Bad Oldesloe: Stormarner Jusos haben neuen Vorsitzenden

Die Jusos Stormarn haben auf ihrer Sitzung im Stormarner Kreistag in Bad Oldesloe einen neuen Kreisvorsitzenden gewählt: Jonathan Braun aus Großhansdorf. Der 19-Jährige ist damit Nachfolger von Lea Benecke. Unter anderem fordert er Wahlen ab 16 auch auf Bundes- und EU-Ebene. In Schleswig-Holstein ist wählen bereits auf kommunaler und Landesebene mit 16 Jahren möglich. „In einer Gesellschaft, die immer älter wird, soll somit garantiert werden, dass die Interessen der Jugend nicht außer Acht gelassen werden“, erklärt der frisch gebackene Vorsitzende. „Gesellschaftspolitisches Engagement ist wichtig und sollte früh gefördert werden. Jugendliche sollen ein Mitspracherecht haben, auch bei der Zusammensetzung des Bundestages“, so Jonathan Braun weiter. Die Jusos in der SPD wollen sich in Stormarn für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzen. „Wir wollen jungen Menschen in der Politik eine Stimme geben und mehr Teilnahme ermöglichen.“ Blauer Judo-Gurt: Obwohl erst 19 Jahre alt, strotzt die Biografie von Jonathan Braun nur so voller Aktivitäten. Sportlich ist er seit 2009 beim Judoclub Ahrensburg aktiv. Er war als Kämpfer öfter auf Landesebene erfolgreich, hat den blauen Gurt und unterstützt den Verein auch bei der Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2017 bringt er sich, oft ehrenamtlich, als Filmemacher ein. „Ich habe schon Videos für die Kinderstadt Stormini, den Kreisjugendring Stormarn und den Judoclub Ahrensburg produziert“, berichtet Jonathan Braun den LN. Und 2017 gehörte er zum Trio, das mit dem Kurzfilm „Mobil?!“ den Stormaner Jugendkulturpreis in der Altersgruppe 14 bis 17 gewann. „Ich bringe mich gerne vielfältig ein“, sagt der neue Juso-Chef. „So habe ich am Trainee-Programm der Evangelisch-Lutherischen Kirche teilgenommen und daraufhin beim Kreisjugendring Stormarn noch eine Jugendgruppenleiterausbildung gemacht.“ Außerdem war er an seiner Schule in Hamburg jahrelang als Schülervertreter erster Ansprechpartner für die Interessen der Schülerinnen und Schüler. Jonathan Braun ist einer derjenigen Schüler, die unter Corona-Bedingungen Abitur gemacht haben. Jetzt soll ein Studium (Jura oder Medizin) folgen. Mehr Wertschätzung: Und warum Politik und die SPD? „Schon mit jungen Jahren haben mich Ungerechtigkeiten beschäftigt. Seit Mai 2019 bin ich nun SPD-Mitglied, weil die grundlegenden Werte der Partei mich ansprechen. Ich glaube, soziale Gerechtigkeit macht unsere Gesellschaft krisensicher und angenehm. Ich meine, wir sollten Menschen, die hart arbeiten, mehr Respekt und Wertschätzung entgegenbringen. Und eine Form der Wertschätzung ist eben die Bezahlung. So werde er auch zusammen mit den Jusos bei der Zusammenstellung des SPD-Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2021 dafür kämpfen, dass die Arbeitsbedingungen in der Paket-, der Fleisch- und der Baubranche stark verbessert und hart überwacht werden. Auch im Bürgerschaftswahlkampf in Hamburg war Jonathan aktiv dabei. Dort habe ihn die zukunftsfähige Politik von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) früh begeistert. „Ich habe auch den Kandidaten Simon Kuchinke unterstützt, der es schließlich vom Kellnerjob ins Parlament geschafft hat und nun Bürgerschaftsabgeordneter in Hamburg ist“, berichtet der 19-jährige Großhansdorfer. Jonathan Braun will sich besonders für soziale Durchlässigkeit und gerechte Arbeitsbedingungen einsetzen. „Wir wollen, dass Anstrengungen und harte Arbeit angemessen belohnt werden. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden, aber Unternehmen trotzdem massig Dividenden an Aktionäre ausschütten, läuft etwas verkehrt.“ Jonathan trifft Bundesvorsitzende: In diesem Monat reist der neue Kreisvorsitzende deshalb mit der Gruppe „Jugend wählt“ nach Berlin, um mit Bundestagsabgeordneten wie Saskia Esken (SPD-Bundesvorsitzende), Markus Kolb (CDU) oder Andrew Ullmann (FDP) über eine Wahlrechtsänderung zu diskutieren. Von mc