Kreis Segeberg bekommt drittes Impfzentrum in Norderstedt

Entgegen erster Aussagen von Landesregierung und Kreisverwaltung soll der Kreis Segeberg nun doch ein drittes Impfzentrum bekommen. Neben den geplanten Zentren in Wahlstedt und Kaltenkirchen wurde jetzt auch die Stadt Norderstedt als Standort ausgewählt. Das teilte Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke-Christina Roeder am Donnerstag mit. Gute Erreichbarkeit für Norderstedter und Hamburger: In Norderstedt soll es sich aber um ein „länderübergreifendes“ Impfzentrum handeln, das sowohl für Menschen in Norderstedt als auch für die Hamburger Bevölkerung gut erreichbar sein soll. Darauf hätten sich Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) und die Hamburger Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) geeinigt und ihre Entscheidung am Donnerstag der Stadtverwaltung mitgeteilt, sagte Roeder. Genutzt werden sollen dafür voraussichtlich Teile des städtischen Veranstaltungszentrums „TriBühne“ in Norderstedt-Mitte. „Diese Entscheidung wird nicht nur die Norderstedterinnen und Norderstedter sehr freuen, sondern sicherlich auch viele Menschen im Norden von Hamburg. Die jetzige Entscheidung ist das Resultat gemeinschaftlicher Beratungen zwischen den Ländern, aber auch das Ergebnis des Einwirkens und des Engagements vieler Beteiligter, die sich für Norderstedt als Standort eines Impfzentrums stark gemacht haben“, erklärte die Norderstedter Oberbürgermeisterin. Politiker hatten Druck auf das Land gemacht: Nachdem das Land am Dienstag die 28 Standorte für Schleswig-Holstein benannt hatte – und Norderstedt dabei überraschend leer ausgegangen war, weil ein Impfzentrum dort eigentlich als „gesetzt“ galt, hatte Elke Christina Roeder Ministerpräsident Daniel Günther und Gesundheitsminister Garg in einem Schreiben aufgefordert, die Standort-Entscheidung zu überdenken. Unterstützung kam dabei unter anderem auch von der CDU-Landtagsabgeordneten Katja Rathje-Hofmann. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann hatte in einer Pressemitteilung Nachbesserungen an dem Impfplan gefordert: „Es ist lebensfern, dass ein Ballungsraum wie Norderstedt mit insgesamt fast 100 000 Einwohnern kein eigenes Impfzentrum erhält. Das ist ein großer Teil der Einwohner des gesamten Kreises.“ Mit seinen mehr als 270 000 Einwohnern sei der Kreis Segeberg zudem ein ländliches Gebiet mit weiten Wegen. „Das allein rechtfertigt ein drittes Impfzentrum im Kreis“, sagte Storjohann. Entlastung für Impfzentren in Wahlstedt und Kaltenkirchen: Profitieren werden von der Entscheidung auch die Menschen in den anderen Teilen des Kreises Segeberg, da das dritte Impfzentrum in Norderstedt auch Druck von den Standorten in Wahlstedt und Kaltenkirchen nehmen dürfte. Wie berichtet sollen die Impfungen in Wahlstedt in einer Tennishalle vorgenommen werden. In Kaltenkirchen zieht das Impfzentrum in eine Gewerbehalle in der Nähe des AKN-Bahnhofs. Die „TriBühne“ in Norderstedt sei ebenfalls wegen ihr günstigen ÖPNV-Anbindung ausgewählt worden. Von ov