Ausbau der A-1-Anschlussstelle Ahrensburg soll Stauproblem lösen

Seit Jahren müssen Autofahrer an den Autobahnanschlussstellen Stapelfeld und Ahrensburg Geduld beweisen. Vor allem zum morgendlichen und zum Feierabendverkehr geht es nur stockend voran oder staut sich. Das kostet Zeit und Nerven. Dessen sind sich auch die Kommunen Siek, Großhansdorf und Ahrensburg sowie die Landesregierung bewusst. Eine Lösung ist in diesem Fall recht zügig gefunden: Die A 1-Anschlussstelle Ahrensburg soll in vier Maßnahmen ausgebaut werden – und das beginnend schon im Oktober. Neue Spuren, Insel für Fußgänger und Machbarkeitsstudie: Konkret sieht das Maßnahmenpaket auf der Westseite (Punkt 1 auf der Grafik) eine neue Abbiegespur auf der Landesstraße L 224 in Richtung Hamburg vor. Die Fahrspuren auf der Rampe in Richtung Lübeck sollen verdoppelt werden. Zudem ist geplant, auf der Ostseite die Fußgängerquerung zu verschieben und eine Sprunginsel für Fußgänger und Radfahrende einzurichten. „Das erhöht die Verkehrssicherheit“, sagt der Kieler Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP). Parallel dazu werde auch noch eine sogenannte Machbarkeitsstudie veranlasst. Sie soll prüfen, „ob der Fußgänger- und Radverkehr mittelfristig durch einen Tunnel oder über eine Brücke geleitet werden kann“, ergänzt der Minister. Bund beteiligt sich an den Baukosten: Die Planungskosten für den Umbau belaufen sich auf gut 385 000 Euro, während die Gesamtbaukosten bei rund 1,3 Millionen Euro liegen. Davon werden der Bund etwa 80 Prozent und das Land Schleswig-Holstein 20 Prozent übernehmen. Baustart für die erste Maßnahme – die neue Abbiegespur auf der L 224 – soll laut Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV SH), bereits Ende Oktober sein – sofern sich das Wetter nicht dramatisch verschlechtert. Bleibt ein frühzeitiger Wintereinbruch aus, könnten die Baumaßnahmen an der Abbiegespur noch dieses Jahr beendet werden. Im Frühjahr 2021 soll je nach Wetterlage mit den weiteren Maßnahmen begonnen werden. Anschließend geht es an die Planungen für einen Tunnel oder eine Brücke für den Fuß- und Radverkehr. „Ehe wir damit durch sind, ist bestimmt ein halbes Jahr vergangen – mindestens“, sagt Torsten Conradt. Dankbarkeit und Zusammenarbeit zwischen den Kommunen: Bei der Unterzeichnung des Maßnahmenpakets am Mittwochmorgen in Siek waren sich die anwesenden Vertreter der Stadt Ahrensburg, der Gemeinden Siek und Großhansdorf, des Kreises Stormarn und des Landes einig: „Das ist ein ganz großer Gewinn für alle Beteiligten. Hier vor Ort hat es schnell mit einer Lösung geklappt und es herrscht allgemein große Erleichterung, dass sich das Gebiet um die Anschlussstelle an der A 1 beruhigen wird“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Ahrensburgs, Carola Behr. Auch Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz ist froh, „dass eine gemeinschaftliche Lösung seitens der Kommunen und des Landes herbeigeführt wird, die funktioniert“. Umbau profitabel für Wirtschaft der Region: Es mussten auch Kompromisse geschlossen werden. „Für uns als Gemeinde Siek bedeutet das, dass wir am Schulweg eine Verschlechterung haben werden“, sagte Sieks Bürgermeister Andreas Bitzer. Dennoch stünden die Vorteile für die gesamte Metropolregion im Vordergrund. „Zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Standortes Stormarn trägt in besonderem Maße die Ausstattung mit verkehrsgünstigen Gewerbegebieten und Wohnanlagen in guter Lage zu Hamburg bei“, erklärte Detlev Hinselmann, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), der vertretend für den Kreis und die Kommunen neben dem Wirtschaftsminister unterzeichnete. Lesen Sie auch 200 000 Euro Wasserschaden in Stubbendorfer Kita-Neubau Brutaler Überfall auf Mann am Bahnhof in Bargteheide Versetztes Ortsschild erlaubt das Rasen in Grabau Von Lisa-Marie Pohlmann