Segeberger Kulturforum im Netz: Wie geht es trotz Corona weiter?

Es gibt nach wie vor keine Möglichkeit für Live-Auftritte, Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen. „Zudem brechen wichtige Sponsoren weg“, beklagt Patricia König vom Kulturverein. Das sorge für Frustration bis hin zu Existenzängsten in der Branche. Die Sorge um Segebergs Kunst- und Kulturszene, aber wohl auch die Freude darüber, sich endlich wieder untereinander auszutauschen, brachte nun Betroffene, Stadtvertreter und andere dazu, der Einladung des Kulturkontors, als Netzwerk der Kunstschaffenden, zum ersten Online-Kulturforum zu folgen. Knapp 30 Teilnehmer schalteten sich zu und tauschten sich zwei Stunden lang über die aktuelle Lage, über neue Ideen und Möglichkeiten aus. Zunächst gab es jedoch ein klares Bekenntnis zur Systemrelevanz der Kultur von Bad Segebergs Bürgervorsteherin, Monika Saggau. Sie betonte, dass die Vielfalt kultureller Veranstaltungen zur Stadt gehöre und ein Qualitätsmerkmal darstelle. „Gemeinsame Kulturerlebnisse sind zur Krisenbewältigung notwendig.“ Sie würden gegen Vereinsamung, Überforderung und Benachteiligung helfen, Identität schaffen, Menschen untereinander verbinden und die Gemeinschaft stärken. Jugend zeigt, wie Kultur in der Pandemie geht: Beispiele, wie Kultur in Corona-Zeiten ein Forum finden kann, brachte Thomas Minnerop, Leiter des Jugendbüros ein, als er vom erste Online-Konzert, dass er mit Jugendlichen auf die Beine gestellt habe, berichtete. In der digitalen Eventreihe „ Soundsandwords “ seien fünf Konzerte, zwei Hörspielproduktionen, zwei Slams und eine „Best-of“-Sendung entstanden. Möglich sei das neben vielen engagierten jugendlichen Musikern vor allem mit einen Sponsor geworden. Lesen Sie auch Wahlstedts Kleines Theater bleibt bis Herbst 2022 geschlossen Impfzentrum Wahlstedt nicht barrierefrei: Scharfe Kritik von Rollstuhl-Fahrern SH-MP Daniel Günther Interview: Mallorca-Urlauber, Ausgangssperre und Handy-Sünden beim Corona-Gipfel Das Kulturkontor hat einen Förderantrag gestellt und sich erfolgreich um Gelder aus dem Fonds Soziokultur beworben, das mit Geld vom Bund partizipative Kulturprojekte fördert. Mit den Mitteln soll unter anderem eine neue digitale Plattform aufgebaut werden, auf der beispielsweise Kurzfilme, Audios und Berichte über Veranstaltungen regelmäßig eingepflegt und wenn nötig, redaktionell von Detlef Dreessen und Patricia König aufbereitet werden. „Kernbereiche sind eine sogenannte ’Kulturhalle’, ein Veranstaltungskalender und ein Verzeichnis aller Kulturschaffenden der Stadt“, sagt Patricia König. Verantwortung für Kultur übernehmen: Das Thema Online und Sponsoring lag vielen Teilnehmern am Herzen. So appellierte Ralf Schaffer, Mitglied der Stadtvertretung und selbst Veranstalter von Konzerten, insbesondere an seine politischen Mitstreiter, endlich wieder die Verantwortung für die Kultur zu übernehmen, „um die Stadt zu retten“. Das bedeute aber auch, „dafür richtig Geld in die Hand zu nehmen“, so Schaffer. Das Fazit aus den Reihen der Beteiligten: Es gibt gute Beispiele für neue Wege und eine klare Aufforderung, Verantwortung zu tragen. Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, dass mit Konzepten dafür gesorgt wird, dass die Kultur wieder seinen Stellenwert zurückerlangt. Von hil