Bargteheide: Lärmschutzwand in Hintergärten aufwendig saniert

Einige Bargteheider haben eine Lärmschutzwand im Hintergarten: 1978 wurde rückwärtig zu den Grundstücken Westpreußenstraße und Breslauer Straße eine Lärmschutzeinrichtung gegen die Lärmbelastung von der Bahntrasse Hamburg-Lübeck festgesetzt und gebaut. Die 400 Meter lange Wand wurde auf einem vier Meter hohen Wall errichtet, der sich auf den rückwärtigen privaten Grundstücksflächen befindet. Diese Lärmschutzwand, die auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes notwendig wurde, hielt aber nicht lange: Die in das Erdreich eingebunden Holzpfähle rotteten im Laufe der Jahre durch, sodass erste Elemente bereits 1999 bei stärkerem Sturm umstürzten. Seit 2003 wird abschnittsweise die Sanierung dieser Holzwand durchgeführt. Jetzt konnte die Sanierung der gesamten Lärmschutzwand abgeschlossen werden. Eigentümer haben geklagt: „Damals hat die Stadt Bargteheide noch ohne Erfahrung die Lärmschutzwand in die Gärten der Grundstückseigentümer gebaut“, erläutert Bettina Lange von der Bargteheider Verwaltung. Erwartet wurde, dass diese nun für den Unterhalt der Anlage zuständig seien. 1999 kippte ein Teil der Wand beim Sturm um. Als deswegen eine erste Instandsetzung nötig wurde, klagten die Eigentümer dagegen und bekamen Recht. Damit ging die Unterhaltspflicht auf die Stadt Bargteheide über. Die hat bis zur Fertigstellung der Gesamtsanierung rund 1,6 Millionen Euro dafür anlegen müssen, denn nach städtebaulicher Festsetzung war auch die Bahn dafür nicht zuständig. Mit im Blick hat man dabei auch schon die Fehmarn-Belt-Querung. Wand direkt an der elektrifizierten Strecke: „Die besondere Problematik der Sanierung bestand darin, dass sich die Wand auf privaten Flächen befindet und direkt an die mittlerweile elektrifizierte Bahntrasse angrenzt“, berichtet Bettina Lange. Der Zugang sei daher nur mit dem Einverständnis der Grundstückseigentümer möglich gewesen, die nicht immer einverstanden waren. „Dadurch war ein Austausch der Wand über die komplette Länge nicht machbar, da ein Einsatz von größeren Gerätschaften nicht möglich war.“ So wurde die Wand in der Summe fünf Jahre lang und ab 2014 intensiv Stück für Stück saniert. „Die einzelnen Teile gingen nacheinander kaputt wie bei einem Dominospiel.“ Noch weitere Straßen betroffen: Für die Instandsetzung wurden Aluteile mit Dämmmaterial dazwischen in Stahlträger gesteckt, die ihrerseits in einem Fundament im Erdwall verankert sind. Teilweise, erklärt Bettina Lange, gingen dahinter die Grundstücke der Eigentümer noch weiter. So habe man auch Rücksicht darauf nehmen müssen, dass die Eigentümer im Sommer Garten und Terrasse ohne Belästigung nutzen wollten. Aus der Pionierzeit der Lärmschutzwände gibt es auch noch weitere Abschnitte in Bargteheide, in denen so verfahren wurde. „Am ehemaligen Aldi-Zentrallager an der Bachstraße wurde jetzt auch saniert“, sagt Bettina Lange. Auch in weiteren Straßen sei noch ähnlich zu verfahren. „Mit der Fertigstellung des sechsten und siebten und somit letzten Sanierungs-Abschnitts an der Breslauer Straße sowie des Regenrückhaltebeckens „Breslauer Straße“ ist nun die Lärmschutzwand auf der gesamten Länge saniert“, stellt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht fest. Damit sei das Thema Lärmschutz, das von einem Ingenieurbüro geplant und begleitet und durch eine Fachfirma umgesetzt wurde, an dieser Stelle abgeschlossen. Von Bettina Albrod