Kita-Schließungen im Kreis Segeberg: Hinweise für Eltern

Nicht nur die Frage, wer sein Kind noch in den Kindergarten schicken darf, ist kompliziert, sondern auch der Öffnungsplan für die Kindertagesstätten, Krippen und Horte. Entschieden wird kurzfristig und immer abhängig von der Inzidenz, also der Zahl der Corona-Infizierten innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100 000 Einwohner. Unter Berücksichtigung dieses Inzidenzwertes sieht der Kita-Perspektivplan folgende Öffnungsschritte vor: Sieben-Tages-Inzidenz über 100: Seit dem 15. Dezember 2020 findet dann in den Kindertageseinrichtungen nur eine flexible Notbetreuung mit einer Gruppengröße von maximal zehn Kindern statt. Anspruchsberechtigt sind Kinder sofern mindestens ein Erziehungsberechtigter in Bereichen der kritischen Infrastruktur (Kritis-Berufe) nach Paragraf 19 der Landesverordnung tätig ist. Sieben-Tages-Inzidenz unter 100: Es findet ein eingeschränkter Regelbetrieb statt. Das Betretungsverbot und die Beschränkung der Gruppengröße ist aufgehoben. Den Anspruch auf Betreuung haben Kinder, deren Erziehungsberechtigte berufstätig sind, unabhängig von einer Zugehörigkeit zu einem Kritis-Beruf sowie Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden. Kinder mit erweiterten Förderbedarfen werden wieder betreut. Entweder nach 21 Tagen Inzidenz unter 100 oder unter 50: Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Alle Kinder werden wieder in ihren Kindertageseinrichtungen betreut. Die Maßgaben zu Hygiene- und Abstandsregeln und der Kontaktbeschränkung bleiben bestehen. Diese Werte sind jedoch nicht alleine ausschlaggebend. „Unser Perspektivplan dient zunächst einmal der Orientierung – wann welche Schritte unter welchen Voraussetzungen angezeigt sind. Dabei ist auch ein dynamischer Faktor zu berücksichtigen – steigen oder sinken die Zahlen, was für eine Rolle spielen die Virusvarianten, sind vermehrt Infektionsgeschehen in Kitas zu beobachten und vor allem, welche Lageeinschätzung und damit welche Empfehlung übermittelt uns das Gesundheitsamt des Kreises“, sagt ein Sprecher des Sozialministeriums aus LN-Anfrage. Wer hat trotz Einschränkungen Anspruch auf Betreuung? Während des sogenannten eingeschränkten Regelbetriebs dürfen nicht mehr alle Eltern ihre Kinder in die Kita schicken. Aber wer genau darf nun noch sein Kind in die Kita bringen? Die Regeln sind komplex. Betreut werden dürfen: Kinder von Mitarbeitenden aus der kritischen Infrastruktur (Kritis), wenn ein Elternteil dazugehört und wenn keine Alternativbetreuung möglich ist. Die Liste dieser Kritis-Berufe ist lang und am besten in der Lesefassung der Landesverordnung zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 auf schleswig-holstein.de zu finden. Zum Beispiel gehören dazu nicht nur Pflegeberufe und Mediziner, sondern auch Unternehmen aus der Energieversorgung, Ernährung, Finanzen und Bargeldversorgung, Arbeitsverwaltung, Jobcenter, Lehrer, Rechtsanwälte und viele mehr. Kinder von berufstätigen Eltern unabhängig von einer Kritis-Zugehörigkeit, wenn beide Eltern berufstätig sind und soweit keine Alternativbetreuung vorhanden ist. Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden soweit keine Alternativbetreuung vorhanden ist. Kinder mit besonderem Schutzbedarf, dieser wird grundsätzlich vom Jugendamt festgestellt. Kinder mit täglichem, hohen Pflege- und Betreuungsaufwand und/oder heilpädagogischen Förderbedarf sowie Kinder mit Sprachförderbedarf bei geringen Deutschkenntnissen. Von Sven Wehde