Wakendortf I streitet um acht Baugrundstücke

Seit Jahren hat die Gemeinde Wakendorf I keine Baugrundstücke mehr ausgewiesen, obwohl die Flächen dafür vorhanden sind. Jetzt drückt Bürgermeister Dieter Bohn auf die Tube – was nicht allen Anwesenden bei der Gemeindevertretersitzung gefiel. Es geht um acht Grundstücke südlich der Grundstücke Havighorster Straße 13 –19 und nördlich der Grundstücke Achter de Bahn 9 –13, für die aus dem Mischgebiet ein Wohngebiet werden soll. Gemeindevertreterin Sabine Roggenhorst äußerte Bedenken, dass sich die Gemeinde durch die Ausweisung der Grundstücke andere Planungen verbauen könnte. Mitstreiterin Nadine Belde bemängelte, dass die Anwohner nicht gefragt worden seien. Zudem sei es in dem Bereich sehr eng. Eine Einlassung, die wiederum ihrer Ehrenamtskollegin Anna Bohm gar nicht gefiel: „Die Beschlüsse müssen nicht alle einstimmig sein.“ „Seitdem ich im Dorf bin, wird diskutiert. Seit Jahren hatten wir die Flächen zur Verfügung, trotzdem konnte nicht gebaut werden. Was soll ich denn den Kindern sagen, warum sie hier bei uns nicht bauen können? Irgendwann ist genug diskutiert“, sagte der Bürgermeister. Mit fünf Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen vergaben die Gemeindevertreter die Planungsaufträge zur Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplans an das Bornhöveder Büro für Bauleitplanung Czierlinski. Steinsammellager ist vom Tisch: Die Planungen für die Einrichtung eines Steinsammellagers im Wakendorfer Moor enden, bevor das Projekt überhaupt begonnen hat. „Es müsste als Abfallsammelanlage beantragt und verwaltet werden, was mit viel zu viel bürokratischem Aufwand verbunden ist. Wir lassen das“, bedauerte Dieter Bohn. Nachdem am Lohsacker Weg einige Bäume für Anschlüsse an das Fernwärmenetz der Biogasanlage weichen mussten, will die Gemeinde mit den Ersatzpflanzungen neue Wege gehen. Nicht etwa Buchen oder Linden sollen dort gepflanzt werden, sondern Obstgehölze, deren Ertrag allen Dorfbewohnern munden soll. Verschärfte Corona-Bedingungen: „Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Jostabeeren werden dort angepflanzt, deren Beeren dann natürlich auch gegessen werden dürfen“, kündigte Bürgermeister Dieter Bohn in der Sitzung der Gemeindevertretung an, die unter verschärften Corona-Bedingungen mit 1,50 Metern Abstand und durchgehender Maskenpflicht stattfand. Positiv am Lohsacker Weg sei gewesen, dass sich etliche Anlieger während der Bauarbeiten für einen Fernwärme-Anschluss entschieden hätten. Weiter geht es mit den Bauarbeiten für die Anschlüsse an der Hauptstraße und der Havighorster Straße. „Jeder, der Interesse hat, kann sich auch kurzfristig noch melden“, erläuterte Eric Hamdorf, Betreiber der Biogasanlage. Lesen Sie auch Straßen- und Umweltschäden: Scharfe Kritik an „Ernte-Tourismus in Bornhöved“ Von Petra Dreu