Türchen Nr. 6: Erinnerung an einen nassen Advent

So haben Sabine und Wilhelm Bonekat aus Weede, Dorfstraße 6, besondere Gründe, sich heute als Nikolause zu beschenken und sich aufs Weihnachtsfest zu freuen. „Zweimal drei Jahre lang haben wir die Geschendorfer Amtssporthalle betreut, da war nicht viel mit privater Vorweihnachtszeit“, sagt Sabine Bonekat (59). Ein Grund mehr, nun den Nikolaustag und die Adventszeit zu genießen. Aber noch eine viel wichtigeren Grund gibt es: Ehemann Wilhelm (62) hat gerade kürzlich eine lebensgefährliche Operation überstanden. Die halbe Lunge hat man ihm entfernt. „Da ist Weihnachten schon ein ganz besonderes Fest“, sagt er. Er freut sich auch darüber, dass es ihm Tag für Tag wieder schmeckt . . . allerdings fragt seine Frau ihn auch jeden Tag, worauf er denn Appetit habe. „Zu Weihnachten gern eine Gans oder eine Ente.“ Ob die Kinder mit den Enkeln aus Essen kommen werden, ist noch ungewiss, die 94-jährige Schwiegermutter aber wird das Fest in jedem Fall mit den Bonekats verleben. Mit der üppigen Weihnachtsdekoration in der früheren Weeder Stellmacherei — die von den Bonekamps 1978 übernommen und Zug um Zug zum schmucken Wohnhaus ausgebaut wurde — hat Sabine Bonekat bereits weit vor dem 1. Advent angefangen und freut sich nun auf den zweiten. Bei ihren zusammengerechnet sechs Jahren Sporthallen-Dienst, die in der Vorweihnachtszeit nicht viel private Zeit ließen, ragte das Jahr 2007 ganz besonders heraus: Da gelangten mitten in der Adventszeit durch Fehler im Abflusssystem 300000 Liter Abwasser in die Sporthalle. Und Sabine Bonekat war nicht nur Hallenwirtin, sondern auch noch Hausmeisterin. „Na, frohes Fest!“, hieß es damals. Heute kann die Familie es ohne jeden Zynismus genießen. ark

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