Hanno Hagemann mit Neubau-Projekt in Bad Segeberg mit Gewerbe und Wohnen

Wer jetzt von der Nordbahn aus Richtung Süden blickt, der sieht nur die Tristesse von Bad Segeberg. Das soll jetzt anders werden. Städtebaulich wird sich in der Nähe des Bad Segeberger Bahnhofs an der Kreuzung Burgfeldstraße/Rosenstraße das Bild komplett verändern. Im städtischen Bauausschuss gab es kürzlich nur Zustimmung für die Pläne von Investor Dr. Hanno Hagemann, der nicht nur die ehemalige Panzer-Verladerampe mit neuen Stellplätzen, Garagen und E-Ladestationen gerade zukunftsgerecht umgestaltet, sondern auch das ehemalige Schweim-Grundstück neu bebauen wird. Das unansehnliche alte Gebäude mit Lagerräumen soll abgerissen werden. Hagemann: „Unser Ziel ist es, dass wir dort die Baulücke schließen wollen und ein Konzept von Gewerbe und Wohnen verwirklichen.“ Neue Pläne dazu lagen den Stadtpolitikern s chon vor zwei Jahren vor, doch nun musste für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 103 komplett umgedacht werden. Alle alten Pläne wurden über den Haufen geworfen. Ein Maximum an Lärmschutz: Grund dafür sind die exorbitant hohen Lärmwerte, die von der B 206, der Nordbahn und nicht zuletzt der Rosenstraße ausgehen. Damit sei der ursprüngliche Gedanke mit der Überschrift „Gesundes Wohnen“ nicht vereinbar gewesen, gab Hagemann von der Argos Beteiligungsgesellschaft im Bauausschuss zu. Nun gehe es darum, Wohnblöcke so geschickt anzuordnen, dass ein Maximum an Lärmschutz möglich ist. Ein zweigeschossiges Geschäftsgebäude an der nördlichen Stirnseite des Grundstücks ist bereits genehmigt. Hier soll der Bau schon in den nächsten Wochen beginnen. Das Immobilienbüro DS werde dort einziehen. Dreigeschossige Baukörper geplant: Statt eines ursprünglich geplanten großen Baukörpers dahinter sollen auf dem Grundstück nun zwei schmale, längliche Baukörper für zwei Mehrfamilienhäuser entstehen, die einen Innenhof bilden. Der Effekt sei, dass die Gebäude sich so gegenseitig vor dem Straßenlärm der Umgebung abschirmen. Dreifach verglaste Lärmschutz-Fenster sind hier obligatorisch. Durch die Anordnung der Wohn- und Schlafräume zum Innenhof und der Einrichtung von Lüftungstechnik sei selbst in dieser umtosten Verkehrslage gesundes Wohnen möglich, ist der Bad Oldesloer Planer Frank Prick van Wely überzeugt. Die Baukörper seien dreigeschossig geplant, würden verklinkert. Es gebe aber auch begrünte Außenfassaden. Ältere Segeberger werden sich erinnern: Nachdem die Schlosserei Schweim gegenüber von „Gummi-Hamann“ zu klein wurde, orientierte sich Walter Schweim, einer der Schweim-Brüder, schon Ende der fünfziger Jahre zur Burgfeldstraße. Er gründete auf dem Eckgrundstück eine große Schlosserei. Als später der Sohn und Firmennachfolger früh starb, musste das Geschäft aufgegeben werden. Die Fläche wurde verkauft. Da jetzt auf dem Grundstück kaum noch Platz für Stellplätze sei, werde eine Tiefgarage gebaut. „Eine Verbesserung des Stadtbildes, zentrumsnah, barrierefrei“ lauten die Schlagwörter für das Vorhaben, das noch die Phasen der Bauleitplanung bewältigen muss. Aber der Bad Segeberger Hanno Hagemann hat schon das nächste Projekt im Blick. Beim Bau der großen Stellplatzanlage vis-á-vis der geplanten Neubauten auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Rosenstraße sei er von der großen Nachfrage überrascht worden. Sämtliche gerade gebauten Garagen seien schon vermietet, erklärte er. Ladestationen für E-Autos und E-Bikes: An den Stellplätzen, die gerade gebaut werden, plane er auch Schnell-Lader für Elektro-Autos. Und wer Zeit mitbringt, wie zum Beispiel die Berufspendler, die in die Nordbahn wechseln, könne sein E-Auto auch tagsüber langsam aufladen. Ein Verkehrskonzept für die Zukunft. Die Grundidee komme ganz gut an, hat Hagemann festgestellt. Deshalb möchte er das Konzept auch für E-Bikes erweitern. In Verlängerung der neuen Stellplatzanlage hat er den hässlichen Fahrradstellplatz direkt am Bahnübergang im Blick. Noch ist das ein städtisches Grundstück, aber Hagemann möchte dort Fahrradstellplätze für E-Bikes einrichten, wo Pendler in festen Boxen auch ihre E-Bikes aufladen könnten. Denkbar wäre auch eine Mietstation für E-Bikes. Karl-May-Gäste und Urlauber könnte sich hier ihr Rad ausleihen. Hagemann ist verkehrstechnisch auf der Öko-Welle: „Wir wollen die E-Mobilität mit den Fahrrad steigern.“ Lesen Sie auch: Bürgermeister-Stichwahl in Bad Segeberg: Das müssen Sie wissen Digital und mit Abstand: So feiert Bad Segeberg Weihnachten in der Corona-Krise Von Wolfgang Glombik