Zehn Bewerber wollen Landrat im Kreis Segeberg werden

Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen: Neun Männer und eine Frau wollen ab 1. September 2020 Landrat beziehungsweise Landrätin im Kreis Segeberg werden. Beworben hat sich auch der amtierende Verwaltungschef Jan Peter Schröder (parteilos). Auf wen die Wahl fällt, entscheiden die 62 Kreistagsmitglieder am 12. März 2020 in ihrer Sitzung. Bewerber aus ganz Deutschland: Die Bewerber, die nach Angaben von Kreissprecherin Sabrina Müller zu einem Großteil einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben, kommen zur Hälfte aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Die übrigen Fünf stammen aus ganz Deutschland, wobei einige von ihnen „nordische Wurzeln“ haben. Anfang des Jahres werden sich die Fraktionen des Kreistages mit der Bewerber-Liste auseinandersetzen und entscheiden, wer sich persönlich im Hauptausschuss vorstellen darf. Weitere Bewerbungen, die nach dem 15. Dezember bei Kreispräsident Claus Peter Dieck eingehen, kann der Hauptausschuss berücksichtigen, muss es aber nicht. Politik kann weitere Bewerber vorschlagen: Darüber hinaus habe jede Fraktion oder jeder Kreistagsabgeordnete unabhängig vom Bewerbungsschluss das Recht, weitere Kandidaten vorzuschlagen und in die Wahl um den Landrats-Posten ins Rennen zu schicken. Allerdings müssen die anderen Abgeordneten und die Fraktionen ausreichend Zeit haben, die Bewerbungsunterlagen inhaltlich zu prüfen und sich über den Werdegang und die Qualifikation der- oder desjenigen zu informieren, teilte Sabrina Müller mit. Mit knapper Mehrheit hatte im September der Kreistag entschieden, dass sich Peter Schröder einem möglichen Gegenkandidaten stellen müsse. Sein Job sei öffentlich auszuschreiben. Nach Ansicht von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern wäre das nicht nötig gewesen. „Die Arbeit ist transparent, wir finden ein offenes Ohr und haben das Gefühl, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten“, begründete die SPD-Fraktionsvorsitzende Edda Lessing damals. Eine Ausschreibung koste „viel Geld und unnütz Zeit“. Auch die FDP zeigte sich mit der Amtsführung des Landrates zufrieden. Doch die Linken, die Wählergemeinschaft Wi-Se, AfD und CDU hielten dagegen. „Wir lehnen das ab. Bei einer Wahl sollte es auch eine Auswahl geben“, meinte Kurt Barkowsky (CDU). „Das nennen wir Demokratie.“ Von Wolfgang Glombik

Kommunalpolitik - Zehn Bewerber für Landratsposten im Kreis Segeberg