Internat Rohlstorf: 90 Corona-Schnelltests für Schüler und Mitarbeiter

Zwölf Tage nach den anderen Regelschulen in Schleswig-Holstein hat am Montag auch für die Schüler der Annette-von-Rantzau-Gemeinschaftsschule wieder der reguläre Unterricht begonnen – zumindest für die Abschlussjahrgänge 9 und 10. Das Wiedersehen begann jedoch schon einen Tag früher bei schulinternen Corona-Schnelltests, an denen 40 Schüler und 50 Mitarbeiter teilnahmen – alle mit negativem Testergebnis. Alles war für die Corona-Schnelltests penibel genau vorgeplant. Um 13 Uhr kamen vom Hausmeister bis zum Küchenpersonal die Mitarbeiter des Internats Schloss Rohlstorf an die Reihe. Um 13.30 Uhr folgten Lehrer und externe Schüler, um 14 Uhr waren die Internatsschüler dran, die von ihren Eltern gebracht wurden, um 15.15 Uhr trudelten die Internatsschüler ein, die zuvor vom Segeberger Bahnhof abgeholt werden mussten. 90 Mitarbeiter und Schüler auf Covid 19 getestet: In der Galerie des Gutes hatten die Klein Rönnauer Allgemeinmedizinerin Ilka Tornieporth und ihr Team alles vorbereitet, um in 30 Minuten 25 Personen testen zu können. Die Galerie war mit Stellwänden in abgetrennte Boxen aufgeteilt, in denen mit dem nötigen Abstand fünf Personen sitzen und auf das nach 15 Minuten vorliegende Testergebnis warten konnten. Der Abstrich, für den die Ärztin ein Teststäbchen weit in den Rachen und die Nase schieben musste, war für Schüler und Mitarbeiter alles andere als angenehm. „Das hat in der Nase gebrannt. Wehgetan hat es auch“, sagte Romeo, der jedoch wie die anderen Schüler auch die Möglichkeit positiv bewertete, an der Corona-Schnelltestung teilnehmen zu können. „Das ist halt notwendig und muss einfach gemacht werden. Wie sollte es sonst laufen?“, fragte etwa Caspar (15), der zusammen mit 39 weiteren Schülern der Klassenstufe 9 und 10 auf Corona getestet wurde. Abschlussjahrgänge im normalen Ganztagsunterricht: Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen hatte die Annette-von-Rantzau-Gemeinschaftsschule die dort üblichen Februar-Winterferien gleich an die Weihnachtsferien angehängt. Deshalb begann erst am Montag der Unterricht, an dem von den insgesamt 90 Internats- und externen Schülern jedoch entsprechend der Landesverordnung lediglich die Abschlussjahrgänge teilnehmen können. „Die 40 Schüler haben wir in vier Gruppen aufgeteilt, die mit entsprechendem Abstand zwar zeitversetzt, aber ansonsten ganz normal entsprechend einer Ganztagsschule unterrichtet werden. Acht Stunden werden sie am Tag betreut. Auch die Arbeitsgemeinschaften werden ganz normal durchgeführt. Die Segler pauken im Winter Theorie, die Imker haben zu tun und die Schulgärtner beginnen damit, die Pflanzen vorzuziehen“, erläutert Internats-Geschäftsführer Michael Roelofs. Damit Lehrer und Schüler beruhigt in den Schulalltag starten können, hatte er eine Schultestung ins Gespräch gebracht. Der Förderverein übernahm die Kosten für die Tests, durchgeführt wurden sie ehrenamtlich von Eltern, zu denen auch Ilka Tornieporth gehört, und einer Internats-Mitarbeiterin. „Sie hat sich zur Sozialpädagogin weitergebildet, ist aber außerdem ausgebildete OP-Krankenschwester“, erläuterte Roelofs. Um Eltern und Schülern die Wahl einer weiterführenden Schule zu erleichtern, hatten die Schulen bislang ihre Unterrichtskonzepte im Rahmen öffentlicher Infotage vorgestellt. Während des Lockdowns können solche Veranstaltungen jedoch nicht stattfinden. Deshalb sattelt die Annette-von-Rantzau-Gemeinschaftsschule, in der neben den Internatsschülern auch externe Kinder unterrichtet werden, in diesem Jahr auf Online-Abende um. Zu diesen können sich Eltern und Schüler unter der Telefonnummer 045 59/10 56 anmelden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite wp.schloss-rohlstorf.de. Froh ist er, dass alle Tests negativ ausgefallen sind. Dennoch wäre die Schule aber auch bei positiven Testergebnissen nicht in Panik verfallen. Michael Roelofs: „Die erste Option wäre, einen infizierten Schüler mit den Eltern wieder nach Hause zu schicken. Sollte das nicht möglich sein, haben wir in einem separaten Gebäude sechs Quarantäneplätze eingerichtet. Drei Mitarbeiter haben sich im Vorfeld bereit erklärt, im Falle eines Falles die Betreuung infizierter Schüler zu übernehmen. Im Internat dürften sie dann natürlich nicht arbeiten.“ Von Petra Dreu