Grüne Bad Segeberg wollen Bürger an Gestaltung der Kurhausstraße beteiligen

Seit Jahren wird ein Ausbau der Radwege oder gleich eine komplette Neugestaltung der Kurhausstraße in Bad Segeberg seitens der Politik beraten, bisher ohne konkrete Ergebnisse. Nun versuchen die Grünen, im Bauausschuss am Mittwoch, 3. März, (18.30 Uhr Bürgersaal) in einer „Hybridsitzung“ mit teilweiser Online-Teilnahme der Ausschussmitglieder das Thema erneut aufzugreifen. Wir mehrfach berichtet, sind die Fahrradwege in der Kurhausstraße durchweg in einem katastrophalen Zustand. Radfahrer sind manchmal gezwungen auf der stark befahrenen Fahrbahn zu verkehren. Radweg-Fördertöpfe bleiben hier ungenutzt: Die Stadtverwaltung hat offensichtlich gar nicht die personellen Möglichkeiten, sich darum zu kümmern. Bad Segebergs Grünen-Chef Udo Nickel teilt mit, dass „seit geraumer Zeit“ die Ingenieur-Stelle, die sich um den Ausbau der Fahrradwege in Bad Segeberg kümmern sollte, nicht besetzt sei. Um den Ausbau der Fahrradwege zumindest ein wenig voran zu bringen, könne man einen Teil der Planung extern vergeben. Es wäre schade, wenn man die diversen Fördertöpfe von EU, Kreis, Land und Bund nicht für den Radwegeausbau in Bad Segeberg nutzen könnte, sagt Nickel. Dabei möchten die Grünen auch die Bürger beteiligen. Ziel sei es, „die Bürger von Anfang an („Phase-Null“) in einem kreativen, innovativen Klärungs- und Planungsprozess einzubinden“, heißt es im Antrag. Während das Planungsbüro Lösungsvorschläge erarbeite, könne das Bauamt schon entsprechende Fördergelder einwerben. Den Kostenaufwand eines Architektenbüros veranschlagen die Grünen mit 20 000 Euro. Kurhausstraße seit Jahren Thema in den Parteien: Der schlechte verkehrliche Zustand der Kurhausstraße ist seit Jahren ein politisches Thema. Im Sommer 2018 schlugen Mitglieder der SPD-Fraktion vor, die Radfahrer an der Kurhausstraße auf der Fahrbahn fahren zu lassen. Sie sollten einen weißen Schutzstreifen bekommen. Die jetzigen Baumreihen mit den als Straßenbäumen nicht geeigneten „Nussbäumen“ sollten verschwinden. Dafür, so die Idee der Bad Segeberger SPD, sollte es in der Mitte der Fahrbahn eine durchgehende Verkehrsinsel geben. Auf diesem Mittelstreifen sollten abwechselnd Bäume stehen und Stellplätze eingerichtet werden. Auch Bad Segebergs Bauausschussvorsitzender Wolfgang Tödt (BBS) hatte 2018 eine Idee zur Lösung der Verkehrsprobleme. Er schlug vor, die parallel zur Kurhausstraße verlaufende Parkstraße mittenmang durch den Landratspark bis zur Hamburger Straße zu verlängern und damit das Nadelöhr Kurhausstraße verkehrsmäßig zu entlasten. Mit einer Einbahnstraßen-Lösung könnten sich dann für die Hauptverkehrsader Kurhausstraße ganz „neue Gestaltungsmöglichkeiten“ eröffnen. Auch dieser Vorschlag fand in den politischen Gremien bislang keinen Widerhall. Von Wolfgang Glombik