Haus Wahlstedt: Richtfest am neuen Fachpflegezentrum mit über 150 Betten

Mit Handwerkern, Kooperationspartnern, Vertretern aus Politik, Verwaltung, mit Kollegen aus dem Unternehmen und solchen, die bald zu Team gehören wurde der fortschreitende Bau des großen Pflege- und Therapiezentrums für Demenz und psychosomatische Erkrankungen gefeiert. Angesichts der Feierstimmung aller auf Wahlstedts größter zusammenhängender Baustelle waren Corona-Abstand und Mundschutz für einen Augenblick vergessen, als Zimmerer-Azubi Flemming Schnoor das Glas zum Richtspruch für das erste der zwei Gebäude erhebt: „Drum wünsche ich, so gut ich's kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz emporgehobenem Blick dem neuen Hause recht viel Glück.“ 20 statt 19 Millionen Euro Baukosten: Das neue „Haus Wahlstedt“ zwischen Rendsburger- und Dorfstraße wächst. Aus der veranschlagten 19-Millionen Euro-Investition ist mittlerweile eine mit 20 Millionen Euro geworden. Statt der zunächst bummelig 100 neuen Jobs sind nun 150 Mitarbeiter vorgesehen. Sie nehmen den Betrieb der Einrichtung mit insgesamt 155 stationären Betten nicht, wie bei der Grundsteinlegung sportlich angekündigt, Ende des Jahres, sondern erst vom kommenden Jahr an auf. Das neue Fachpflegezentrum im Herzen der Stadt gehört zur Heimverwaltungs- und Vermietungsgesellschaft, kurz HVVG, die an verschiedenen Standorten solche oder ähnliche Einrichtungen betreibt. Trotz Corona habe es keinen Stillstand auf der Baustelle gegeben. Doch nicht immer seien die Nachbarn vom Baulärm am frühen Morgen und den Unwägbarkeiten, die so ein Projekt mit sich bringt, begeistert gewesen, räumt Wilhelm Kuhrt, geschäftsführender Gesellschafter der HVVG, bei seiner Ansprache zum Richtfest vor weit mehr als 50 Gästen versöhnlich ein. „Ich freue mich, dass wir soweit sind, um im Januar oder Februar zur Einweihung einladen zu können.“ 41-Jähriger übernimmt Pflegedienstleitung: Im Haus A ist alles auf die Versorgung und Betreuung von Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen, die keine akutpsychiatrischen Behandlungen aber spezieller Therapie- und Pflegeangebote bedürfen, ausgerichtet. Die Pflegedienstleitung soll Björn Jeutter übernehmen. Der 41-jährige Hamburger ist seit 19 Jahren im Job und wird für seine neue Aufgabe zum 1. November eingestellt. Im mit einem zeitlichen Abstand von einigen Wochen später fertiggestellten Haus B sollen ab 2021 pflegebedürftige Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leben und in ihrer Alltagsaktivitäten geschätzt unterstützt werden. Die Pflegedienstleitung hier soll Christina Weltermann übernehmen, die derzeit das alte „Haus Wahlstedt“ leitet. Der Posten der Fachzentrumsleitung ist noch vakant. 155 stationäre Betten 24 Appartements für Wiedereingliederung und betreutes Wohnen 24 Tagespflege-Plätze 13 140 Quadratmeter Nutzfläche auf einem 7370 Quadratmeter großen Grundstück Die HVVG mit Hauptsitz in Halstenbek betreibt bereits das ursprüngliche Haus Wahlstedt in der Waldstraße. Eigentümer der Immobilie ist die Wankendorfer Wohnungsbaugenossenschaft. Sobald der Neubau fertig ist, sollen Mitarbeiter und Bewohner umziehen. Was aus der alten Immobilie wird, ist derzeit allerdings noch unklar. „Aber sicherlich keine andere Einrichtung, dafür wäre die Konkurrenz mit uns und der Diakonie, die auch in Wahlstedt Einrichtungen betreibt, zu groß“, ist HVVG-Geschäftsführer Christian Nitsche sicher. Von Heike Hiltrop