Segeberg: Freie Fahrt auf der B 205 nach Neumünster

Knapp 20 Kilometer in einem halben Jahr: Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) hat zusammen mit den beteiligten Baufirmen relativ schnell die Bundesstraße 205 zwischen Bad Segeberg und Neumünster saniert. Für viele Anwohner rund um die Gemeinde Rickling bedeutete die Phase eine lange Leidenszeit. Denn die meisten Autofahrer nutzten nicht die großräumige Umleitung, sondern fuhren durch die Dörfer entlang der B 205 – mit entsprechendem Lärm und Verkehrsbehinderungen. Ricklinger Bürger freuen sich: „Das hat in der Tat nicht so gut geklappt“, musste Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Sonnabend bei der offiziellen Freigabe der Strecke einräumen. „Die Anwohner mussten erhebliche Belastungen in Kauf nehmen. Das war eine schwere Geduldsprobe.“ Einige Ricklinger Bürger waren gegen 11 Uhr sogar zur B 205 gekommen, um die Wiedereröffnung der Straße zu verfolgen. „Endlich ist die Sperrung vorbei“, sagte Stephan Lorenz, der in Rickling eine Fahrschule betreibt. Kaum hatten die Fotografen ihre Bilder gemacht, kamen auch schon die ersten Autos. „Nach 20 Jahren musste wir diese wichtige Ost-West-Achse für Tausende Pendler und die Logistikwirtschaft anfassen“, so Buchholz weiter und fand, dass der LBV und die Baufirmen gute Arbeit geleistet hätten. „Ich hoffe, dass die Strecke bald durch die neue Autobahn 20 entlastet wird, aber das dauert wohl noch ein wenig.“ Zwölf Millionen Euro sind investiert worden, auf 11,5 Kilometern erfolgte laut LBV-Direktor Torsten Conradt eine Grundsanierung, auf knapp acht Kilometern eine Deckenerneuerung. Laut Minister Buchholz hat die Strecke einen erheblichen Schwerlastanteil. 18,5 Prozent der täglich 16 000 Fahrzeuge sind demnach Lastwagen. Krebserregende Stoffe gefunden: Zu einer einmonatigen Verzögerung war es noch gekommen, da alte Teerschichten mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) entdeckt worden waren. „Der hoch krebserregende Stoff musste thermisch behandelt und dann als Sondermüll entsorgt werden“, erläuterte Bernd Buchholz. „Somit haben wir sogar noch etwas für die Umwelt getan.“ Neben der Straße wurden auch zwölf Auf- und Abfahrten, vier Anschlussstellen und die Brücke über die Rotmühlenau saniert. An dieser Stelle gilt bis zum Frühjahr zunächst Tempo 50, da noch Schutzplanken an der Brücke fehlen. Von Markus Carstens