Bücher und Spiele: Tipps für kreative Zeit im Corona-Lockdown

Kein Fußball, kein Kino. Und eine Serie nach der anderen zu konsumieren, hebt auf Dauer auch nicht das Lebensgefühl. Wie es dennoch gelingt, die eigenen vier Wänden am Wochenende selbst in ein Spielfeld mit spannenden Abenteuern zu verwandeln, darüber hat sich das Team der Oldesloer Stadtbibliothek Gedanken gemacht. Aus ihrem reichen Sortiment haben Leiter Jens A. Geißler und seine neue Stellvertreterin Saskia Boos eine Auswahl an Medien und Tipps getroffen, die den nasskalten Corona-Herbst für eine Weile vergessen lassen. Wohnzimmer wird zum Escape-Room: „Es bringt ja nichts, passiv herumzusitzen und zu warten, bis die Pandemie vorbei ist. Man kann die Zeit gemeinsam auch kreativer verbringen“, sagt Bibliotheksleiter Geißler. Sein Vorschlag Nummer eins: das heimische Wohnzimmer ruhig einmal in einen Escape-Room zu verwandeln. Das inzwischen zum Kult avancierte Spiel, bei dem es gilt, sich aus einem scheinbar hermetisch abgeriegelten Raum zu befreien, stellt die Mitglieder der Gruppe vor allerlei verzwickte Rätsel und Aufgaben. „Das ist mega-spannend. Es kommt darauf an, im Team zu arbeiten und sich gegenseitig zu ergänzen“, berichtet Geißler, der selbst schon mal „entkommen ist“. Eine Anleitung zum Bau bietet die Bibliothek mit Mike Kleists Escape Room Trainer. Doch es geht auch ohne den Umbau der Couchgarnitur. London 1850 aus dem düsteren Milieu Mackie Messers bietet eine nicht minder spannende Rätselbuchvariante des Spiels. Video-Dreh oder Podcasting: Ohne Smartphone fühlt sich der moderne Mensch nahezu hilflos. Die hoch entwickelten Geräte taugen jedoch zu mehr als Posten, Chatten und Bilderteilen. „Man kann damit ganz tolle Videos drehen und damit ganze Geschichten erzählen“, sagt Geißler. Sein zweiter großer Tipp gilt also gut beschriebenen Anleitungen wie etwa Lego-Filme selbst drehen oder Videos mit dem Smartphone. Interessant dürfte auch Brigitte Hagedorns Einführung ins „ Podcasting “ sein mit Tipps zur Herstellung und Vermarktung. Beide Bücher können auch als E-Books ausgeliehen werden. Quizzen fördert das Wissen: Warum haben Vögel keine Zähne? Bizarr klingende Wissensfragen wie diese haben schon Manchem den Schweiß in die Stirn getrieben. Sie ist Teil der Buchausgabe der beliebten ARD-Rateshow „Wer weiß denn sowas“ und steht auf Platz 3 von Geißlers Hitliste, die eine ganze Reihe von Quiz-Büchern beinhaltet. Wer seinen Hirnschmalz zum Glühen bringen will, findet in der Bibliothek noch weitere Anregungen wie etwa „ Das große Buch der Block- und Bleistiftspiele “. Faible für Kinder- und Jugendliteratur: Interessante Tipps verrät aber auch Geißlers neue Stellvertreterin Saskia Boos. Die 27-Jährige hat in Hamburg „ Bibliotheks- und Informationsmanagement“ studiert und bis vor Kurzem im Leibniz-Informationszentrum für Technik und Naturwissenschaften in Hannover gearbeitet. Die gebürtige Lübeckerin wohnt jetzt auch in der Kreisstadt. „Ich bin nicht nur froh, wieder in der Heimat zu sein, sondern auch darüber, dass es eher ein gemischtes Klientel gibt, einen Querschnitt aus allen Altersgruppen. In Hannover hatte ich nur mit Studenten zu tun“, sagt sie. In Bad Oldesloe kann sie also ihrem Faible für Kinder- und Jugendliteratur, für deren Auswahl sie jetzt zuständig ist, freien Lauf lassen. Spiele mit Verknotungsgefahr und hohem Spaßfaktor: Nicht zuletzt zählt Saskia Boos zu den passionierten „Gamerinnen“. Und aus einem riesigen Feld analoger und digitaler Spiele hat sie eine Auswahl für heitere Nachmittage in der Familie oder kleinen Gruppen ausgesucht. Als klassischen Selbstgänger empfiehlt sie „ Star Wars – Angriff der Klonkrieger “. Für Aktive, die ungern auf der Couch hocken und sich lieber bewegen wollen, hat die Bibliothekarin „ Twister “ im Angebot. Das Gruppenspiel „mit Verknotungsgefahr“ lebt von den urkomischen Posen, die jeder Teilnehmer auf Anweisung einnehmen muss, ohne aus der Balance zu geraten. Ein unbeschwertes Erlebnis zum Abfeiern bietet auch die aktuelle Version des Konsolenspiels „ Just Dance 2020 “. Ziel ist es, exakt zum Rhythmus der Musik zu tanzen. Wer talentiert ist, bekommt Sternchen oder wird gar Superstar. „Damit lassen sich harte Dancebattles ausfechten. Es macht Laune und man kommt ins Schwitzen“, verspricht Saskia Boos. Von Dorothea von Dahlen