Bürgermeisterwahl Reinfeld: Stadt wirbt für die Briefwahl

Am 17. Mai sind die Reinfelder zum Urnengang aufgerufen, um einen neuen Bürgermeister zu wählen. Amtsinhaber Heiko Gerstmann tritt nicht mehr an. Der Rathauschef hatte seine Kandidatur zurückgezogen. Um seine Nachfolge bewerben sich als Einzelkandidatin die Zollbeamtin Mary Rose Wolgast und als Kandidat der vier Rathaus-Fraktionen Roald Wramp, Kämmerer des Amtes Nordstormarns. Beide Bewerber sind parteiunabhängig. Reinfeld bleibt bei Wahltermin trotz Corona: Ursprünglich waren in Stormarn vier Bürgermeisterwahlen für den 17. Mai anberaumt. Neben Reinfeld sollten an dem Sonntag in Trittau, Reinbek und Ammersbek neue Verwaltungsspitzen gewählt werden. Doch wegen der Corona-Pandemie wurden die anderen drei Bürgermeisterwahlen nach hinten verschoben. Trittau wählt am 12. Juli, Reinbek am 26. Juli und Ammersbek am 8. November. „Wir sind beim ursprünglichen Termin geblieben, weil ich der Ansicht bin, dass wir das hinkriegen“, sagt Reinfelds Wahlleiterin Inga Burmeister. Es würden entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen getroffen. „Die anderen Kommunen hoffen darauf, dass sich die Lage zum späteren Termin verbessert. Aber es kann genauso gut sein, dass die Situation im Juli oder August immer noch so ist. Wir hätten die Wahl dann nur herausgezögert.“ Reine Briefwahl ist nicht möglich: In einigen Bundesländern hat man wegen Corona Wahllokale geschlossen und komplett auf Briefwahl umgestellt. „Bei uns in Schleswig-Holstein ist eine reine Briefwahl gesetzlich nicht möglich. Die Regierung hätte das Gesetz ändern oder eine Ausnahmeregelung treffen müssen. Das ist aber nicht geschehen. Deshalb sind wir gezwungen, die Wahl ganz normal durchzuführen“, erläutert Inga Burmeister. „Aber wir werden darauf hinwirken, dass die Reinfelder vor allem von der Briefwahl Gebrauch machen.“ Das LN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Lübeck dienstags bis samstags gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach Wahlschein online beantragen: Dafür wird ordentlich die Werbetrommel gerührt. Wenn man die Startseite der Stadt anklickt, ploppt gleich ein großes rotes Feld auf: „Briefwahl für die Bürgermeisterwahl am 17.5.2020 beantragen? Nutzen Sie gerne dieses Formular.“ „Man kann seinen Wahlschein zur Ausübung der Briefwahl gleich online beantragen“, erklärt die Wahlleiterin. Zudem seien die Wahlbenachrichtigungen bereits verschickt worden – mit Antragsformularen für die Briefwahl. Daneben könnten die Reinfelder die Briefwahl auch per Mail an info@stadt-reinfeld.de bestellen. Burmeister: „Dabei bitte die vollständige Postadresse nicht vergessen, damit wir wissen, wohin wir die Briefwahlunterlagen schicken sollen.“ Flut von Anträgen: 7499 Wahlberechtigte gibt es in Reinfeld. Bereits 1500 von ihnen haben Briefwahl beantragt. Etwas mehr als drei Wochen sind es noch bis zum Wahltermin, Inga Burmeister hofft auf eine weitere Flut von Anträgen. Theoretisch sei es möglich, die Briefwahl bis Freitag, 15. Mai, 12 Uhr zu beantragen. „Aber das würde ich nicht empfehlen. Das wird schwierig, die Unterlagen rechtzeitig zuzustellen.“ Die Briefwahlunterlagen sollten so zeitig wie möglich geordert, so die Bitte der Verwaltung. Spätestens bis zum Wahlsonntag um 18 Uhr müssen die Briefwahlunterlagen im Rathaus in den Postkasten eingeworfen werden, um bei der Auszählung berücksichtigt zu werden. Neues Rathaus löst Seniorenzentrum als Wahllokal ab: Neben der Briefwahl haben die Reinfelder die Möglichkeit, ihre Stimme am 17. Mai in einem der fünf Wahllokale abzugeben: im Ganztagszentrum an der KGS, in der Mensa der MCS, in der Pausenhalle der MCS, im Gemeindehaus der Kirche und erstmals auch im Sitzungssaal des Neuen Rathauses. „Normalerweise ist das Wahllokal für den Bezirk im Seniorenzentrum an der Hamburger Straße. Da es ein Alten- und Pflegeheim ist, geht das diesmal wegen Corona nicht“, teilt Burmeister mit. Schutzmaßnahmen in den Wahllokalen: Insgesamt 40 Wahlhelfer stehen zur Verfügung, acht Ehrenamtliche für jedes Wahllokal. Geplant sei, in den einzelnen Wahllokalen zwei Schichten à drei Personen einzusetzen. „Erst abends, wenn keine Wähler mehr kommen, treffen sich alle sechs oder acht Helfer zum gemeinsamen Auszählen.“ Wie im Supermarkt werden in den Wahllokalen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. „Die Wähler werden einzeln in die Wahllokale gelassen, es werden Markierungen auf dem Fußboden angebracht, damit die Menschen Abstand halten. Wir werden auch den Abstand zwischen den Wahlhelfern und den Wählern vergrößern, indem wir die Tische doppelreihig aufstellen.“ An den Ein- und Ausgängen sollen Desinfektionsmittel bereitstehen. Die Wahlhelfer sollen mit Mundschutz und Einweghandschuhen ausgestattet werden, für die Bürger wird es ebenfalls Pflicht sein, mit entsprechender Schutzausrüstung in den Wahllokalen zu erscheinen. Laut Wahlordnung soll in der Wahlkabine ein Stift bereit liegen. Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, seien Einmalstifte bestellt worden. „Wer will, kann selbstverständlich auch seinen eigenen Stift in die Wahlkabine mitbringen.“ Mehr zu den Thema lesen Sie hier: Reinfeld: Wahlkampf in Zeiten von Corona Reinfeld: Bürgermeisterwahl inmitten der Corona-Krise? Reinfeld: Bürgermeister Heiko Gerstmann tritt nicht wieder an Reinfeld: Bürgermeisterkandidat Roald Wramp stellt sich vor Reinfeld: Mary Rose Wolgast will Bürgermeisterin werden Von Britta Matzen

Wahl trotz Corona - Bürgermeisterwahl Reinfeld: Die Stadt wirbt für die Briefwahl