Geisterfahrt auf der A 7: Verletzte nach Ausweichmanöver

Insgesamt acht Streifenwagenbesatzungen vom Autobahnrevier Neumünster, dem Polizeirevier Neumünster, der Polizeizentralstation Bad Bramstedt und dem Polizeirevier Kaltenkirchen mussten am Sonnabend, 23. Januar, eingesetzt werden, um eine Falschfahrerin auf der A 7 zu stoppen. Gegen 20:55 Uhr erreichten mehrere Anrufe die Einsatzleitstelle der Polizei in Kiel. Zahlreiche Autofahrende teilten mit, dass ihnen auf der A 7 im Bereich Neumünster ein Kleinwagen entgegengekommen sei. Falschfahrerin wendete auf der Autobahn: Die 68 Jahre alte Falschfahrerin wendete nach Angaben der Polizei ihren Kleinwagen zunächst auf der Autobahn und fuhr dann zwischen dem Autobahndreieck Bordesholm und der Anschlussstelle Großenaspe, insgesamt etwa 20 km, entgegen der Fahrtrichtung. Sie fuhr in Richtung Hamburg auf der Fahrtrichtungsspur, die eigentlich nach Flensburg weist. Im Rahmen der ersten polizeilichen Maßnahmen wurde die Autobahn schon zu Beginn der ersten Meldungen weiter südlich im Bereich der Anschlussstelle Bad Bramstedt komplett gesperrt. „Hierbei wurden die Insassen der als erstes gestoppten Fahrzeuge aufgefordert, ihre Fahrzeuge zu verlassen und sich hinter die Schutzplanke zu begeben“, heißt es seitens der Polizei. Durch diese Maßnahme sollte zum einen gewährleistet werden, dass möglichst wenige weitere Fahrzeuge der Falschfahrerin entgegenkommen. Zum anderen sollte die ankommende Falschfahrerin durch die Vollsperrung gestoppt werden. Falschfahrerin konnte noch vor Vollsperrung gestoppt werden: Die 68-Jährige konnte jedoch schon vor Erreichen der Sperrung im Bereich der Anschlussstelle Großenaspe angehalten werden. Die Beamten ds Autobahnreviers fuhren dazu auf der korrekten Richtungsfahrbahn (Hamburg) parallel zur Falschfahrerin und gaben ihr über die Mittelschutzwand hinweg Zeichen. Letztlich hielt die Frau an und konnte „nach deutlicher Aufforderung“, wie es seitens der Polizei heißt, aus ihrem Fahrzeug geholt werden. Der Kleinwagen wurde nach Absicherung durch zusätzliche Beamte auf den Seitenstreifen in die richtige Fahrtrichtung bewegt. Lesen Sie auch Boostedt: Einbrecher erbeuten Bargeld und ein Firmenfahrzeug in Bäckerei Städtisches Gymnasium Bad Segeberg: Schulleiter Frank Ulrich Bähr geht in Ruhestand Bad Oldesloe: Bioladen sucht Nachfolger „Der Gesamtablauf dieses Einsatzes ist ein sehr gutes Beispiel für die polizeilich unbedingt erforderlichen Maßnahmen bei Falschfahrten – von der Parallelfahrt bis hin zur obligatorischen Vollsperrung. Alle eingesetzten Kolleginnen und Kollegen, auch von der Einsatzleitstelle, haben hier gute Arbeit geleistet und damit gewährleistet, dass die Falschfahrerin angehalten werden konnte und nicht noch weitere Personen zu Schaden kamen“, sagt Polizeioberkommissar Yannick Porepp vom Autobahnrevier Neumünster. Eine Verletzte und entstandener Sachschaden: Die riskante Fahrt blieb jedoch nicht unfallfrei. Auf Höhe der Anschlussstelle Neumünster-Nord musste der Fahrer eines auf dem linken Fahrstreifen fahrenden Pkw der entgegenkommenden Falschfahrerin ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Hierbei kam der Fahrer nach rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Außenschutzplanke. Darüber hinaus mussten im Verlauf der Falschfahrt noch weitere Autofahrende ausweichen. Eine Fahrerin wurde dabei verletzt. Warum die Falschfahrerin sich dazu entschieden hatte, auf der Autobahn zu wenden und entgegen der Fahrtrichtung zu fahren, konnte im Rahmen der ersten Ermittlungen nicht geklärt werden. Gegen die Falschfahrerin wurde jedoch ein Strafverfahren eingeleitet. Sie wird sich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung verantworten müssen. Die Beschlagnahme ihres Führerscheins wurde veranlasst. Von lip