Segeberg: 80 Corona-Fälle in vier Wochen: Sieben Personen in der Klinik

Beinahe täglich werden nun aktualisierte Zahlen vom Kreis Segeberg vorgelegt, die sprunghaft ansteigen. Am Sonnabend und Sonntag kamen insgesamt 16 neue labordiagnostisch bestätigte Covid-19-Fälle dazu. In einem Fall handelte es sich um einen Reiserückkehrer, zwölf hatten Kontakt zu bereits infizierten Personen. In drei Fällen ist die Infektionsursache unbekannt. Am Montag kam noch eine weitere Fallmeldung hinzu. Auch hier: Infektionsursache unbekannt. In allen Fällen seien die Kontaktpersonen aber ermittelt worden und unter häusliche Quarantäne gestellt worden, teilte Kreissprecherin Sabrina Müller mit. Für 320 Menschen Quarantäne angeordnet: Bilanz nach viereinhalb Wochen: Bis zum 30. März ist die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus Infizierten im Kreis Segeberg auf 80 offiziell bestätigte Fälle gestiegen. Seit dem 24. März, also innerhalb eine Woche, hat sich die Zahl von 43 auf 80 Personen fast verdoppelt. Zudem befinden sich aktuell Hunderte in angeordneter Quarantäne: rund 320 Menschen. 276 weitere sind bereits wieder aus dieser entlassen. Sieben Personen im Krankenhaus: Die Krankheitsverläufe bilden das bisher bekannte typische Spektrum der Erkrankung ab: von nahezu symptomlos bis hin zu Fieber und (schwereren) Atemproblemen, die eine Verlegung in eine Klinik erforderlich machen. Nach Kreisangaben sind es am Montagmorgen im Kreis Segeberg sieben Menschen, die klinisch versorgt werden. Eine ältere Patientin wird intensivmedizinisch betreut, alle anderen werden nur überwacht. Das LN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Lübeck dienstags bis samstags gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach Nicht bei allen Betroffenen ist die Quelle der Infektion festzustellen. Bei etwa einem Viertel der 79 Personen ist die Ursache unbekannt. „Das bedeutet, dass es nicht möglich war, eine Infektionsquelle zu ermitteln, also beispielsweise einen Aufenthalt in einem Risikogebiet oder einem besonders betroffenen Gebiet, oder einen Kontakt zu einem bereits nachgewiesenen Infizierten“, so Müller. Insofern müsse davon ausgegangen werden, dass sich das Virus mittlerweile auch unerkannt ausbreitet, es also eine Dunkelziffer gibt. „Nach wie vor gilt aber: Jede einzelne Infektkette, die nachverfolgt und unterbrochen werden kann, hilft bei einer Verlangsamung der Ausbreitung. Deswegen wird der Infektionsschutz diesen Weg konsequent weitergehen, auch wenn er nicht bei jedem Infizierten zum Erfolg führt.“ Nachbarkreise haben die meisten Fälle im Land: Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten: Wieder genesen und damit aus der Quarantäne entlassen sind im Kreis mittlerweile 16 Personen. Am 28. Februar war der erste Fall in Segeberg bekannt geworden. Der Kreis liegt innerhalb Schleswig-Holsteins derzeit etwa im Mittelfeld. Vergleichsweise am stärksten betroffen sind die Nachbarkreise Pinneberg mit 194 Fällen und Stormarn mit 120 Fällen. Am wenigsten betroffen ist die kreisfreie Stadt Neumünster mit aktuell 15 Fällen. Das geht aus den täglichen Zahlen der Landesregierung hervor. Stärkere Betroffenheiten im Kreisgebiet hält die Verwaltung bewusst zurück, um Hamsterkäufe und auch Diffamierungen Infizierter zu vermeiden. Mehr zum Thema: Corona in Segeberg: Die Chronik einer rasanten Ausbreitung „Wir für Segeberg“ hilft bei Corona-Nöten Nach Ägypten-Urlaub: Bad Segebergs Bürgervorsteherin lebt in Quarantäne Hier geht es zur LN-Themenseite über das Coronavirus Von Irene Burow

Kreis Segeberg - 80 Corona-Fälle in vier Wochen: Sieben Personen in der Klinik