Wahlstedt schlägt Bauflächen für altes Gaedekes-Gasthof-Gelände vor

Das Hickhack um die Liegenschaft geht in die nächste Runde: Als Gaedekes Gasthof ist das frühere Wirtshaus an der Rendsburger Straße in Wahlstedt einst bestens frequentiert gewesen. Als „Antalia“ lief es deutlich schlechter und als „ Wahlstedter Hof “ ging der Kneipe schließlich schon vor Jahren die Puste aus. Erst dem Verfall preisgegeben, dann im Schneckentempo teilweise abgetragen, so präsentiert sich der einstige Traditionsgasthof heute als Ruine. Dabei hätte das Gelände in bester Lage Wahlstedts, ginge es nach dem Eigentümer, längst bebaut sein können. Bäume sollen stehen bleiben: Drei Geschossbauten mit unterschiedlich großen Wohnungen, davon 30 Prozent gefördert: Das waren die Pläne des Investors aus Wahlstedt. Doch die stattlichen Bäume waren für das Projekt im Weg. In der Vergangenheit wurde an der Rendsburger Straße um jede Rinde gefeilscht. Und es wurde Ende 2018 sicherheitshalber eine Veränderungssperre verhängt, die im Dezember ausläuft. „Es ist natürlich ein Grundstück, bei dem die Stadt mitreden will, wie das später mal aussehen soll“, sagt Bauamtsleiter Torsten Maaß. Es sei nun einmal politischer Wille, dass die Bäume stehen bleiben. Der Plan: Veränderungssperre verlängern: Ein paar tausend Euro haben sich Stadt und Politik den Vorschlag eines Planers kosten lassen, der zwei Baufenster auf dem Gelände vorsieht, die um die Baumreihen herum gestaltet sind. Statt viereckig, wie sonst üblich, haben sie schwungvolle Rundungen und schräge Winkeln. Maaß: „So ungewöhnlich ist das nicht, mit Blick auf die topografische Gegebenheiten.“ Und wenn die Politik dem zustimmt, sei es Hoheit der Stadt festzulegen, wie dort gebaut wird. Bestandsschutz – mehr nicht: Dem Grundstückseigentümer bliebe momentan das heruntergekommene Gebäude zu ertüchtigen und zwar nur auf der vorhandenen Baufläche, weist Maaß auf den Bestandsschutz hin. „Mehr aber auch nicht.“ Die alten Pläne, die einmal ein Sporthotel mit Parkplatz neben dem ehemaligen Eichestadion, das nun mit Wohnblocks bebaut ist, vorsahen, seien spätestens dann hinfällig, wenn die Politik den Vorschlägen der Verwaltung zustimmt. Durch die derzeitigen Planungen sei er sicher, dass sich auch die Veränderungssperre problemlos verlängern ließe, erklärt Maaß weiter. Ob die Bäume in einen guten Gesundheitszustand sind, das habe man nicht überprüft, räumt der Bauamtsleiter ein. Zum erstellten Kataster der Stadt, in dem der Zustand jedes Baumes im öffentlichen Raum festgehalten wurde, gehören sie nicht, da sie auf einem Privatgrundstück stehen. Der Eigentümer selbst will sich derzeit nicht äußern. Von Heike Hiltrop

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