Segeberg: Web-Vorträge für kulturhistorisches Zentrum

Not macht bekanntlich erfinderisch, wobei Notlösungen durchaus eine Bereicherung sein können: Mit hochkarätig besetzten Fachvorträgen hoffte der Förderverein für ein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg das Interesse der Segeberger wecken zu können. Das Coronavirus jedoch machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. In der ursprünglich geplanten Form können die Vorträge derzeit zwar nicht stattfinden, als Online-Videos aber werden sie unter www.kreismuseum-segeberg.de/WEB-Vorträge zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufbar sein. „Das Virus wird unser Leben verändern, aber nicht unbedingt zum Schlechten“, ist der Vereinsvorsitzende Asmus J. Hintz überzeugt, für den in jeder Krise eine Chance liegt, die genutzt werden müsse. Im Rahmen seiner Professur und Coaching-Tätigkeiten ist er bereits ein alter „Hase“ des „E-Learnings“. „Das kommt beim Fernstudium zum Einsatz, auch bei Coaching-Workshops setzen wir Skype ein“, so Hintz. Fachvorträge zum Lesen und Zuhören: Nicht anders sei es bei den Web-Vorträgen, die der Förderverein auf zweierlei Weise anbieten will: Wer lieber liest, kann den bebilderten Vortrag auf der Vereins-Seite als PDF-Datei öffnen und selbst in Aktion treten. Wer hingegen lieber zuhört, kann den Vortrag als Podcast aufrufen. Die zahlreichen Abbildungen laufen dabei automatisch mit. Fragen von Zuhörern können zwar nicht mehr direkt gestellt und beantwortete werden, aber nach einer Frage-Mail wird die Antwort nachgeliefert. Ab Donnerstag, 30. April, wird der exklusiv für den Förderverein ausgearbeitete Vortrag der Kulturhistorikerin Dr. Frauke Dettmer abrufbar sein. Die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums in Rendsburg stellt in ihrem Vortrag die Entstehungsgeschichte des bedeutenden Museums in den historischen Räumen der einstigen Rendsburger Synagoge vor. Zugleich wird sie aufzeigen, wie sehr die Stadt Rendsburg durch die Einrichtung dieser landesweit bedeutenden Kulturstätte gewonnen hat. Vorträge sind jederzeit abrufbar: Ganz begeistert ist Asmus Hintz von einem 12-minütigen Impulsvortrag „Gegenwart und Zukunft brauchen Vergangenheit – und Segeberg ein Kreis- und Stadtmuseum“, den Landtagspräsident Klaus Schlie erarbeitet hat. Er wendet sich gleichermaßen an Unterstützer und Skeptiker des Projektes Kreis- und Stadtmuseum Segeberg und appelliert an Bürger und Politiker, das Projekt durch eigene Mitwirkung zu unterstützen und somit etwas Bleibendes für Generationen zu schaffen. Der ebenfalls am 9. Mai vorgesehene Bürgerbeteiligungs-Workshop jedoch wird warten müssen, bis die Corona-Kontaktsperren aufgehoben worden sind. Der Vortrag „Museum 4.0 –Was wünschen sich die Besucher“ der Leitern der Museumszertifizierung SH, Dagmar Roesner, wird ab dem 28. Mai auf der Vereinshomepage abrufbar sein. Zum jetzigen Zeitpunkt geht der Förderverein davon aus, dass der Vortrag „Das Berliner Schloss – Von der Vision zur Realisierung“ des Geschäftsführers des Fördervereins Berliner Schloss, Wilhelm von Boddien, am 25. Juni 2020 voraussichtlich wie geplant im Bürgersaal des Rathauses stattfinden kann. Lesen Sie außerdem: „Who is Who“ der Museumsszene zu Gast in Bad Segeberg Historisches Spektakel: Siegesburg erneut vernichtet Kreismuseum Segeberg: Die Macher gehen auf Tournee Von Petra Dreu

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