Ahrensburg und Siek wollen gemeinsames Gewerbegebiet

Die Stadt Ahrensburg und die Gemeinde Siek planen einen „Letter of Intent“ für eine gemeinsame Gewerbegebietsentwicklung. Ahrensburg kann die betreffende Fläche wegen fehlender Zuwegung nicht erschließen, Siek darf alleine kein weiteres Gewerbegebiet entwickeln, weil die Gemeinde zu klein ist. Von einer gemeinsamen Entwicklung könnten beide Partner profitieren. Hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen: „Ein Letter of Intent ist eine unverbindliche Absichtserklärung, kein Vertrag“, erklärt Peter Kania, Bauamtsleiter in Ahrensburg. Die Schlossstadt ist Mittelzentrum und hat das größte Gewerbegebiet in Schleswig-Holstein. „Mit der Entwicklung des Gewerbegebiets Beimoor-Süd hat sich gezeigt, dass Ahrensburgs Gewerbegebiete schon sehr voll sind“, erläutert Kania. Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken in Ahrensburg sei aber hoch. „Theoretisch wären noch mehr Flächen nötig, aber es gibt kaum noch welche.“ Übrig seien noch eine Fläche an der Strusbek und eine weiße Fläche dahinter, für die es noch keine Festsetzung gebe, die aber Gewerbefläche werden solle. Fläche direkt an der A1: „Der Kreis stellt derzeit ein Gewerbeentwicklungskonzept auf, an dem alle Kommunen beteiligt werden“, so Kania weiter. Auf Basis dieses Gewerbestandortkonzepts sollten Empfehlungen für geeignete Gewerbegebietsflächen an die Landesplanung im Zusammenhang mit der Neuaufstellung der Regionalpläne gegeben werden. „Dafür wird eruiert, wo noch freie Flächen sind.“ Dabei wurde auch eine kleinere Fläche direkt an der Autobahn in den Blick genommen, die nur mit der Gemeinde Siek gemeinsam entwickelt werden kann. Diese Fläche soll laut Sitzungsvorlage als Potentialfläche für Betriebe dienen, die einen direkten Anschluss an die Autobahn benötigen. „Siek ist kein Mittelzentrum und darf deshalb kein weiteres Gewerbegebiet ausweisen“, so Kania, „in Ahrensburg dagegen fehlt die Möglichkeit einer Zufahrt zu der betreffenden Fläche.“ So sei die Idee zu einer gemeinsamen Flächenentwicklung entstanden. „Dabei bleibt jede Kommune für ihren Teil der Fläche zuständig.“ Die Absichtserklärung beinhalte den Hintergrund für diese kommunale Vereinbarung, die Darstellung der betroffenen Flächen sowie Aussagen zum Informationsaustausch und zur Laufzeit. „Ziel dieser Vereinbarung ist die Definition des gemeinsamen Ziels der Entwicklung der Flächen als Gewerbeflächen unter Berücksichtigung der verkehrlichen Erschließungssituation. Die gegenständlichen Flächen liegen zum einen nördlich und südlich der A 1 und in direkter Nähe zum Autobahnanschluss Ahrensburg auf Ahrensburger Gebiet sowie auf Sieker Gemeindegebiet nördlich der L224“, heißt es in der Vorlage weiter. Erweiterungsbedarf bei Sieker Firmen: „Von der Gemeinde Siek ist der Letter of Intent schon beschlossen worden“, sagt Andreas Bitzer (CDU), Bürgermeister von Siek. „In Siek haben wir zwei erfolgreiche Gewerbegebiete, Bültbek und Jacobsrade.“ Doch als kleine Gemeinde dürfe Siek keine weiteren Gewerbeflächen ausweisen. Derzeit würden aber die Regionalpläne überarbeitet, und im Rahmen dessen bestehe für Siek die Chance, sein Gewerbegebiet im Osten zu erweitern. Denn einige Firmen dort hätten Erweiterungsbedarf. „Alleine darf Siek kein Gewerbegebiet entwickeln, gemeinsam mit Ahrensburg aber schon.“ Das Gewerbegebiet Jacobsrade sei voll, dort wollten viele Firmen erweitern, auch gebe es weitere Anfragen. „Mit dem Letter of Intent“ wollen wir in Siek die Grundlagen schaffen, um die Möglichkeit zu haben. Das bedeutet noch keine konkrete Planung“, so Bitzer. Man müsse auch noch abwarten, ob alles genehmigt und politisch beschlossen werde. Auch die Landesregierung muss noch zustimmen. „Mit einem Letter of Intent schaffen wir erstmal eine Grundlage, falls wir das Gebiet gemeinsam mit Ahrensburg erschließen wollen.“ Ein Letter of Intent war 2017 auch zwischen Stapelfeld und Rahlstedt in Bezug auf ein gemeinsames Gewerbegebiet geschlossen worden. Von Bettina Albrod