Ungelöste Kriminalfälle 2019 in Bad Segeberg

Die Vergewaltigung einer 19-Jährigen am Rande des Werner-Rennens in Hasenmoor ist nicht der einzige größere Kriminalfall aus diesem Jahr, der die Segeberger Polizei derzeit beschäftigt. Hier eine Übersicht auf den Stand der Ermittlungen. Der Tresoraufbruch bei Möbel Kraft: Während des von Menschen aus dem ganzen Norden besuchten Oktoberfestes auf dem Parkplatz des Möbelhauses, kam es zwischen Sonntagnacht, 22. September, und Montagmorgen, 23. September, zu einem spektakulären Einbruch. Unbekannte waren in das Möbelhaus eingedrungen, hatten gezielt den Tresor aufgesucht, in dem die gesamten Oktoberfesteinnahmen des Wochenendes aufbewahrt wurden, und flexten den Geldschrank auf. Zur Schadenshöhe haben weder die Polizei noch die Leitung des Möbel Haus bisher eine Angabe gemacht. Nach LN-Informationen soll es sich aber einen Betrag zwischen 400 000 und 500 000 Euro gehandelt haben. Eine heiße Spur verfolgt die Polizei bislang noch nicht. Allerdings gebe es eine Reihe von Spuren und Hinweisen, die weiterhin bearbeitet und ausgewertet würden, sagte Silke Westphal, Sprecherin der Polizeidirektion Bad Segeberg, auf LN-Anfrage. Zeugenhinweise (Telefon 04551/8840) würden aber nach wie vor erbeten. Sprengung eines Geldautomaten: Eine Explosion schreckte in der Nacht auf den 11. September Anwohner der Bahnhofstraße aus dem Schlaf. Im Vorraum der Postfiliale hatten Täter einen Geldautomaten gesprengt, die Scheine eingesackt und waren geflüchtet, bevor die Polizei vor Ort war. Obwohl mit mehreren Streifenwagen und auch einem Hubschrauber nach den Räubern gefahndet wurde, konnte die Polizei keinen von ihnen aufspüren. Über die Höhe der erbeuteten Summe machte das in der Sache zuständige Landeskriminalamt (LKA) keine Angaben. Es dürfte sich aber um eine fünf- bis sechsstellige Geldsumme gehandelt haben. Hinzu kommen mehrere Zehntausend Euro Schaden durch den zerstörten Geldautomaten und am Gebäude. Zum Stand der Ermittlungen machte das LKA wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben. Angriff auf einen Zugbegleiter: Bei einer Fahrkartenkontrolle rastete am 11. Oktober ein Fahrgast in der Nordbahn von Bad Oldesloe nach Neumünster aus. Als der Zug in den Bad Segeberger Bahnhof einlief, bepöbelte der Unbekannte den Zugbegleiter aufs Übelste, schubste ihn, trat ihm in den Rücken und entriss dem Angestellten sein mobiles Fahrkartenterminal im Wert von 2000 Euro. Danach lief er über den Bahnhof in unbekannte Richtung davon. Gefahndet wurde per Hubschrauber und mehreren Streifenwagen – erfolglos. „Es gab Hinweise, dass sich der Mann in einer Bad Segeberger Kneipe aufhalten würde“, sagte Gerhard Stelke, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Kiel. Aber auch dort habe der Mann, der 1,80 bis 1,90 Meter groß sein und einen Oberlippenbart tragen soll, nicht angetroffen werden können. Da weitere Hinweise bisher nicht eingegangen seien, gebe es laut Stelke nur noch wenig Chancen die Person zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Zeugenhinweise an Telefon: 0431/980710. Einbruch in die Einkaufspassage Hamburger Straße: Nur wenige Tage nach dem Raubzug bei Möbel Kraft, wurde in der Nacht zum 27. September auch ein Geschäft für Sicherheitsdienstleistungen Ziel von Tresorknackern. Unbekannte hat den Tresor geöffnet und Bargeld gestohlen – laut Polizeisprecherin Westphal ein mittlerer dreistelliger Betrag. Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall seien bisher keine eingegangen. Es gebe aber Spuren, der Auswertung noch andauere. Vandalismus im Bad Segeberger Schöpfungsgarten: Sowohl im Juni als auch im September haben Unbekannte in dem idyllischen, öffentlich zugänglichen Garten in der Nähe der Marienkirche große Verwüstungen angerichtet. Dabei zerstörten sie auch mehrere Bienenstöcke mit lebenden Völkern. Silke Westphal dazu: „Der Fall wurde zunächst als ,Unbekanntsache’ an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Es steht aber noch das Untersuchungsergebnis einer gesicherten Spur aus.“ Dies werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Vermisstenfall Baris Karabulut: Auch das womöglich schlimmste Verbrechen der jüngsten Zeit im Kreis Segeberg wartet noch immer auf Aufklärung. Bisher ist es der Polizei nicht gelungen, auch nur ein wenig Licht auf das Schicksal des seit dem 18. März vermissten Baris Karabulut aus Bad Bramstedt zu werfen. Die Spur des 32-Jährigen verliert sich auf dem Parkplatz des Nehmser Sees, wo die Polizei später das Auto des jungen Mannes fand. Weitere Hinweise haben mehrere umfangreiche Suchaktionen bisher nicht erbracht. Die Kriminalpolizei, die die Sonderkommission (Soko) „Baris“ ins Leben gerufen hat, geht davon aus, dass Baris Karabulut Opfer eines Verbrechens wurde. Westphal zufolge würden in dem Fall noch mehrere Ermittlungsstränge verfolgt. Der Fall werde noch längst nicht zu den Akten gelegt. Lesen Sie auch: Nach Vergewaltigung auf dem Werner-Rennen: Polizei startet DNA-Reihenuntersuchung Von Oliver Vogt

Ungelöste Kriminalfälle 2019 - Diese Taten muss die Polizei noch aufklären