Falkenburger Straße: Bad Segebergs „Autofalle“ wird nicht entschärft

Es scheint ein extrem dickes Brett zum Bohren zu sein: Seit über drei Jahren fragt Stadtvertreter Wolfgang Juhls (BBS) vergeblich in den politischen Sitzungen der Stadt nach. In einer lang gestreckten Kurve der Falkenburger Straße versperren parkende Autos Straße und Sicht. Es gebe immer wieder im Begegnungsverkehr auf der zwangsläufig einspurigen Fahrbahn haarsträubende Situationen, berichtet der frühere Taxifahrer. Doch das Rathaus will hier kein Parkverbot anstreben. Autofahrer sollen ihre Geschwindigkeit dem Umfeld anpassen. Doch wer in die Kurve in der Falkenburger hineinfährt, wisse nicht, ob ihm im nächsten Moment ein Fahrzeug entgegenkommt. Seine Ehefrau meide die Strecke, weil sie Angst habe, ihr komme ein Auto entgegen, und sie könne nicht ausweichen, sagt Juhls. Auch Fahrradfahrer würden hier wegen der unübersichtlichen Situation auf den Bürgersteig ausweichen. Man müsse doch nicht warten, bis Unfälle passierten, warnt Juhls. Inzwischen hat der Politiker schriftlich Antwort von der Stadtverwaltung bekommen. Die liegt den LN vor. Demnach sieht das Bad Segeberger Ordnungsamt auch nach Rücksprache mit der Polizei keinen Handlungsbedarf. Es wird auf Paragraf 3 der Straßenverkehrsordnung verwiesen. Ein Autofahrer dürfe nur so schnell fahren, dass er innerhalb der übersehbaren Strecke halten könne. Was Juhls auch gar nicht bestreitet. Doch Autofahrer würden hier trotz angepasster Geschwindigkeit in der „Autofalle“ der Falkenburger Straße landen. Da helfe auch kein Kriechtempo. Die Antwort der Stadt ist für Juhls „ein Witz“: Gerade frühmorgens im dicksten Berufs- und Schülerverkehr gebe es für alle Verkehrsteilnehmer dort regelmäßig schweißtreibende Situationen. „Man kann nicht ausweichen, die Kurve ist nicht einsehbar“, sagt Juhls. Es sei extrem gefährlich, dort lang zu fahren. Die Antwort des Ordnungsamtes auf seine Anfrage sei „ein Witz“. Kürzlich sei ein Auto in der rund 70 Meter langen Kurve einem Stadtbus entgegengekommen. „Der Bus hatte keine Möglichkeit zurückzusetzen, der Autofahrer hatte hinter sich weitere Fahrzeuge.“ Es habe ein heilloses Durcheinander gegeben. Auch der Seniorenbeirat habe sich inzwischen bei ihm gemeldet. Viele ältere Autofahrer würden hier nicht mehr fahren. Die Stadt unternehme nichts, um diesen Gefahrenpunkt zu beseitigen, beklagt sich Juhls. So könnte man wenigsten zwei Stellplätze in der Kurve mit einem Parkverbot belegen, um wenigstens eine Ausweichmöglichkeit zu ermöglichen, empfiehlt er. Von Wolfgang Glombik