Segeberg/Stormarn: Was tun bei Corona-Verdacht an den Feiertagen

Weihnachten 2020 – das bedeutet für die meisten vier freie Tage. Auch viele Arztpraxen haben geschlossen. Jedoch arbeiten die Testzentren und die Gesundheitsämter zur Nachverfolgung von Corona-Kontaktpersonen weiter wie gewohnt. Wer den Verdacht hat, an Corona erkrankt zu sein, wendet sich am besten an die Bereitschaftsnummer der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH), egal aus welchem Kreis er oder sie kommt. „Über die Telefonnummer 116 117 ist rund um die Uhr ein Bereitschaftsarzt zu erreichen. Und die Bereitschaft ist auch über die Feiertage so besetzt, dass es keine langen Wartezeiten geben wird“, verspricht KVSH-Sprecher Nikolaus Schmidt. „Die Testzentren arbeiten durch“, sagt Nikolaus Schmidt. Sie seien täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet – auch an Heiligabend. Lediglich das Testzentrum in Borstel hat andere Öffnungszeiten: täglich 8.30 bis 12 Uhr und 12.30 bis 15 Uhr. Gesundheitsamt in Stormarn auch an Silvester besetzt: Das Stormarner Gesundheitsamt wird auch über die Feiertage fast durchgängig besetzt sein. „Lediglich den 1. Weihnachtstag geben wir für alle frei“, sagt Landrat Henning Görtz. Auch Silvester sind die Mitarbeiter im Einsatz, Neujahr möglicherweise auch – je nach Infektionslage. Aufgrund der Vielzahl der Anrufe und bevorstehenden Feiertage sollen Betroffene vorzugsweise die Kontaktmöglichkeit per E-Mail nutzen unter Gesundheitsamt@Kreis-Stormarn.de. Telefonisch ist der Fachdienst außer an den Feiertagen unter 04531/ 160 11 60 von Montag bis Donnerstag jeweils 9 bis 16 Uhr erreichbar, am Freitag von 9 bis 12 Uhr. Segeberger Infektionsschutz ganze Woche im Einsatz: Um neue Corona-Fälle bearbeiten zu können, Kontakte zu ermitteln und einmal täglich die Menschen anzurufen, die sich bereits in Quarantäne befinden, arbeitet der Infektionsschutz des Kreises Segeberg an sieben Tagen in der Woche, und das auch an Heiligabend, den Weihnachtsfeiertagen, an Silvester und Neujahr. „Die Besetzung an den Feiertagen ist vergleichbar mit der Wochenendbesetzung. Es arbeiten immer so viele Mitarbeiter wie erforderlich sind, um den nicht aufschiebbaren Aufgaben nachzukommen. Pro Tag sind etwa 20 bis 25 Mitarbeite im Einsatz“, sagt Kreissprecherin Sabrina Müller. Bürgern stehen Online-Formulare zur Verfügung: Die Coronavirus-Hotline des Kreises ist aber nur werktags von 9 bis 16 Uhr bis zum 23. Dezember besetzt, vom 28. bis zum 30. Dezember und dann regulär wieder ab dem 4. Januar. Die Telefonnummer lautet 04551/951 98 33. Da die Telefonleitungen auch an den Wochenenden häufig belegt seien, sollten sich Menschen mit dringenden Anliegen und Fragen am besten schriftlich über eines der Online-Formulare an den Infektionsschutz wenden. Diese Formulare gibt es unter www.segeberg.de/Corona-Formulare. „Diese werden auch an den Feiertagen täglich gesichtet und, wenn die Anliegen dringend sind, auch gleich beantwortet – je nach Anliegen schriftlich oder direkt telefonisch“, sagt Müller. Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Das sind die Corona-Regeln ab Dezember Private Treffen: Diese Regeln gelten im Dezember in Schleswig-Holstein Sport draußen und drinnen: Das ist in SH erlaubt Hier informieren wir kostenlos über Corona-Regeln: Diese Corona-Regeln haben die Bundesländer für Weihnachten und Silvester erlassen Herzogtum Lauenburg: Regulärer Dienst auch über Weihnachten: Ähnlich die Situation im Herzogtum Lauenburg. Um die Corona-Kontakte bei Infizierten auch über die Feiertage nachverfolgen zu können, hat das Kreisgesundheitsamt auch über Weihnachten und Neujahr einen regulären Dienst eingerichtet. An den Weihnachtsfeiertagen, 25. und 26. Dezember, sowie an Neujahr seien Mitarbeiter in der Zeit von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 045 41/88 83 80 erreichbar. Auch im Zentrallabor in Geesthacht wird durchgehend gearbeitet: Für Dr. Jan Kramer, Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des LADR Zentrallabors in Geesthacht sind die bevorstehenden Festtage eine Gratwanderung. Einerseits macht das Corona-Virus vor Weihnachten nicht Halt, andererseits benötigen seine seit Monaten unter extremer Belastung stehenden Mitarbeiter über das Fest auch ein wenig Ruhe und Erholung. „Für mein LADR Zentrallabor gilt, dass wir durchgehend über alle Feiertage arbeiten werden“, sagt Kramer auf LN-Anfrage. „Damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Monaten mit einer herausragenden Leistung in der Corona-Pandemie an vorderster Front in der Labordiagnostik kämpfen, auch etwas Erholung haben und mit ihren Familien Weihnachten feiern können, haben wir unsere Dienste etwas reduziert.“ Dennoch würden weiterhin allein in Geesthacht täglich 2500 PCR-Tests zum Nachweis des Erregers Sars-CoV-2 durchgeführt werden können. Dies entspreche in etwa 50 Prozent der Leistungsfähigkeit an Werktagen, so Kramer. Neue Testverordnung in SH: Wer jetzt nur noch getestet wird Kürzere Quarantäne: Das sind die neuen Regeln für Reiserückkehrer So verhalten Sie sich, wenn Sie keinen Corona-Test bekommen Das sind die neuen Corona-Schnelltests – und so werden sie eingesetzt Positiv auf Corona getestet worden, aber nicht ansteckend? Was der Ct-Wert über die Infektiosität verrät Drosten: PCR-Corona-Tests sind „zweifelsfrei“ Was unterscheidet den Corona-Schnelltest vom PCR-Nachweis? Wie entscheidend sind „falsch positive“ Testergebnisse? Laborkapazitäten werden ausreichend sein: „Unseren Erwartungen nach wird dies mehr als ausreichend für die medizinische Versorgung der mit uns zusammenarbeitenden Ärztinnen und Ärzte sowie Kliniken und Einrichtungen sein“, so Kramer, der nicht nur Facharzt für Laboratoriumsmedizin, sondern auch Facharzt für Innere Medizin ist. Auch im LADR Laborzentrum Nord in Flintbek bei Kiel bleibe die SARS-CoV-2-Labordiagnostik über die Feiertage verfügbar. Teststrategie geändert: Bezüglich der verfügbaren Laborkapazitäten über die Feiertage laufe laut Kramer aktuell eine bundesweite Abfrage über den Berufsverband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), deren stellvertretender Vorsitzender Kramer ist. In den vergangenen Monaten waren die medizinischen Labore trotz einer Vervielfachung der Laborkapazitäten für die Testung von Corona-Abstrichen vielfach über einer für das System kritischen Belastungsgrenze. Erst eine Aufklärungskampagne und eine Änderung der Teststrategie hatten zumindest in Teilen Deutschlands für etwas Entlastung gesorgt. Von SWE, MC, HM