Corona: Gottesdienste in Bad Oldesloe auch im Teil-Lockdown

Um die 50 Besucher fanden sich zum Reformationsgottesdienst in der Oldesloer Peter-Paul-Kirche ein. Zwei Tage später begann der Teil-Lockdown auch in der Kreisstadt. Die Gottesdienste und die Konfirmanden-Unterrichte sind aber diesmal – anders als noch im Frühjahr – davon nicht wirklich betroffen. Hygienekonzept greift in der Peter-Paul-Kirche: So gilt in der Peter-Paul-Kirche ein strenges Hygienekonzept, unter dem die Gottesdienste bereits in den vergangenen Monaten abgehalten worden sind. Dazu gehört das Händedesinfizieren und Registrieren am Eingang, das Betreten der Kirche mit Mund-Nasenschutz und Tragen eines solchen bis zum Platz. Besetzt werden darf nur jede zweite Bankreihe, gut erkennbar durch die Sitzpolster und Platzierungshinweise. Gezählt werden die Besucher durch die Küster am Kirchenportal. „Zwischen 80 und 100 sind – je nach Gruppenstärke der Besucher – in der Peter-Paul-Kirche erlaubt“, sagt Pastor Diethelm Schark. Und auch Gesang gibt es bei den Gottesdiensten. Er kommt „aus der Konserve“, verschiedene Sängerinnen haben dazu vorab Kirchenlieder auf Band eingesungen. Sonntags-Gottesdienste als Online-Angebot: Unter gleichen Bedingungen dürfen die Gottesdienste nun auch im Teil-Lockdown weiterhin stattfinden. „Für alle, die sich in diesen Zeiten dann nicht in die Kirche trauen, gibt es Liveübertragungen aller Sonntagsgottesdienste in Bad Oldesloe, die man sich aber auch später noch über die Homepage ansehen kann“, erzählt Diethelm Schark. „Früher war das undenkbar, heute gehört es schon zum Alltag.“ Mit seiner Konfirmandengruppe hat er abgemacht, dass diese in Zeiten von Corona an mindestens acht Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen müssen, weiteren acht aber auch online beiwohnen können. Konfirmanden-Unterricht finden statt: Dürfen im Teil-Lockdown mit den strengen Kontaktbeschränkungen denn der Konfirmanden-Unterricht überhaupt stattfinden? „Ja“, sagt Pastor Schark, „denn diese gehören zur Kategorie ,Außerschulisches Bildungsangebot’.“ Rund 100 Konfirmanden seien es, die im Frühjahr 2021 ihre Einsegnung haben werden, dazu noch einige aus 2020. „Wir haben es den Jugendlichen freigestellt, ob sie ihre im Frühjahr abgesagten Konfirmationen im Herbst diesen Jahres oder im April/Mai nächsten Jahres nachholen wollen, und ihren Wünschen entsprochen“, berichtet Schark. So gab es einige Einsegnungsgottesdienste in kleinen Gruppen und unter strengen Hygienebestimmungen bereits im August und September. Und auch die drei Gemeindehäuser der evangelischen Kirchengemeinde haben zum Teil geöffnet – nicht zum einfachen „Chillen“, das fällt unter das aktuelle Freizeitangebotsverbot. „Wir bieten im Jugendkeller am Masurenweg, im Haus der Kirche im West-Gebiet und im Haus der Begegnung aber Hausaufgabenhilfe an“, erzählt der Pastor. Weihnachtsgottesdienste in Planung: Dass das Leben nach dem einmonatigen Teil-Lockdown wieder normal weitergeht, sieht Diethelm Schark eher nicht und so bereitet er mit seinem Pastorenteam schon die Weihnachtsgottesdienste unter Corona-Bedingungen vor. „In Planung sind fünf bis sechs verkürzte Gottesdienste mit einer jeweiligen Besucherbegrenzung von 100 Personen. Über ein Buchungssystem im Internet oder telefonisch muss man sich dann vorab anmelden“, erklärt der Geistliche. „Das Ganze erfordert allerdings einen großen organisatorischen Aufwand, daher muss man mal gucken, inwieweit die Pläne umgesetzt werden können.“ Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Das sind die Corona-Regeln ab November Das sind die Regeln zur Maskenpflicht in Lübeck So unterschiedlich sind die Corona-Regeln in den Nord-Bundesländern In diesen Texten informieren wir kostenlos über Corona-Regeln: Beherbergungsverbot: Das sind die Regeln in den anderen Bundesländern Diese weiteren Corona-Regeln haben die anderen Bundesländer erlassen Telefonische Krankschreibung ist wieder möglich Fragen und Antworten: Wo gilt die Maskenpflicht? Welche Ausnahmen gibt es? Einsingen der Weihnacht’ gefährdet: Das beliebte traditionelle „Einsingen der Weihnacht’“ am 23. Dezember auf dem Platz vor der Peter-Paul-Kirche, das in den vergangenen Jahren stets gut besucht war, wird in diesem Jahr wohl ausfallen. Die Veranstaltung wird gemeinschaftlich von der Kirche und der Stadt Bad Oldesloe organisiert, daher müssen noch Gespräche zwischen den Kooperationspartnern geführt werden. Doch da das gemeinsame Singen ja untersagt ist und die Abstände auf dem Kirchvorplatz schwerlich einzuhalten sind, glaubt Pastor Diethelm Schark nicht an eine Durchführung. Keine Liveübertragung der Gottesdienste an Heiligabend: Was bereits definitiv feststeht: Eine Live-Übertragung eines Gottesdienstes an Heiligabend wird es nicht geben. „Der Aufwand für die Beteiligten wäre einfach zu groß, sie könnten dann selbst kein Weihnachten feiern“, betont der Oldesloer Pastor, hat jedoch eine Alternative anzubieten: „Wir werden vorab einen Weihnachtsgottesdienst aufzeichnen, den man sich dann an den Festtagen ansehen kann.“ Von Sandra Freundt