereits seit einem Jahr dabei. App ersetzt den Klatsch über den Gartenzaun: Das Heimatmuseum hat eine neue Ausstellung zusammengetragen, das Training beim Sportverein muss kurzfristig ausfallen oder der alleinstehende Senior liegt mit Fieber im Bett und braucht dringend Medikamente aus der nächsten Apotheke: Die Nutzungsmöglichkeiten der App „DorfFunk“ sind groß. Bürger können ihre Hilfe anbieten oder um Hilfe bitten. Aber auch der neuste Klatsch und Tratsch, der sonst beim Plausch über den Gartenzaun weiterverbreitet wurde, soll nicht zu kurz kommen. Im Sommer 2015 hat das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Rheinland-Pfalz damit begonnen, die Herausforderungen des heutigen Lebens in ländlichen Regionen in Bezug zur Digitalisierung zu untersuchen. Das vom Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, dem Fraunhofer IESE und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz geförderte Projekt „Digitale Dörfer“ gilt dabei als Vorreiter für viele andere Initiativen, die seitdem in Deutschland entstanden sind. Zum Projekt „Digitale Dörfer“ gehören der Online-Marktplatz „BestellBar“ und der Mitbring-Service „LieferBar“. In der zweiten Projektphase sind mit den „DorfNews“ und dem „DorfFunk“ die Themenfelder Mobilität und Kommunikation hinzugekommen. Weitere Infos zu den „Digitalen Dörfern“ gibt es im Internet unter www.digitale-doerfer.de. Die App „DorfFunk“ kann in den jeweiligen Appstores für die Betriebssysteme Android und IOS kostenlos heruntergeladen werden. Für Fahrenkrugs Bürgermeister Reiner G. Martin ist die App eine Möglichkeit, die Bürger der Gemeinde kurzfristig zu informieren. „Wenn im Dorf ein Wasserrohr bricht und Straßen gesperrt werden müssen – über den ,DorfFunk’ kann ich unsere Mitbürger schnell erreichen und über Umleitungen informieren. Deshalb wäre es schön, wenn sich so viele wie möglich die App herunterladen würden“, sagt der Bürgermeister. Infos von und für Gemeinden, Sportvereine und Privatpersonen: Bislang nutzen rund 120 Bürger den Fahrenkruger „DorfFunk“. Reiner Martin geht davon aus, dass es noch wesentlich mehr werden. Das hofft auch der Elternverein „Die Maulwürfe“, der über die App auf der Suche nach einem neuen Vorsitz ist. Auch der Turn- und Sportverein Fahrenkrug nutzt den „DorfFunk“ und setzt darauf, mithilfe der App den Herrenfußball neu aufbauen zu können. Sogar Baugrundstücke werden in Fahrenkrug über die App gesucht und Thermostatknöpfe für die Heizungsanlage angeboten. Der Bürgermeister hofft, dass solche Angebote nicht Überhand nehmen: „Natürlich ist auch die entlaufene Katze wichtig, aber es wäre schade, wenn solche Nachrichten zu viel werden und die App nicht mehr genutzt wird.“ Lesen Sie auch Lost Places: Der ehemalige Truppenübungsplatz bei Wittenborn K 52: Mehrere Monate Vollsperrung zwischen Rickling und Fehrenbötel Alkohol und Drogen am Steuer: Segeberger Polizei stoppt Autofahrer Das 14-tägig im gesamten Amt Trave-Land erscheinende Benachrichtigungsblatt „Uns Dörper“ soll die App „DorfFunk“ jedoch nicht ersetzen. „Amtliche Bekanntmachungen und Tagesordnungen zu den Sitzungen der Ausschüsse und der Gemeindevertretung wird es nach wie vor in ,Uns Dörper’ geben. Aber besonders für kurzfristige verkehrsrechtliche Anordnungen ist die App ein zusätzliches und vor allem schnelles Informationsmedium“, sagt Reiner Martin. Von Petra Dreu