Theaterschüler nehmen Landespreis entgegen

Die Recherche hat sich gelohnt: Für ihr historisches Theaterprojekt „Flieg, Drachen, flieg – Ein Leben im Krieg?“ sind Burgfeld-Schüler jetzt in Kiel geehrt worden. Sie gehören zu den zwölf Landesbesten und können sich über ein Preisgeld von 250 Euro freuen. „Der Geschichtswettbewerb ist so fantastisch, weil die Schüler nicht nur in die Vergangenheit gucken, sondern weil es immer auch um die Gegenwart geht“, sagte Landtagspräsident Klaus Schlie bei der Preisverleihung für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Eigene Geschichte besser verstehen: Die Vorführung des Theaterstücks Anfang Juni hatte für zahlreiche Gänsehautmomente in der Schule am Burgfeld gesorgt. „Die 22 Schüler haben sich für das Thema Kindheit im Zweiten Weltkrieg entschieden“, lobte die Hamburger Körber-Stiftung. „Und wie Betroffene mit dem Trauma umgehen.“ Denn auf die Idee kamen die Theater-Schüler durch die aktuellen Kriegsflüchtlinge. Sie haben Zeitzeugen befragt, in Archiven recherchiert und die Geschichte ihrer Groß- oder Urgroßeltern immer besser verstanden. „Die Autoren schätzen die Gelegenheit, mit Verwandten und anderen Zeitzeugen sprechen zu können und etwas über ihre Erfahrungen zu hören“, so die Stiftung. Das Ergebnis sei ein Stationen-Theater gewesen, in dem viele verschiedene Facetten von Kindheit im Krieg vorgeführt wurden.“ „340 Schüler aus Schleswig-Holstein haben 98 Projektarbeiten eingereicht – das ist deutlich mehr als im Vorjahr“, sagte Bildungsministerin Karin Prien in Kiel. Wettbewerb: „Krisen, Umbrüche, Aufbrüche“: In diesem Jahr hieß das Thema des Geschichtswettbewerbs „So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“. Jugendliche haben sich damit beschäftigt, wie Krisen und Umbrüche das Zusammenleben der Menschen beeinflussen. Oft wurden Zeitzeugen in der eigenen Familie befragt. Andere Projekte setzten sich mit dem Matrosenaufstand 1918, der lokalen Bedeutung der 68er-Bewegung, der Entwicklung von Forstbaumschulen oder dem Metallarbeiterstreik in den 1950er Jahren auseinander. Seit 1973 richten die Hamburger Körber-Stiftung und das Bundespräsidialamt den Geschichtswettbewerb aus. Er geht zurück auf eine Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Stifters Kurt A. Körber. Ziel ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. 147000 Teilnehmer und rund 33500 Projekte wurden bisher gezählt. Es ist damit der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Er findet alle zwei Jahre mit wechselnden Themen statt. „Ein offener Umgang mit der eigenen Geschichte ist eine wichtige Voraussetzung für eine offene Gesellschaft heute. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten bietet die Möglichkeit, außerhalb der Klassenzimmer und Schulbücher historischen Spuren vor Ort nachzugehen und sich ein eigenes Bild von der Geschichte zu machen“, sagte Thomas Paulsen, Vorstand der Körber-Stiftung. Bundesweit waren von September 2018 bis Februar 2019 rund 5600 junge Menschen auf historischer Spurensuche. In knapp 2000 Beiträgen zeigen sie die geschichtliche und aktuelle Relevanz zum Thema „Krise, Umbruch, Aufbruch“. Ausgehend von der historischen Analyse beziehen viele Schüler persönlich Stellung und stellen fest, dass es für heutige Krisen hilfreich sein kann, sich mit historischen Krisen zu befassen. Mehr zur Schule am Burgfeld: Bad Segeberger Schüler analysieren 70 Jahre Grundgesetz Schule mit Courage bemalt dunkle Buswartehäuschen Schule am Burgfeld: 2,2 Millionen Euro für Schulhof Schüler bekochen Gäste beim Märchen-Dinner Von LN

Schule am Burgfeld - Theaterschüler nehmen Landespreis entgegen