Bad Oldesloe: Rettung fürs Freibad Poggensee in Sicht?

Ist das der vorläufige Rettungsring für das Freibad Poggensee in Bad Oldesloe? Weil das Schwimmbad in Bargteheide in diesem Jahr wegen Verzögerungen bei der Sanierung vielleicht gar nicht öffnen kann, streckt man in der Kreisstadt die Fühler nach dem dortigen Personal aus. „Das wäre doch eine geschickte Lösung“, hieß es am Mittwochabend im Oldesloer Hauptausschuss. Auf Antrag der CDU soll nun intensiv geprüft werden, ob eine solche Personal-Rochade möglich ist. Auch die Bargteheider Stadtpolitik wird über das Thema am kommenden Donnerstag debattieren. Es ist jedoch noch gar nicht endgültig klar, dass die Freibad-Saison in Bargteheide wirklich ins Wasser fällt. Im Gespräch ist auch eine spätere Eröffnung, allerdings frühestens Mitte August. Zwischenlösung für ein Jahr: „Das wäre natürlich nur eine Interimslösung für ein Jahr“, erklärt Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. „Aber wir hoffen, so diesen Sommer überbrücken zu können.“ Nachdem die Stadtwerke Wahlstedt nach dem vergangenen Sommer als Betreiber des Poggensee-Freibades ausgestiegen waren, suchen Verwaltung und Politik in der Kreisstadt nach einer Lösung für die beliebte Einrichtung. Die Stadtwerke Oldesloe hatten den Umbau in eine unbewachte Badestelle vorgeschlagen, weil weder Betreiber noch Personal zu finden seien. Die Stadtpolitiker votierten jedoch dagegen und ließen Stadtwerke-Chef Jürgen Fahl ein Interessenbekundungsverfahren starten. Es meldeten sich tatsächlich einige wenige Interessenten, von denen zwei eine ganz große Lösung mit Einrichtung eines Campingplatzes vorschlugen. „Dafür müssten wir dort aber erstmal Baurecht schaffen“, sagt Bürgermeister Lembke. Verhindert Corona die Öffnung? Die Zeit drängt also, die SPD hatte daher ein Vergabeverfahren angeregt. Das kommt dann vielleicht später, die nächste Sitzung des Hauptausschusses ist jedoch erst im Mai. Und am 1. Juni ist traditionell Eröffnung der Badesaison. Bleibt das Freibad also vielleicht sogar ganz zu? „Das wäre die schlechteste Option“, sagt Jörg Lembke, will jedoch auch das nicht gänzlich ausschließen. Möglicherweise lasse ja auch Corona gar kein Badevergnügen zu. Zunächst setzt man aber erstmal auf die Hilfe aus Bargteheide. „Das wäre ein glücklicher Zufall und würde uns Luft verschaffen“, meint der Oldesloer Verwaltungschef. Aus Bargteheide könnten theoretisch drei feste Mitarbeiter plus ein Auszubildender kommen, die den Betrieb bis Mitte September sicherstellen könnten. Eine unbewachte Badestelle sei in jedem Fall möglich, stellt Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Fahl klar. Dann sei sogar eine frühere Eröffnung möglich. „Wir brauchen nur ein Sicherheits- und Reinigungskonzept, müssten schauen, was mit der Rutsche, dem Ponton oder auch den Toiletten ist.“ Der Betrieb des Standup-Paddling-Verleihs sei auch fraglich. Offen ist auch der Umgang mit dem Kiosk. „Wir müssten dann Haftungsfragen klären“, ergänzt Jörg Lembke, der zu einer möglichen unbewachten Badestelle in Richtung der Bürger sagt: „Die Oldesloer könnten dann beweisen, dass sie sich vernünftig verhalten können.“ Zuletzt wurden immer wieder Befürchtungen laut, dass es in so einem Fall zu lauten Partys und Vandalismus kommen könnte. Von Markus Carstens