Badminton-Asse des TSV Trittau wieder ausgebremst

Es sollte das zweite Training der Woche werden. Doch als Alexander Strehse vor der Gymnasiumsporthalle in Trittau vergeblich auf seinen Trainerkollegen und Bundesliga-Mitspieler Ary Trisnanto wartete, musste er schließlich unverrichteter Dinge wieder abziehen. „Tanner“ war nicht informiert worden, dass mit dem harten Lockdown auch die Ausnahmegenehmigung erloschen war, die es den Badmintonspielern des TSV Trittau erlaubt hatte, zumindest zweimal pro Woche zu trainieren. „Wobei man von Training eigentlich nicht sprechen kann. Wir haben die Termine genutzt, um überhaupt mal wieder zu spielen, den Ball vernünftig zu treffen und wieder einen Rhythmus aufzunehmen“, berichtet der A-Lizenzinhaber, der zugleich Spieler der Zweitliga-Mannschaft ist. Erstliga-Spieler an Stützpunkten dürfen trainieren: Doch nun ist nach nur drei Einheiten wieder alles auf Null gesetzt. „Der Schulverband Trittau hat das so verfügt“, erklärt der TSV-Vereinsvorsitzende Jens Hoffmann, der sich zuvor für die Ausnahmegenehmigung zumindest für die neun in Trittau trainierenden Spieler der Erst- und Zweitliga-Mannschaft eingesetzt hatte. Während die Ausländer im Trittauer Team in ihren Ländern als Profis angesehen werden und trainieren können (der Ungar Gergely Krausz war sogar noch in der EM-Team-Qualifikation im Einsatz), ist das in Deutschland nicht der Fall – es sei denn, sie trainieren an Bundesstützpunkten. So wie die meisten Erstligaspieler der anderen Teams. Woraus sich für TSV-Abteilungsleiterin Sabina Persson ein Wettbewerbsnachteil ergibt. „Die werden natürlich viel besser im Rhythmus sein als unsere deutschen Spieler, wenn’s wieder losgeht.“ Nur noch einfache Runde vor Playoffs und Final Four: Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie hat der Deutsche Badminton-Ligaverband (DBLV) entschieden, den Ligenmodus und damit auch die Spielpläne anzugleichen. Statt einer Doppelrunde sollen die zehn Erst- und die jeweils elf Zweitligisten in Nord- und Südstaffel nun nur noch einmal gegeneinander gespielt haben, bevor Anfang Mai die Playoffs und dann das Final Four zur Ermittlung des Deutschen Mannschaftsmeisters folgen sollen. Bundesliga So., 28.2.2021: TSV Trittau - BW Wittorf Sa., 20.03.2021: TSV Neuhausen - TSV Trittau So., 21.03.2021: SV GutsMuths Jena - TSV Trittau Sa., 10.04.2021: TSV Trittau - 1.BC Beuel So., 11.04.2021: TV Refrath- TSV Trittau Sa., 24.04.2021: TSV Trittau - 1.BC Bischmisheim So., 25.04.2021: TSV Trittau - SG Schorndorf 2. Bundesliga So., 28.02.2021: Hamburg Horner TV - TSV Trittau II Sa., 20.03.2021: STC BW Solingen - TSV Trittau II So., 21.03.2021: TV Refrath II - TSV Trittau II Sa., 10.04.2021: TSV Trittau II - SG EBT Berlin So.,11.04.2021: TSV Trittau II - SV Berliner Brauereien Neuer Spielplan: Trittau startet mit Heimspiel gegen BW Wittorf: Der angesichts der aktuellen Corona-Lage „optimistisch angesetzte“ (wie es der DBLV selbst formuliert) nächste Erstliga-Spieltag am 28. Februar sieht für Trittau statt des Rückspiels bei Union Lüdinghausen nun ein Heimspiel gegen Landesrivale BW Wittorf vor – bei dem beispielsweise Spitzenspieler Matthias Kicklitz aus Büchen, frisch gekürter Junioren-Europameister im Mixed, am Hamburger Bundesstützpunkt trainieren kann. Gegen Lüdinghausen hatte der TSV am 25. Oktober sein bisher letztes Punktspiel 4:3 gewonnen. „Danach ist die Saison aus meiner Sicht viel zu früh ausgesetzt worden“, kritisiert Persson. „Wenn das Heimspiel gegen Wittorf dann ohne Zuschauer stattfinden muss, haben wir kein gutes Los gezogen“, urteilt sie über das Bemühen der Spielansetzer, die Anzahl von Heim- und Auswärtsspielen in der Restsaison ausgewogen zu halten. „Denn anschließend müssten wir nun nach Neuhausen. Das wäre andersherum natürlich besser gewesen.“ Einzel-DM von Februar in den August verlegt: Aber auch Persson vermag nicht einzuschätzen, ob die Spiele wie nun geplant stattfinden können. Die Deutschen Meisterschaften, die traditionell am ersten Februar-Wochenende gespielt werden, wurden sicherheitshalber schon mal verlegt, sollen nun erst nach den Olympischen Spielen (23.7. bis 8.8.2021) vom 26. bis 29. August in Bielefeld stattfinden. Quasi mitten in der Vorbereitung auf die nächste, dann vielleicht wieder normale Bundesliga-Saison. Von Christian Schlichting