Bad Oldesloe: So kommt Eventmanager Bendjamin Rodloff durch die Corona-Krise

Wenn in der Barclaycard-Arena in Hamburg Bryan Adams oder Robbie Williams auftreten, mischt auch die Oldesloer Eventagentur „LED Events“ stets mit. „Wir legen den roten Teppich aus und sorgen für die Beleuchtung“, erklärt Firmengründer und -inhaber Benjamin Rodloff. Der 33-Jährige hatte schon während der Schulzeit an der Ida-Ehre-Gemeinschaftsschule seine Passion fürs Eventmanagement erkannt und auch ausgelebt, indem er Abipartys und Abibälle organisierte. Deutsche Bahn und VW als Kunden: Während seines Zivildienstes verdiente er nebenher so viel, dass er schon fast genug Geld zusammen hatte für das gesamte Studium der angewandten Medienwirtschaft an einer Hamburger Privatuni. Er organisierte zusätzlich weiter Konzerte und Feiern, baute schon in dieser Zeit ein großes Netzwerk auf und gründete gleich nach dem Studium in seiner Heimatstadt Bad Oldesloe das Unternehmen „LED Events“. Mittlerweile hat Rodloff mehrere Mitarbeiter, ist bundesweit tätig und zählt unter anderem die Deutsche Bahn, VW oder Olympus zu seinen Kunden. Messen, Kongresse und Firmenevents machen inzwischen das Hauptgeschäft aus. Der Schwerpunkt liegt also mehr auf dem Organisieren von Events statt wie früher auf der Veranstaltungstechnik. Dann kam Corona. Doch Benjamin Rodloff ist ein kreativer und zudem schnell denkender Kopf. „Und ein immer positiv eingestellter Mensch“, wie der Oldesloer selbst sagt. Während andere also noch gar nicht wussten, wie ihnen geschah, hatte der junge Unternehmer schon erste Ideen entwickelt, um die Krise zu meistern. Da überfüllte Krankenhäuser befürchtet wurden, schickte er zum Beispiel nicht nur an den Kreis Stormarn ein Konzept für eine Behelfsklinik, sondern auch an viele andere Kreise im ganzen Bundesgebiet. Wassersport an der Ostsee: Als Veranstaltungen im Frühjahr flächendeckend abgesagt wurden, jammerte Rodloff nicht, sondern überlegte sofort, was möglich ist. Selbst begeisterter Wassersportler, kam ihm die Idee, an der Ostseeküste entsprechende Angebote zu machen. Es begann mit Standup-Paddling zwischen Sierksdorf und Haffkrug, ging über eine Kitesurf-Schule auf Fehmarn und endete auf dem Poggensee in Bad Oldesloe. Auch dort wurde Standup-Paddling angeboten, später kamen sogar Touren auf der Trave hinzu. Es flossen und fließen zwar immer noch staatliche Corona-Hilfen, doch ausruhen ist nicht die Sache des Teams. Also begann es auch damit, Online-Veranstaltungen zu organisieren und zu betreuen. „Zum Beispiel Betriebsversammlungen oder Konferenzen“, erklärt Benjamin Rodloff, während er in der Firmenzentrale an der Lily-Braun-Straße vor einem extra breiten gekrümmten Bildschirm sitzt. Die meisten Kunden sind in Hamburg ansässig, doch der 33-Jährige bleibt seiner Heimatstadt treu. „Ich brauche auch die Nähe zur Ostsee“, sagt er und lobt die günstige Lage von Bad Oldesloe, wo er auch Präsident eines örtlichen Rotary-Clubs ist. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Wo würde eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit gelten? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Wie viele Menschen wurden bisher in SH gegen Corona geimpft? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Messe in Frankfurt verschoben: Im September und Oktober gab es noch einige Präsenzveranstaltungen wie etwa eine Pressekonferenz der Hamburger S-Bahn, doch nach dem erneuten Lockdown im November fielen natürlich zum Beispiel sämtliche Weihnachtsfeiern von Unternehmen aus, Messen wurden verschoben – so etwa eine von Automobil-Zulieferern in Frankfurt. „Die soll nun im Herbst stattfinden“, sagt Rodloff und guckt optimistisch in die Zukunft, hat schon wieder viele neue Ideen. Langfristig will er auch weg vom Namen „LED Events“ und hat dafür bereits die BR Management GmbH und Co. KG gegründet. Zudem ist er aktuell in der Gründungsphase einer weiteren Firma für die Erstellung von Image-Videos. Die eigene Sache sei jedoch 2020 auch etwas in den Hintergrund gerückt. „Es geht um die Gesundheit und das Ende der Pandemie“, sagt der 33-Jährige. Das Jahr habe er sich natürlich anders vorgestellt; mittlerweile sei er jedoch froh, wenn seine Agentur eine schwarze Null schreibe. In der gesamten Branche habe er dabei in dieser schwierigen Zeit große Solidarität erlebt. Von Markus Carstens