Segeberger Kulturtage: Große Herausforderung in Zeiten von Corona

Kultur außergewöhnlich in einer außergewöhnlichen Zeit: Trotz Corona gehen die Segeberger Kulturtage 2020 in die siebte Runde. Vom 11. bis zum 27. September können sich die Besucher auf 65 Veranstaltungen im Bereich Musik, Literatur, Theater und Bildende Kunst sowie auf Vorträge, Workshops und Mitmach-Aktionen an 14 verschiedenen Orten im Kreis Segeberg freuen. Unter ihnen ist das diesjährige Kulturdorf Bimöhlen. Die Kulturtage waren nach der Ausbreitung des Coronavirus und der daraus resultierenden Einschränkungen für das öffentliche Leben eine Herausforderung für die Organisatoren vom Verein für Jugend- und Kulturarbeit (VJKA). „Wir haben überlegt, welche Schutzmaßnahmen wir anwenden können. Und wir haben Veranstaltern und Kunstschaffenden viel mehr Zeit für ihre Meldungen gegeben. Sie sind schließlich das Herz der Kulturtage“, sagte Sabine Lück, Leiterin der Kulturakademie im VJKA. Auftaktveranstaltung mit Performance-Künstler: Das Programm, das Sabine Lück, Edda Runge und Kerstin Fähndrich auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen. Die Auftaktveranstaltung zu den Segeberger Kulturtagen findet am Freitag, 11. September, von 18 bis 22 Uhr in der Auferstehungskirche Nahe statt. Dabei zeigt der Performance-Künstler Marcel Sparmann, der international als Künstler und Coach tätig ist, das Programm „Schmelzen“. Im Kirchenraum und in den Nebenräumen der Kirche erwarten die Besucher Soundinseln, Filmschleifen und Live-Erlebnisse. Dabei spielt Sparmann mit den Sinneseindrücken und will mit Unterstützung von Mitgliedern des Kirchenchores das „Hamsterrad des Alltags“ zum Stehen bringen. „Der Künstler reist für die Performance vier Tage vorher an, um alles vorzubereiten. Das wird sehr interessant werden“, glaubt Sabine Lück. Die Plätze in der Naher Kirche sind begrenzt, in Coronazeiten noch mehr. „Es können nur 40 Besucher gleichzeitig in die Kirche gelassen werden. Deshalb gibt es drei Zeitslots. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich“, sagt die Leiterin der Kulturakademie. Anders als bei den Segeberger Kulturtagen in den Jahren zuvor gibt es 2020 kein eigenständiges Programmheft. Ein solches liegt lediglich zum Programm im Kulturdorf Bimöhlen vor. Werbung für das kulturelle Festival machen stattdessen Banner, Plakate und die digitalen Medien. Weitere Werbeeffekte erhalten die Segeberger Kulturtage mit Folien auf den Autos der Firmen Hugo Pfohe und Mebo. In der Regel ist der Eintritt frei, aber es gibt auch mehrere kostenpflichtige Angebote. Das detaillierte Programm ist auf der Internetseite www.se-kultur.de zu finden, auf der auch Tickets reserviert werden können. Wer telefonisch beraten werden möchte, erhält diese unter der Telefonnummer 04551-959170 oder per Mail an info@se-kultur.de. Die Segeberger Kulturtage kosten 120 000 Euro, von denen der Kreis Segeberg 87 500 Euro trägt. Für die Veranstaltungen im Kulturdorf Bimöhlen hat der VJKA 30 000 Euro aus dem Fördertopf „Landkultur“ einwerben können. Kultur auf Wunsch vor der Haustür: Bereits im Februar hatte das Orga-Team Bimöhlen als diesjähriges Kulturdorf ausgewählt. Danach kam Corona. Das machte Veranstaltungen in Wohnzimmern nahezu unmöglich. Dafür aber gibt es Kultur á la carte vor der Haustür. Die Bimöhlener wählen einen Kunstbeitrag aus und bekommen das Gewählte 15 Minuten lang vor der Haustür präsentiert. „Unter Einhaltung der Corona-Regeln können Freunde und Bekannte dazu gerne eingeladen werden“, sagt Edda Runge. Aber es gibt auch Veranstaltungen wie das Sessel- und Sofakonzert „Let’s move and groove in the Treckerscheune“ am 25. September. In Kooperation mit dem Jugendzentrum Mühle wird zuerst der Berliner Singer-Songwriter Markus Sommer mit charmanter Melancholie Widerstand gegen die kalte Vernunft leisten. Anschließend eifern Segebergs Rapper von „Cover Up Hip-Hop“ ihren großen Vorbildern Fettes Brot, Bausa, Alligatoah und anderen nach. Hinter der „Treckerscheune“ verbirgt sich die Scheune Humfeldt in der Hasenmoorer Straße 6 in Bimöhlen. Ausstellung zur Corona-Krise in der Remise: Pandemie, Covid 19, Alltagsmasken, Homeoffice: Auch mit dem Coronavirus und seinen Nebenwirkungen setzten sich die Segeberg Kulturtage auseinander, schließlich hat die Pandemie nahezu alle Kunstschaffenden mit voller Breitseite getroffen. Eine Ausstellung im Kulturhaus Remise vom 12. bis 18. September spiegelt in künstlerischen Werken die unterschiedlichsten Zugänge und Sichtweisen zur Corona-Krise wider. Kulturschaffende präsentieren ihre Bilder, Skulpturen, Live Audios und Videos, die in oder zur Corona-Zeit entstanden sind. Das SE-Kultur-Team unterstützt seit 2018 junge Künstler aus dem Kreis Segeberg, sich zu präsentieren, sich auszuprobieren und erste Erfahrungen zu sammeln. In diesem Jahr ist die Wahl auf die Segeberger Künstlerin Marlene Hoffmann gefallen. Eines ihrer Bilder ist auf den Plakaten und Bannern der Segeberger Kulturtage zu sehen. In der Sparkasse Südholstein sind ihre Werke, die sie zu „Wasser und Land –Abstraktes in Mixed Media Technik“ zusammengefasst hat, vom 11. September bis 25 September zu sehen. Alles Wichtige zu Kalkberg und Co. jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem Postfach –klicken Sie hier, um unseren kostenlosen Newsletter zu abonnieren! Von Petra Dreu