Philipp Frank ist neuer Bürgermeister von Seedorf

In der Sitzung der Seedorfer Gemeindevertretung vom 25. Juni 2020 hatte Bürgermeister Gerd Lentföhr (CDU) bereits angekündigt, dass er in der Novembersitzung seinen Hut nehmen wolle. Am Donnerstag war es nun soweit: Nach 46 Jahren Kommunalpolitik, davon 7,5 Jahren als Bürgermeister, ist für ihn nicht nur mit dem Bürgermeisteramt, sondern auch als Gemeindevertreter Schluss. Zu seinem Nachfolger wurde wie erwartet Philipp Frank (CDU) gewählt, der damit in die Fußstapfen seines verstorbenen Großvaters Manfred Frank (SPD) tritt. „Wir befinden uns in der Hälfte der Wahlperiode. Deshalb ist es ein guter Zeitpunkt, das Amt in jüngere Hände zu geben und einen Generationenwechsel herbeizuführen. Ich tue dies mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte der scheidende Bürgermeister, der einen Tag zuvor noch für seinen Einsatz im Amtsausschuss mit der Amtsmedaille des Amtes Trave-Land ausgezeichnet wurde. Gerd Lentföhr: „Es war mir eine Ehre“: Es sei ihm eine Ehre gewesen, während seiner langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit für die Bürger der Gemeinde Verantwortung tragen und das Leben der Gemeinde mitgestalten zu dürfen. Seine wichtigsten Projekte in der Zeit als Bürgermeister seien für ihn die Breitbandversorgung und das Neubaugebiet „An der Schlamerkoppel“ gewesen. Gerd Lentföhr verhehlte aber nicht, dass es in der Zusammenarbeit auch das „ein oder andere Mal gehakt“ habe, womit er zweifelsohne seinen größten Widersacher Jürgen Kaldewey (Kommunale Fraktion Seedorf) meinte. Der wiederum überraschte mit der Aussage, dass ihn die Rücktrittsankündigung Lentföhrs sehr bewegt habe. Heiko Hell, Sprecher der CDU-Fraktion, würdigte das große Engagement Lentföhrs. Sein Arbeitspensum sei an einen Vollzeitjob herangekommen. Sogar seinen Urlaub habe er für die Gemeinde in der Dauer selbst beschränkt. Philipp Frank wurde mit 7:6 Stimmen neuer Bürgermeister: Mit 7:6 Stimmen wurde anschließend in geheimer Abstimmung Philipp Frank zum neuen Bürgermeister der Gemeinde gewählt. „Das ist aufregender, als ich es mir gedacht hatte“, sagte Frank, der bereits im Vorfeld als Nachfolger gehandelt wurde und dafür bereits vor Monaten sein Amt als Gemeindewehrführer an den Nagel gehängt hatte. Er freue sich sehr, zum Wohle der Bürger Entscheidungen treffen zu können. Eine Frage aus dem Publikum, was denn sein Großvater, der SPD-Mitglied war, dazu sagen würde, dass er für die CDU in seine Fußstapfen treten würde, beantwortete Philipp Frank mit den Worten: „Er würde sich im Grabe umdrehen – aber vor Stolz.“ Zu einem der ersten Gratulanten gehörte Bad Segebergs designierter Bürgermeister Toni Köppen, der mit seiner Familie in Seekamp lebt. Von Petra Dreu