Silvesterbilanz: Ruhige Neujahrsnacht im Kreis Segeberg

Fast schon kurios: Die meiste Arbeit hatten die Mitarbeiter der Polizei-Einsatzleitstelle Elmshorn in einer sonst sehr ruhigen Silvesternacht mit Anrufern, die sich erkundigten, ob das Abbrennen von Feuerwerkskörpern grundsätzlich erlaubt sei. 80 Anrufe wurden hier verzeichnet. Bürger beschwerten sich, dass in der Nachbarschaft oder auf der Straße Böller abgebrannt wurden. Das sei mit den üblichen Einschränkungen erlaubt gewesen, da habe es offenbar ein Informationsdefizit gegeben, so Polizeisprecher Kai Hädicke-Schories. Trotz des Verkaufsverbotes waren in den Haushalten offensichtlich noch genügend Altbestände an Feuerwerkskörpern vorhanden, die im gesamten Gebiet des Kreises abgebrannt wurden, berichtet er. Insgesamt war es eine ruhige Nacht. Es habe bei der Polizei „nur acht Einsätze gegeben, bei denen wir prüfen mussten, ob die entsprechenden Corona-Abstände eingehalten wurden“, so der Sprecher. Im Kreis musste keine Party aufgelöst werden. Die Bevölkerung habe sich in der Neujahrsnacht überwiegend vorbildlich verhalten. Jugendliche sprengten Automaten: Nicht so in der Straße Achternfelde in Norderstedt. Hier wurden zwei 15-jährige Jugendliche festgenommen, nachdem diese zuvor von Zeugen bei einer Sprengung mit illegaler Pyrotechnik eines Zigarettenautomaten beobachtet worden waren. Offenbar waren hier noch mehr Jugendliche beteiligt. 180 Einsätze zählten die Beamten der Polizeidirektion Bad Segeberg, davon 43 mit Silvester-Bezug. Ein 40-jähriger Mann aus Alveslohe wurde mit schweren und lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in ein Hamburger Krankenhaus eingeliefert, nachdem dieser zuvor offenbar mit illegaler Pyrotechnik hantiert hatte. Und auf einem Parkplatz in der Schulstraße in Henstedt-Ulzburg brannte ein Elektro-Kleinfahrzeug eines Pizza-Dienstes komplett aus. Das Feuer beschädigte auch zwei weitere dort abgestellte Fahrzeuge. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nur acht Silvester-Einsätze für die Feuerwehren: Auch die Wehren im Kreis Segeberg hatten eine ruhige Silvesternacht. Sie rückten insgesamt zu „nur“ acht „Silvester-Einsätzen“ aus. Es handelte sich bei den Einsätzen bis auf den Auto-Brand in Henstedt-Ulzburg sonst nur um Kleinstbrände, wie Mülltonnen oder Unrat. Landesweit kam es zu 67 Einsätzen der Feuerwehr. Silvester im Jahr zuvor waren es noch 300 gewesen. Die Freiwillige Feuerwehr Groß Kummerfeld wurde in den Kreis Plön gerufen. Dort kam es zu einem Carportbrand, der sich bereits beim Eintreffen der ersten Wehren bis in die komplexe Dachkonstruktion eines Wohnhauses ausgebreitet hatte. Extrem ruhig war es im Ostkreis: Kreispressewart Sönke Möller berichtete von einer brennenden Feuertonne in Travenhorst. An einem Schuppen war ein unklarer Feuerschein gemeldet worden. Ansonsten habe es zu Neujahr einige Heckenbrände gegeben. Einige größere Wehren wie Kaltenkirchen und Wahlstedt hatten sicherheitshalber zwar Wachabteilungen in Bereitschaft, die sich zu Silvester mit Gesichtsmaske trafen, aber sie mussten nicht ausrücken. Von Wolfgang Glombik

Silvesterbilanz: Ruhige Neujahrsnacht im Kreis Segeberg - Schwerverletzter in Alveslohe