Alexandra Schönfeld aus Bad Oldesloe gestaltet Malbücher zum Mitmachen für Kinder

Welche Pflanzen wachsen wohl auf fremden Planeten? Was sieht der Astronaut, wenn er nach der Landung aus seiner Raumkapsel schaut? Diese Fragen sind nicht nur durchaus berechtigt, sie regen Kinder auch dazu an, sich die geheimnisvollen Weiten des Universums einmal selbst auszumalen. Und das versteht die Oldesloerin Alexandra Schönfeld durchaus im wörtlichen Sinn. Ihre Mitmachbücher laden dazu ein, die bunten Stifte aus dem Mäppchen zu holen und die Fantasie schweifen zu lassen. Und ganz nebenbei lernen die Kinder spielerisch – in der Weltall-Ausgabe etwa, auf welcher Position Uranus, Saturn oder Neptun die Sonne umkreisen. Das ausgemalte Modell können sie sogar ausschneiden und ins Zimmer hängen. Den Themen „Wald“ und „Meer“ widmen sich zwei weitere Malbücher, die ebenfalls für Kinder zwischen vier und acht Jahren gedacht sind. Lesen Sie auch Kira und Dustin aus Bad Oldesloe feiern ersten Valentinstag Corona-Krise lässt Nachfrage nach Hunden explodieren Alternative Wohngruppen: Oldesloer Bündnis will sie für VHS-Gelände festschreiben Ausflug mit „Lexchen“ in die Selbstständigkeit: Dass sie ihre kreative Ader einmal auf so fruchtbare Weise einsetzen könnte, das hätte sich die ausgebildete Bankkauffrau zuvor nicht träumen lassen. Einen Ausflug in die Selbstständigkeit hat sie schon hinter sich. Viele Oldesloer dürften sich noch an den Kreativ-Laden namens „Lexchen“ in der Hindenburgstraße erinnern. Als Start-up im Jahr 2015 eröffnet, bot Alexandra Schönfeld dort Wohnaccessoires, Deko und viele andere selbst gebastelte und geschneiderte Artikel an. Auch die schicken Upcycling-Taschen zum Umhängen aus alten Werbebannern, die der Wir-Verein verkaufte, stammten aus ihrer Nähwerkstatt. Doch nur wenige Monate nach der Eröffnung wurde die damals 30-Jährige schwanger. „Ich war sehr angeschlagen und habe einen Rückzieher gemacht. Aber das war auch gut so. Denn ich habe gemerkt, dass mir der Geschäftssinn fehlt. Wenn ich jemanden sympathisch fand, habe ich alles günstiger abgegeben. Es war eine gute Erfahrung. Jetzt weiß ich, woran ich bin“, sagt sie lachend. Lockdown führte zum zweiten Standbein: So kehrte Alexandra Schönfeld anschließend in ihren alten Brotberuf zurück. Die Chance, sich neben der eher trockenen Materie der Zahlen den schönen, fantasievollen Dingen zuwenden zu können, ergab sich ausgerechnet mit dem Lockdown. Um bei geschlossener Kita für ihre Töchter Linda (5) und Tilda (3) da zu sein, nahm sie einen Job an, der ihr wie ihrem Ehemann Homeoffice ermöglichte. Nun herrscht schon seit fast einem Jahr im kleinen Wohnhaus der vierköpfigen Familie mehr oder weniger konzentrierte Betriebsamkeit. „Wir sitzen hier auf engstem Raum zusammen. Damit die Kinder unter der Situation nicht leiden, habe ich mit zwei anderen Frauen auf Instagram die #Kids-at-Home-Challenge ins Leben gerufen, wo wir immer ein Wochenmotto posten, was man mit den Kindern unternehmen kann, damit sie nicht durchhängen“, erklärt die Oldesloerin. Kinderbuch-Verlag lässt freie Hand: Und da ergab sich für sie die große Chance. Denn auch der „Vicky Bo“-Verlag war auf das Projekt aufmerksam geworden und fragte bei ihr an, ob sie nicht Interesse hätte, Kinderbücher zu illustrieren. „Ich war zunächst unsicher, ob ich das überhaupt kann, dachte dann aber, ich probier es einfach aus. Inzwischen finde ich es ganz großartig, dass mir so viel Vertrauen geschenkt und freie Hand gelassen wird“, sagt Alexandra Schönfeld begeistert. Zum Mitmachen hat sie gleich angereizt, dass die Malbücher nicht computergeneriert, sondern tatsächlich von Hand gezeichnet werden. Die darin gestellte Aufgabe erschöpfen sich nicht allein darin, einzelne Felder mit passenden Farben auszumalen. Die vorgegebenen Illustrationen laden vielmehr dazu ein, sie zu ergänzen und eigene Ideen zum Thema einzubringen. „So werden die Kinder angeregt, selbst kreativ zu werden“, sagt Alexandra Schönfeld. Mit ein wenig Glück können Familien die Mitmachmalbücher von Alexandra Schönfeld kennenlernen. Die LN verlosen fünfmal den kompletten dreiteiligen Satz „Weltall“, „Meer“ und „Wald“. Einfach mit Name, Adresse und Telefonnummer eine E-Mail an redaktion.stormarn@ln-luebeck schicken mit dem Hinweis, weshalb die Bücher ausgerechnet an diese Adresse gehen sollen. Die Bücher werden unter den Einsendungen verlost. Bevor sie ihrer Auftraggeberin ein neues Malbuch präsentiert, muss es jedoch erst einmal über den „TÜV“. Als unbestechliche Testpersonen treten die Töchter Linda und Tilda auf den Plan. Wenn die Illustratorin selbst mal einen Hänger hat und fragt, wie sie die Zeichnung zu Ende bringen soll, wird ihr das Prinzip des Malbuchs jedoch schon mal zum Bumerang. „Sie sagen dann zu mir: ’Das musst Du Dir selbst überlegen’“, erzählt Alexandra Schönfeld lachend. Außer dem Weltall-Buch, das die beiden Mädchen sehr schätzen, hat sie auch bezaubernde Ausgaben über den Wald mit Bildern von Bäumen, Tieren und Pilzen oder Meeresbewohnern wie Fische, Muscheln oder Korallen kreiert. Weihnachtsmarkt mit 36 Kekssorten: „Ich bin sicher erblich vorbelastet“, lüftet die Oldesloerin das Geheimnis ihrer schier unendlichen Kreativität. „Meine Mutter hatte früher ein Bastelgeschäft und gab Kurse für Landfrauen in Seidenmalerei und Marionettenbau. Mein Vater schraubt auch ständig herum“, sagt die auch handwerklich sehr geschickte Frau. Weihnachtsmärkte sind bis heute das Dorado der überaus produktiven Familie. Gemeinsam mit Eltern und Geschwistern staffiert sie die Stände mit reichlich Schals, Mützen und Kindersachen aus. Ihre Mutter backt dafür alljährlich 36 verschiedenen Sorten Kekse. Von Dorothea von Dahlen